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Heizkosten sparen: Diese 20 Tipps helfen dir, günstig zu heizen

Heizkosten Heizung
CC0 / Unsplash.com / Gaelle Marcel

Heizkosten zu sparen lohnt sich angesichts der Energiepreise auch in diesem Winter. Schon einfache Tricks helfen, Heizenergie und damit bares Geld zu sparen – und zugleich die Umwelt zu schützen. Wir zeigen, wie du möglichst günstig heizen kannst.

Niemand will gerne frieren – doch wer zu viel oder nicht richtig heizt, verschwendet Energie und Geld. Die folgenden Tipps helfen, energiesparend und damit günstig zu heizen.

Heizkosten zu sparen ist in unseren Breitengraden meist der effizienteste Weg, um den Energieverbrauch zu senken: Bei einem durchschnittlichen Haushalt in Deutschland entfallen auf das Heizen um die 75 Prozent des gesamten Energieverbrauchs.

Vorweg: Nicht alle Tipps sind für jeden Menschen gleich sinnvoll. Moderne, gut gedämmte Häuser gehen anders mit Wärme um als unsanierte Altbauten oder schlecht gedämmte Gebäude. Überlege also im Einzelfall, was für dich persönlich wirklich sinnvoll ist, oder engagiere eine:n Energieberater:in.

1. Heizkosten sparen mit niedrigeren Temperaturen

Einen Raum um ein paar Grad weniger zu beheizen spart Energie. Ob es wirklich die oft behaupteten sechs Prozent Einsparung pro Grad sind, ist nicht pauschal zu beantworten und unter anderem abhängig vom Temperaturgefälle gegenüber der Außenwelt.

Doch klar ist: Um möglichst günstig zu heizen, solltest du die Temperatur nicht zu hoch einstellenstatt 24 Grad etwa besser 20 Grad in Wohnräumen. Auf den meisten Thermostaten ist das die dritte Stufe (s. unten).

Unser Körper passt sich an Temperaturen an, und wir frieren nach der Umgewöhnung meist weniger als bei höheren Temperaturen.

  • Sparpotenzial: hoch

2. Verschiedene Räume unterschiedlich beheizen

Es muss nicht überall gleich warm sein. Wer sich vor allem im Wohnzimmer aufhält, kann es sich dort kuschelig machen – und andere Zimmer weniger beheizen. In Küche und Schlafzimmer reichen meist auch 16 bis 18 Grad Celsius.

Folgende Richtwerte empfehlen Unweltbundesamt und Verbraucherzentralen:

  • Wohnzimmer und Kinderzimmer: ca. 20 Grad
  • Küche: ca. 18 Grad
  • Schlafzimmer: ca. 17 Grad
  • Bad: ca. 22 Grad

Vorsicht: Im Winter gar nicht zu heizen, kann Schimmel begünstigen, je nachdem, wie die Umgebung beheizt ist (etwa durch Nachbar:innen und die Mieter:innen, die unter dir wohnen), und ob es starke Feuchtigkeitsquellen gibt. Fachleute empfehlen, die Raumtemperatur nicht unter 15 bis 16 Grad absinken zu lassen.

  • Sparpotenzial: niedrig bis mittel

3. Thermometer nutzen statt auf gut Glück zu heizen

Mach den Test: Frag drei Arbeitskolleg:innen, wie viel Grad es gerade im Büro hat, und du wirst drei unterschiedliche Antworten erhalten. Viele glauben in beheizten Räumen, dass es eigentlich zu kühl sei. Das individuelle Temperaturempfinden ist sehr unterschiedlich.

Besser, als darüber zu spekulieren, ist es daher, einfach ein Thermometer anzuschaffen. Damit kann sich jede:r davon überzeugen, dass man auch bei 24 Grad frieren kann – und sich bei 20 Grad vielleicht sogar viel besser fühlt.

  • Sparpotenzial: niedrig bis mittel

4. Besser wärmer anziehen als mehr heizen

Klingt banal, ist aber eine der wichtigsten und einfachsten Maßnahmen um Heizkosten zu sparen: Wer es richtig warm haben will, muss nicht die Heizung bis Anschlag aufdrehen – sondern zieht sich besser wärmer an. Schon die Füße warmzuhalten, bringt viel. Denn: Sind die Füße kalt, kommt bei vielen, insbesondere großen, schlanken Menschen, der Kreislauf oft nicht so richtig in Gang.

