Der Verlust von Wäldern ist ein Problem, das die Weltgemeinschaft dringend angehen muss – auch jeder einzelne von uns ist gefragt. Laut Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen ging im vergangenen Jahrzehnt eine Fläche von 420 Millionen Hektar Wald durch Abholzung verloren. Das entspricht einer Flächengröße vergleichbar mit der EU. Was du persönlich für den Waldschutz tun kannst und warum das so wichtig ist, erfährst du hier.
Der Wald als Ökosystem ist längst nicht nur für unser Klima überlebenswichtig. Unsere Wälder sind regelrechte Alleskönner: sie filtern Regenwasser und versorgen uns mit wertvollem Trinkwasser. Zusätzlich schützen sie uns vor Überschwemmungen. Der Wald ist außerdem eine unersetzliche Lebensgrundlage für eine Vielzahl von Tieren und damit auch für uns Menschen.
Mit Einsetzen der Industrialisierung gewann der Wald als Erholungsort vor allem für gestresste Städter:innen zunehmend an Bedeutung: In Zeiten der ständigen Beschleunigung bietet er uns Ruhe im Alltag und ist ein Kraft- und Erholungsort. Ob Joggen, mit dem Hund rausgehen oder eine lange Wanderung – die Natur tut uns gut, das ist längst kein Geheimnis mehr! Wer für zwanzig Minuten in den Wald geht, reduziert messbar seinen Stresspegel. So wird laut einer Studie beispielsweise der Cortisolspiegel gesenkt – der Geist kommt zur Ruhe.
Leider ist der Wald zunehmend gestresst: Die Klimakrise setzt den Wäldern weltweit zu. Darüber hinaus wird das wertvolle Ökosystem Wald noch immer allzu oft als Holzlieferstätte wahrgenommen, aus der wir uns hemmungslos bedienen können. Die Abholzung der Wälder wird oftmals auch durch die illegale Nutzbarmachung von Flächen für die Landwirtschaft, beispielsweise in tropischen Regenwäldern, vorangetrieben. Für neues Weideland und den massenhaften Anbau von Soja als Futtermittel wird immer mehr Wald vernichtet. Eine Studie der gemeinnützigen Organisation Partnership for Policy Integrity (PFPI) zeigt darüber hinaus, dass auch die EU in alarmierendem Tempo Wald als CO2-Senke verliert – obwohl sie sich das Ziel gesetzt hat, die CO2-Speicherung in Wäldern, Böden und anderen Bodenkohlenstoffsenken zu erhöhen. Dem Bericht zufolge werden die meisten EU-Länder bei diesen Rückgangsraten ihre Ziele bis 2030 nicht erreichen können.
Waldschutz und die Klimakrise
An den Auswirkungen der Klimakrise sind wir maßgeblich mit beteiligt: Vor allem die durch den Menschen verursachten CO2-Emissionen schaden dem Klima und damit auch dem Wald. Im Durchschnitt liegen die jährlichen Treibhausgasemissionen pro Kopf in Deutschland bei 11,17 Tonnen CO2-Äquivalenten. (Stand 2021). Damit steht Deutschland mit einem Anteil von 1,82 Prozent am weltweiten CO2-Ausstoß im Jahr 2021 im globalen Vergleich an siebter Stelle. Unser Konsum, die Ernährung, Heizen, Reisen und Stromverbrauch tragen dazu bei, dass immer mehr Treibhausgase wie CO2 in die Erdatmosphäre gelangen. Somit zerstört der Mensch auch die Wälder und damit seine eigene Lebensgrundlage.
Waldspaziergänger:innen können die Folgen der Klimakrise am Ökosystem Wald direkt erleben. Durch die anhaltend trockenen Hitzesommer der letzten Jahre tragen Bäume und Wälder immer mehr empfindliche Schäden davon. Die Hitze schadet dem Wald dabei nicht immer direkt. Denn nicht nur schwere Stürme und Brände können große Waldareale verschwinden lassen – auch der massenhafte Befall von Borkenkäfern ist schädlich. So ernähren sich z.B. rindenbrütende Borkenkäferlarven von den Baumsäften unter der Rinde. Ist der Baum gesund, kann er das Eindringen der Tiere durch Ausharzen verhindern, ist der Baum jedoch durch Trockenheit geschwächt, schafft er es nicht mehr, sich zu schützen. Die Larven zerstören die „Lebensadern“ im Stamm und der Baum stirbt ab. Ausgetrocknete Fichtenbestände oder kahlgeschlagene Hänge prägen schon seit längerer Zeit das Landschaftsbild in unterschiedlichsten Regionen Deutschlands. Damit bekommt die Klimakrise auch hierzulande ein ganz konkretes Gesicht.
Das kannst du für den Waldschutz tun
Nachrichten über Brandrodungen von Regenwäldern und zunehmend sichtbare Erscheinungen wie Hitzesommer mit immer neuen Rekordtemperaturen sowie stark ausgetrocknete Waldböden direkt vor unserer Haustür stimmen immer mehr Menschen nachdenklich. Viele nehmen mittlerweile ihr eigenes Verhalten genauer unter die Lupe und wollen etwas tun, um die Umwelt nachhaltig zu schützen. Das Gute ist: Wir können etwas für den Waldschutz und das Klima tun – und so auch den Wald für uns erhalten.
Die Lösung vieler großer Probleme beginnt mit kleinen Schritten. Du kannst deshalb dein Verhalten im privaten Umfeld überdenken und schauen, was du selbst bei Konsum, Ernährung, Reisen und Co. ändern kannst.
- Versuche einfach mal, insgesamt weniger zu konsumieren. Leih dir beispielsweise Bücher in der Bibliothek aus, geh zu öffentlichen Bücherschränken oder stöbere in Second-Hand-Shops für Literatur. Das lohnt sich und du sparst dir den Kauf neuer Bücher.
