Zucchini roh essen: Vorteile und mögliche Gefahren Von Matthias Schulz Kategorien: Ernährung Stand: 24. September 2024, 08:43 Uhr Foto: CC0 / Pixabay / congerdesign Zucchini roh zu essen, ist eigentlich sehr gesund. Aber stimmt es, dass rohe Zucchini auch giftig sein können? Hier erfährst du alles, was du wissen musst. Die meisten Menschen kennen Zucchini als Zutat in warmen Gerichten. Es ist jedoch auch möglich, das beliebte Gemüse roh zu verzehren. Trotzdem hält sich das Gerücht, dass rohe Zucchini giftig sein kann. In diesem Artikel erfährst du, ob daran etwas Wahres ist und was du beachten solltest, wenn du Zucchini roh essen möchtest. Zucchini roh essen: Das sind die Vorteile Im Grunde spricht nichts dagegen, Zucchini roh zu essen. Ganz im Gegenteil: Zucchini gilt roh als besonders gesund. Sie enthält Eisen, viel Vitamin C und Vitamin A. Wird sie dagegen erhitzt, gehen viele ihrer Nährstoffe und Vitamine verloren. Aufgrund ihres hohen Wassergehalts sind Zucchini außerdem sättigend und haben vergleichsweise wenig Kalorien. Zucchini solltest du nicht schälen, denn die Schale enthält die meisten Vitamine. Allerdings solltest du Bio-Zucchini kaufen, um chemisch-synthetische Pestizide zu vermeiden, die bei konventionell angebautem Gemüse auf der Schale sitzen können. Oder du pflanzt Zucchini selbst im Garten an. Wann solltest du Zucchini nicht roh essen? Zucchini roh essen? Bei Zucchini aus dem Garten ist wegen möglicher Rückkreuzungen ein Geschmackstest sinnvoll. (Foto: CC0 / Pixabay / zoosnow) Das Problem bei roher Zucchini sind Bitterstoffe namens Cucurbitacine: Die Zucchini enthält wie andere Kürbisgewächse von Natur aus Cucurbitacine. In großen Mengen können diese Bitterstoffe zu Verdauungsproblemen oder sogar zu einer Lebensmittelvergiftung führen. Im Handel erhältliche Zucchini sind spezielle Züchtungen, die keine Cucurbitacine enthalten. Diese kannst du bedenkenlos essen. Vorsicht ist aber bei selbst angebauten Zucchini geboten: Im eigenen Garten können sich unter Umständen Rückkreuzungen bilden, die wieder Cucurbitacine enthalten. Cucurbitacine sind hitzebeständig und schwer wasserlöslich. Daher bleiben sie auch beim Kochen erhalten. Eine ungenießbare Zucchini erkennst du an ihrem stark bitteren Geschmack. Gekaufte Zucchini kannst du also grundsätzlich immer roh essen. Bei selbst angebauten Zucchini solltest du zuerst einen Geschmackstest machen. Meist reicht es aus, ein rohes Stück Zucchini anzulecken. Bitter schmeckende Zucchini enthalten giftige Cucurbitacine und du solltest sie weder roh noch gekocht verzehren. Foto: CC0 / Pixabay / bones64 Bittere Zucchini: Giftig, nicht gesund! Zucchini sind ein pflegeleichtes Gemüse und deshalb sehr beliebt für den Eigenanbau. Doch vor allem selbstgezüchtete Zucchini können bitter schmecken… Weiterlesen Nicht nur bei rohen Zucchini: Vorsicht auch bei diesen Früchten Auch vom Rhabarber solltst du nur die Stangen essen. (Foto: CC0 / Pixabay / Hans) Zucchini, die Cucurbitacine enthalten, sind nicht die einzigen Früchte, bei denen du auf den Rohverzehr verzichten solltest. Auch diese Gemüse- und Obstsorten sind roh ungenießbar: Hülsenfrüchte wie Bohnen und Kichererbsen enthalten Phasin. Das ist ein Eiweiß, welches über den Darm ins Blut aufgenommen wird und dort bei hoher Dosierung die roten Blutkörperchen verkleben kann. Es kann auch Verdauungsstörungen und Erbrechen verursachen. Koche Kichererbsen deshalb mindestens 15 Minuten lang, dann wird das Phasin unschädlich. Rohe Kartoffeln, an denen Keime oder grüne Stellen entstanden sind, können Solanin enthalten. Dieses Alkaloid verursacht in hohen Dosierungen verschiedene Vergiftungserscheinungen. Wenn du die betroffenen Stellen an der Kartoffel entfernst, kannst du sie allerdings wie gewohnt kochen und essen. Auberginen enthalten von Natur aus ebenfalls Solanin. Zwar sind auch hier durch gezielte Züchtung nur noch selten gefährliche Mengen enthalten, doch zur Sicherheit solltest du nur reife, dunkelviolette Früchte essen. Rhabarber gehört zu den Pflanzen, die besonders viel Oxalsäure enthalten. Diese kann neben anderen Vergiftungserscheinungen die Entstehung von Nieren- und Blasensteinen begünstigen. Die Blätter des Rhabarbers enthalten die meiste Oxalsäure, du solltest sie auf keinen Fall essen. Die Stangen verlieren den giftigen Stoff beim Kochen. Holunderbeeren enthalten das Gift Sambunigrin, welches Blausäure freisetzt und zu Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen führen kann. Auch in diesem Fall solltest du nur reife Früchte essen, von denen Stiele, Blätter und Samen entfernt wurden. Unbedenklich sind die Früchte des Holunders erst, nachdem sie mindestens 20 Minuten gekocht wurden. Insgesamt sind wenige Obst- und Gemüsesorten grundsätzlich giftig. Bei vielen kommt es jedoch auf die richtige Reife und die Zubereitung an. Weiterlesen auf Utopia.de: Zucchini einfrieren – roh und gekocht: So geht’s Gesunde Ernährung: 10 Ernährungsmythen Utopia Saisonkalender: Wann wächst welches Obst & Gemüse? English version available: Can You Eat Zucchini Raw? Benefits & Downsides of the Uncooked Vegetable Überarbeitet von Paula Boslau Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen. ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 345 10 Vielen Dank für deine Stimme! 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