Dagegen helfen Wollsocken, gern auch zwei oder drei im Zwiebelprinzip, und zuhause auch Hausschuhe. Neben einem warmen Pulli sorgt ein Schal oder Halstuch dafür, dass man subjektiv weniger friert.

  • Sparpotenzial: mittel

5. Richtig lüften: Stoßlüften statt ins Freie zu heizen

Um günstig zu heizen, kommt es auch darauf an, richtig zu lüften. Dauerhaft gekippte Fenster etwa sind ein No-Go: Auf diese Weise findet kein echter Luftaustausch statt, während man gleichzeitig zum Fenster hinaus heizt und sich die Wohnung nicht richtig aufwärmen kann.

Besser für Energieverbrauch, Heizkosten und deine Gesundheit: Die Fenster mehrmals täglich richtig weit öffnen und gezielt durchlüften – aber nur einige Minuten lang. Faustregel: Je kälter die Außenluft, desto kürzer lüften.

So gelingt es, die Luft auszutauschen, ohne dass Wände und Möbel auskühlen. Wenn du nach dem Stoßlüften das Fenster wieder schließt, wird die frische Luft schnell wieder warm. Das verhindert auch Schimmel an den Wänden.

  • Sparpotenzial: hoch

6. Fenster abdichten

Je nach Fenster zieht es mehr oder weniger in die Wohnung. In Altbauten mit Holzfenstern sowieso, undichte Stellen gibt es aber auch manchmal in neuen Gebäuden und bei schlechten Kunststofffenstern. Abhilfe schaffst du, wenn du die Spalten der Fenster mit Schaumdichtungsband oder Gummidichtungen abdichtest.

Tipp: Mit einer kleinen Kerze oder dem befeuchteten Finger findest du schnell heraus, wo es zieht. Dichtungsbänder gibt es zum Beispiel bei Amazon. Gerade in Altbauten hilft das, Heizkosten sparen.

  • Sparpotenzial: mittel

7. Türen abdichten und Heizkosten sparen

Auch durch Türspalten zieht es gerne mal, und schon verschwindet ein Teil der Wärme. Mit Schaumdichtungsbändern (u.a. bei Amazon) kannst du die Eingangstüren von Häusern und Wohnungen abdichten. Auch bei unterschiedlich stark beheizten Räumen solltest du den Luftzug an den Türen möglichst unterbinden.

Noch ein Tipp: Ein Problem sind oft die Türunterkanten. Unter Schlagwörtern wie „Türbesen“, „Bürstendichtung“ oder „Zugluftstopper“ findest du im Einzelhandel bürstenartige Schienen, die man einfach an die Bodenseite von Türen klebt, schraubt oder wickelt. Liebevolle Unikate gibt es auf Etsy, fündig wirst du aber auch bei Ebay oder Amazon.

  • Sparpotenzial: mittel

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8. Geheimtipp: Automatisch schließende Türen

Heizkosten sparen - günstig heizen
Hilft Heizkosten sparen: Die Feder schließt offene Türen automatisch. (Foto: Greenweez.de)

Auch eine gute Idee: automatische Türschließer, die es für wenige Euro gibt. Diese bestehen aus einer mechanischen Feder aus Metall, die man einfach an den Türangeln befestigt. Sie drücken die Türen innerhalb von Wohnungen oder Häusern automatisch zu, das hilft besonders vergesslichen Menschen. Denn: Auch innerhalb der Wohnung die Türen geschlossen zu halten kann dir helfen, günstiger zu heizen und Schimmel zu vermeiden. Kaufen kannst du sie u.a. bei Amazon.

  • Sparpotenzial: niedrig

9. Heizkörper nicht verdecken

Nicht jede Wohnung ist ideal geschnitten, und so steht so manches Sofa vor dem Heizkörper. Das ist für deine Heizkosten und deinen Energieverbrauch schlecht, denn die Heizung erwärmt die Wohnung nicht nur, indem sie Umgebungsluft aufwärmt, sie sendet auch Wärmestrahlung ab. Wird diese von Sofas, Regalen oder anderen Möbeln oder Gardinen vor den Heizungen „abgefangen“, wird es weniger warm.

Abhilfe: Simpel – befrei deine Heizung!