- Gut für Wald und Klima: Bestell deine Werbepost ab. Damit sparst du nicht nur eine Menge Papiermüll, sondern auch gleich ordentlich CO2.
- Spende für Projekte, die das Pflanzen neuer Bäume ermöglichen, oder die bestehenden Wälder schützen.
- Die Natur und den Wald zu respektieren und bei einem Waldspaziergang den Wald auch Wald sein zu lassen, hilft nicht nur den Bäumen, sondern auch den dort lebenden Tieren. Benutze deshalb die ausgeschilderten Pfade, nimm deinen Müll wieder mit und beachte die Regeln für ausgewiesene Naturschutzgebiete.
- Schau bei deinen Einkäufen genau hin, was in den Produkten verarbeitet ist. Für Palmöl beispielsweise werden häufig große Flächen Wald abgeholzt. Ein Verzicht auf solche Produkte hilft also mit, die Wälder zu beschützen.
Wald schützen & Baum verschenken
Der Wald als Klimaschützer
Wenn dir der Schutz der Wälder am Herzen liegt, solltest du diese Tipps beachten – denn Wälder speichern große Mengen CO2 und leisten so einen essenziellen Beitrag für den Klimaschutz.
Wenn wir weiterhin in einem gesunden Umfeld leben wollen, müssen wir uns wieder als Teil der Natur begreifen und den Planeten entsprechend schützen und unterstützen. Für die Zukunft bedeutet das vor allem: Der Raubbau an der Natur muss beendet werden – denn wo keine gesunde Natur existiert, ist auch kein Raum für gesunde Menschen.
Projekte, um den Wald weltweit zu retten
Wie kannst du dich also für den Waldschutz und das Klima einsetzen? Ein direkter und besonders nachhaltiger Weg etwas für den Wald zu tun ist, Bäume selbst zu pflanzen oder Organisationen zu unterstützen, die sich mit Aufforstungsprojekten gegen die Klimakrise engagieren.
PRIMAKLIMA kümmert sich seit 1991 um dieses eine Thema. Damit ist der gemeinnützige Verein die älteste, ausschließlich auf Waldprojekte spezialisierte Klimaschutzorganisation Deutschlands. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Schutz bereits bestehender Wälder und der Pflanzung neuer, artenreicher Mischwälder. Durch Spenden werden weltweit Klimaschutzprojekte gefördert, von dem die Natur und die Menschen vor Ort langfristig profitieren.
Wie bei dem Wald-Projekt in Nicaragua, wo der Verein Kleinbauernfamilien seit Langem dabei unterstützt, unabhängiger zu werden – nicht nur finanziell, sondern auch in Bezug auf die Auswirkungen der Klimakrise, die in Nicaragua bereits deutlich spürbar sind. Der Wald ist für die Einwohner:innen Nicaraguas enorm wichtig. Denn die Bäume schützen sie bei starken Regenfällen vor Überschwemmungen und reichern die Böden mit wichtigen Nährstoffen an. Zuvor ausgezehrte Böden können sich regenerieren, Wasser speichern und so auch in Trockenzeiten die Menschen mit Wasser versorgen. Die Farmer:innen erhalten für die Pflege der Bäume faire Einkommen und können so ihre Lebensqualität deutlich verbessern.
Auch heimische Wälder stehen bei PRIMAKLIMA im Fokus, denn in Deutschland spüren wir die Auswirkungen der Klimakrise ebenfalls immer deutlicher. Unter anderem im Erzgebirge standen im Sommer 2021 viele Orte (erneut) unter Wasser. Grund dafür sind starke Regenfälle, die auf Grund von Flächenversiegelungen von den Böden nicht mehr genügend aufgenommen werden können. Das Wasser kann sich so ungehindert seinen Weg suchen.
Erfahre mehr über die Projekte
Mit Aufforstungen kann die Wucht des Wassers abgemildert werden – denn durch die Porenbildung der Baumwurzeln bleiben die Böden durchlässig und funktionieren wie ein Schwamm bei der Wasseraufnahme. PRIMAKLIMA hat unter anderem in dem kleinen Ort Mauersberg, südlich von Chemnitz, und im nahegelegenen Ehrenfriedersdorf ein Aufforstungsprojekt unterstützt. Bergahorn, Traubeneiche und Roterle wurden neben weiteren Baumarten ganz gezielt für diese Standorte ausgesucht – so wachsen nun kostbare Lebensräume heran. Die Zusammensetzung der Baumarten ist enorm wichtig. Denn nur durchmischte, artenreiche und naturnahe Wälder haben eine Chance, im aktuellen und zukünftigen Klima zu bestehen.
Egal wo Bäume gepflanzt werden: Im Zentrum der Projekte steht der Klimaschutz, denn die heranwachsenden Wälder filtern große Mengen CO2 aus der Atmosphäre.
Sich aktiv für Wälder zu engagieren, kann ganz einfach sein. Neben der Möglichkeit direkt für Projekte zu spenden, kannst du Bäume auch verschenken und so dein Engagement weitertragen. Wähle dazu einfach dein Wunschprojekt aus, entscheide wie viele Bäume du spenden möchtest und du erhältst direkt im Anschluss eine persönliche Urkunde, mit der du deine Liebsten überraschen kannst.
So viele Wege führen zu einem gesünderen Planeten und letztendlich sind es wir Menschen, die die Zukunft in der Hand haben. Die Zukunft des Waldes und unsere eigene. Denn wenn wir unsere Ökosysteme schützen und damit aufhören, den Planeten weiter auszubeuten, hat die Erde die Chance, sich zu erholen.
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