Cremetiegel, Shampooflaschen und Parfümflakons – Drogerieprodukte kommen oft noch immer in allerlei Verpackung daher. Um jedoch nachhaltigere Produkte mit recycelbaren Verpackungen herzustellen, ist die ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft der richtige Weg. Eine Drogeriekette macht es vor.
Frisches Obst und Gemüse vom Wochenmarkt oder Milch und Joghurt im Pfandglas. Bei der Ernährung verzichten viele bereits auf unnötige (Plastik-)Verpackungen. Doch auch in vielen anderen Bereichen können wir einen wertvollen Beitrag zu mehr Umweltschutz leisten. Warum die Kreislaufwirtschaft auch bei Verpackungen von Kosmetik- und Pflegeprodukten wichtig ist.
Die Kreislaufwirtschaft: Müll vermeiden – Kreisläufe schließen
Viele Verbraucher*innen möchten auf aufwendige Verpackungen aus Plastik verzichten. Denn zum einen ist zu viel Plastik im Umlauf und verschmutzt die Meere und Böden, zum anderen fehlt aber auch das Vertrauen, dass das Plastik tatsächlich recycelt wird. Recyclingfähige Verpackungen werden deshalb immer stärker nachgefragt. Ein großer Hebel hierbei ist die Kreislaufwirtschaft, die Ressourcen schont.
Bei der Kreislaufwirtschaft gilt es, Abfälle zu vermeiden, die Lebensdauer von Wertstoffen zu erhöhen und Materialien sehr bewusst einzusetzen. Dazu werden Produkte und Materialien so lange wie möglich genutzt, geteilt, wiederverwendet, repariert, aufgearbeitet und recycelt. Das gewonnene Recycling-Material, Rezyklat genannt, wiederum wird für die Produktion neuer Verpackungen und Materialien eingesetzt.
Damit ein geschlossener Kreislauf entsteht, ist ein gutes Zusammenspiel von der Produktherstellung über die Verwendung bis hin zur Trennung der Wertstoffe und dem Recycling wichtig. So können im Idealfall alle Ressourcen eines Produkts vollständig ausgeschöpft werden.
Das kannst du für nachhaltigere Produkte beitragen
Die Wertstofftrennung ist ein wichtiger Baustein für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft. Denn je besser die Stoffe voneinander getrennt sind, desto einfacher können sie recycelt werden. Jede*r Einzelne sollte deshalb darauf achten, Müll richtig zu trennen und ordnungsgemäß zu entsorgen.
Für Papier, Glas und Restmüll gibt es eigene Sammelsysteme. Diese Stoffe können gut weiterverarbeitet und recycelt werden. Sonstige Verpackungen gehören in die gelbe Tonne bzw. den gelben Sack. Wichtig dabei: Trenne die einzelnen Komponenten voneinander. Wenn du den Deckel deines Joghurtbechers vollständig abreißt, haben es die Sortiermaschinen später einfacher. Ebenso zu beachten: Restmüll gehört in den Restmüll und nicht in eines der davor genannten Sammelsysteme. Zu viel Restmüll im gelben Sack verhindert hohe Recyclingquoten.
Alte Batterien und Energiesparlampen müssen ebenfalls separat entsorgt werden. Supermärkte und Drogerien wie zum Beispiel dm bieten in ihren Filialen hierfür Recyclingboxen an. Sondermüll wie Altöl und Farbreste gibst du beim Wertstoffhof ab.
So können Unternehmen die Kreislaufwirtschaft fördern
Während die Verbraucher*innen die Kreislaufwirtschaft durch eine korrekte Mülltrennung unterstützen können, haben Hersteller und Händler noch weitere Möglichkeiten. Auch Drogerieketten wie dm bieten Produkte in ressourcenschonenderen Verpackungen an.
Bei der Produktentwicklung können Hersteller beispielsweise im Design und in der Materialauswahl darauf achten, dass Ressourcen möglichst geschont werden. dm hat zum Beispiel bei einigen Produkten die Konstruktion der Verpackung so verändert, dass zum einen wenig Verpackungsmaterial benötigt wird und zum anderen die Verpackung recycelbar ist. Außerdem wird bereits bei der Herstellung berücksichtigt, dass die Kund*innen die Wertstoffe später richtig trennen können. Ein Beispiel: Das Balea Sleeve Produkt hat Trennhinweise auf der Verpackung.
Ressourcenschonung durch mehr Recycling
Je mehr Verpackungen richtig getrennt und gesammelt werden, desto mehr Rezyklat haben Unternehmen zur Verfügung, um daraus neue Produkte und Verpackungen herzustellen. Plastikabfälle sind dabei nicht per se schlecht: Schon lange kann das PET aus Plastikflaschen von Verschlüssen, Metallen und Etiketten befreit, zerkleinert und mithilfe von Hitze und Wasser gereinigt werden.
Mit Lasern wird das PET so getrennt, dass man sortenreine, farblich sortierte PET-Kunststoff-Flakes erhält. Aus diesen Flakes stellen spezielle Betriebe wieder neue Flaschen her. Die Hersteller können die recycelten Flaschen anschließend vollautomatisiert neu befüllen, etikettieren und verschließen.
dm verkauft bereits zahlreiche Produkte mit hohem Rezyklatanteil in der Verpackung – darunter Bodylotions und Gesichtspflegeprodukte der Eigenmarke alverde. Damit Kund*innen die recycelten Verpackungen in den Filialen besser erkennen können, sind Produkte mit einem hohen Recyclinganteil in der Verpackung mit einem blauen Einstecker am Regal versehen. Du kannst beim nächsten Einkauf also gezielt nach Produkten mit einer recycelten Verpackung Ausschau halten.
Verpackungsmaterialien in der Kreislaufwirtschaft
Klimaschutz bei dm – das Forum Rezyklat
Das Ziel des #ForumRezyklat ist es, Strategien zur Förderung von Kreislaufwirtschaft zu entwickeln und daraus resultierende Maßnahmen gemeinsam umzusetzen. dm initiierte dieses Partnernetzwerk und ging seit der Gründung 2018 mit über 40 Händlern, Produkt- und Verpackungsherstellern, deutschen Dualen Systemen, Abfallwirtschaftsunternehmen und Recyclingunternehmen sowie Vertretern aus Wissenschaft und Politik eine strategische Allianz ein.
Die Beteiligten arbeiten daran, das Bewusstsein der Verbraucher*innen für Kreislaufwirtschaft zu fördern, um eine sortenreine Trennung der Wertstoffe zu erreichen. Dadurch soll langfristig die Recyclingquote, die Qualität des Recyclingmaterials sowie in der Folge der Recyclinganteil in Produkten und Verpackungen erhöht werden. Des Weiteren strebt das Forum an, Verpackungen zu reduzieren und schon im Entstehungsprozess neuer Verpackungen darauf zu achten, dass die Verpackungen recyclingfähig sind, damit sie als Ressource dem Kreislauf erhalten bleiben.
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