  • Sparpotenzial: mittel bis hoch

10. Nachtabsenkung: Heizung früher abdrehen und günstiger heizen

Wer ins Bett geht, dreht vernünftigerweise vorher die Heizung runter („Nachtabsenkung„) um Heizkosten zu sparen. Nun heizt diese aber noch einige Zeit nach und diese Wärme nutzt dir nicht viel. Schlauer also: Dreh eine halbe oder ganze Stunde vor dem Zubettgehen schon mal die Heizkörper runter. Fußbodenheizungen reagieren noch träger; wenn man diese nachts herunterdrehen möchte, sollte man das bereits etwa zwei Stunden vor dem Ins-Bett-gehen tun.

  • Sparpotenzial: niedrig bis mittel

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11. Bei Abwesenheit die Heizung runterdrehen – aber nicht aus

Wenn du nicht zuhause bist, muss es nicht in jedem Raum wohlig warm sein. Um Heizkosten zu sparen lohnt es sich ab etwa vier Stunden Abwesenheit die Heizung runterzudrehen – das gilt für Heizkörper. Bei Fußbodenheizungen lohnt es sich erst ab etwas längerer Abwesenheit.

Eine Mindesttemperatur schützt jedoch vor Schimmelbildung und sollte deshalb in jedem Fall eingehalten werden. Wenn du nur kurz abwesend bist, sollte die Temperatur nicht unter 18 Grad sinken, auch bei längerer Abwesenheit nicht unter 15 bis 16 Grad.

  • Sparpotenzial: niedrig bis mittel

12. Heizlüfter ausmustern

Wer trotz Heizung friert, behilft sich mitunter mit einem elektrischen Heizlüfter. Kostengünstig heizen geht anders: Mit Heißluft zu heizen, ist extrem energieintensiv, die Geräte verbrauchen viel Strom und setzen ihn nicht effizient ein.

Außerdem heizen sie Räume auch nicht richtig auf: Nur der Luftstrom ist warm und oft friert man umso mehr dort, wo die erwärmte Luft nicht hinkommt. Gleiches gilt für Heizstrahler, die inzwischen aber selten geworden sind. Besser: wärmere Kleidung anziehen.

  • Sparpotenzial: mittel bis hoch

13. Günstiger heizen mit smarten Thermostaten

Um deine Heiztemperatur optimal einzustellen, kannst du Heizkörper, aber auch Fußbodenheizungen mit programmierbaren bzw. smarten Thermostaten ausstatten. Sie können zum Beispiel in der Nacht die Temperatur automatisch auf 16 Grad absenken („Nachtabsenkung“) und kurz vor dem Aufstehen die Temperatur wieder erhöhen. Auf diese Weise hast du jederzeit eine angenehme Raumtemperatur und kannst dennoch nachts Heizkosten sparen.

Längst gibt es smarte Thermostate und auch intelligente Heizungssteuerungen, die man über Apps bedienen kann. Du findest sie u.a. bei Obi, Otto, Tink, Toom oder Amazon.

  • Sparpotenzial: mittel bis hoch

14. Passiv heizen = günstig heizen: Jalousien runterlassen

In vielen Gebäuden sind es vor allem die Fenster, durch die Wärme verloren geht. Abhilfe schaffen einerseits Doppelglasfenster, andererseits auch Jalousien und Rollläden. Wenn du diese im Herbst und Winter in unbenutzten Zimmern und nachts herunterlässt, erhöht das die Isolation der jeweiligen Zimmer und sorgt dafür, dass sich der Wärmeverlust deutlich reduziert.

Im Zusammenspiel mit schlauen Thermostaten (siehe oben) kann das wirkungsvoll sein, abhängig natürlich auch von der Dämmwirkung der vorhandenen Fenster und der Beschaffenheit der Jalousien.

  • Sparpotenzial: mittel

15. Rohre isolieren

Noch immer liegen vor allem in älteren Häusern oft Warmwasser führende Rohre frei und verschwenden wertvolle Wärme zum Beispiel an Kellerräume, die gar nicht beheizt werden müssen oder sollen. Für diese Fälle empfiehlt sich eine spezielle Rohrisolierung aus wärmedämmenden Materialien, die du einfach um die Rohre wickelst oder als Rohrschalen um die Rohre legst. Rohrdämmungen gibt es schon für wenige Euro im Baumarkt.

