Die Schweizer wollen die Energiewende: Eine klare Mehrheit hat bei einer Volksabstimmung für den Atomausstieg gestimmt. Wann der kommt, ist aber unklar.
58,2 Prozent der Schweizer Wähler stimmten bei der Volksabstimmung am 21. Mai 2017 für ein neues Energiegesetz (vorläufiges amtliches Endergebnis). Dieses sieht nicht nur den Ausstieg aus der Kernkraft vor, sondern auch die Förderung der Erneuerbaren Energien.
„Das Resultat zeigt, dass unsere Bevölkerung eine neue Energiepolitik will und dass sie keine neuen Kernkraftwerke möchte“, sagte die Schweizer Energieministerin Doris Leuthard nach der Abstimmung.
Das Gesetz soll Anfang 2018 in Kraft treten. Es verbietet den Bau neuer Kernkraftwerke, soll übereinstimmenden Medienberichten zufolge aber auch die Richtwerte für den CO2-Ausstoß von Autos verschärfen, sieht mehr Fördergelder für den Ausbau Erneuerbarer Energien sowie für energieeffiziente Gebäudesanierungen vor.
Kein fixer Termin für die Abschaltung
Es sollen nun also keine neuen Kernkraftwerke mehr gebaut werden – bestehende Meiler bleiben allerdings erstmal am Netz, einen fixen Ausstiegstermin wie in Deutschland gibt es nicht.
Eine Initiative, die einen Atomausstieg bis spätestens 2029 wollte, hatten die Schweizer im Herbst 2016 abgelehnt. Die fünf Schweizer Kernreaktoren – von denen derzeit einer vom Netz genommen ist und einer 2019 abgeschaltet wird – sollen nun in Betrieb bleiben, solange die Aufsichtsbehörde sie als sicher einstuft. Wie lange sie also noch laufen und wie schnell der Ausbau der Erneuerbaren Energien voran geht, ist noch unklar.
Die Schweiz produziert derzeit noch rund 35 Prozent ihres Stroms in Kernkraftwerken, rund 60 Prozent stammen aus erneuerbaren Energiequellen, überwiegend Wasserkraft.
Utopia empfiehlt: Wenn du immer noch nicht zu Ökostrom gewechselt hast: Hier geht es zu deinem persönlichen Atomausstieg.
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