Ein Zusatz-Tipp: Achte darauf, dass auch um die Sperrventile eine Isolierung angebracht ist, da hier ebenfalls Wärmeenergie entweichen kann.

  • Sparpotenzial: mittel bis hoch

16. Heizung entlüften

Heizkörper arbeiten weniger effizient als sie könnten, wenn sich darin Luft angesammelt hat. Hier hilft es, die Heizung zu entlüften. Im Fachhandel (oder bei Amazon) bekommst du einen Entlüftungsschlüssel (meist sind das simple Innenvierkantschlüssel). Mit dem Schlüssel drehst du die Entlüftungsschraube auf – Becher zum Wasserauffangen nicht vergessen. Wir verraten dir unten noch einmal genau, wie’s geht.

  • Sparpotenzial: niedrig

17. Heizkörper gegen Außenwand isolieren?

Seltsame Gemeinsamkeit der klassischen Heizkörper: Stets baut man sie an der Außenseite des Gebäudes, nicht selten unter Fenster und in speziellen Nischen, wo das Mauerwerk dünner ist. Nachträglich angebrachte Isolationsplatten oder Reflexionsfolien sollen hier den Wärmeabfluss stoppen.

Aber: Sie bestehen meist aus wärmedämmendem Styropor, nicht gerade ein Naturmaterial. Auch kann es bei dieser doch etwas hemdsärmligen Art der Dämmung leicht zu Schimmelbildung kommen.

  • Sparpotenzial: mittel bis hoch, aber besser einen Profi beauftragen

18. Gut informiert günstig heizen

Unsere Tipps können natürlich nicht jeden Einzelfall abdecken. Nicht alle Heizungen lassen sich mit Thermostaten nachrüsten, Häuser mit speziellen Heizsystemen oder Fußbodenheizungen haben ihre Eigenheiten, für Wärmepumpen empfehlen sich etwa extra Wärmepumpen-Stromtarife, Nachtspeicherheizungen (die eigentlich ein No-Go sind) kann man nicht flexibel steuern und so weiter.

  • Sparpotenzial: mittel bis hoch

19. Heizkosten sparen durch Heiz-Check oder Energieberater:in

Die Website co2online bietet einen HeizCheck an, mit dem du herausfindest, ob dein Heizenergieverbrauch niedrig oder hoch ist. Erkennt die Seite Einsparpotenziale, hilft sie mit praktischen Hinweisen. Hausbesitzer:innen, aber auch Mieter:innen, können sich für eine Gebühr ein Heizgutachten erstellen lassen, das Stärken und Schwächen analysiert und zeigt.

Die Verbraucherzentrale bietet eine kostenlose Beratung online oder per Telefon an und kommt für eine Eigenbeteiligung von bis zu 30 Euro sogar zu dir nach Hause.

  • Sparpotenzial: hoch

20. Nicht übertreiben

Es gibt einen guten Grund, es bei allen Bemühungen, Heizkosten zu sparen nicht zu übertreiben: Zu kalte Zimmer oder zu starke Temperaturgefälle zwischen Räumen bergen immer auch die Gefahr der Schimmelbildung, vor allem an Außenwänden und hinter Schrankwänden.

Gerade im Schlafzimmer ist die Gefahr von Schimmel hoch, und gleichzeitig kann der Schimmel hier die Gesundheit besonders beeinträchtigen. Lies deshalb auch unbedingt unseren Ratgeber zum Richtigen lüften.

Heizkosten sparen: Kann man mit den Tipps wirklich günstiger heizen?

Ja: Jede dieser Maßnahmen für sich bringt vielleicht nur einige Euro, aber zusammengenommen kann das mehrere Hundert Euro pro Jahr ausmachen.

Und: Möglichst kostengünstig zu heizen nützt nicht nur deinen Finanzen, es schützt auch die Umwelt: Heizen verursacht in den allermeisten Fällen CO2-Emissionen, welche die Klimakrise buchstäblich anheizen. Von unserer Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen wollen wir gar nicht erst anfangen. Wenn wir nicht damit beginnen, bewusster und sparsamer zu heizen, haben wir bald drängendere Probleme als kalte Füße.

Wie ihr auch an anderer Stelle Geld sparen könnt, indem ihr Energie spart und damit das Klima schont:

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