Zucker ist schlecht für die Zähne, macht dick und verursacht Diabetes – deshalb meiden viele Menschen Schokolade und Co. Doch Zucker versteckt sich auch in Backwaren, Fertiggerichten, Fruchtsäften. Trotzdem nehmen wir das ohne schlechtes Gewissen in Kauf. Schuld daran ist die „Zuckerlüge“, sagt eine Doku auf Arte.
Ein Stück Kuchen hier, eine Fertigpizza da und ein Müsliriegel zwischendurch – die Menge an Zucker, die viele von uns jeden Tag zu sich nehmen, ist eigentlich zu hoch. Den meisten von uns ist das allerdings nicht so richtig bewusst und schuld daran soll die Zuckerindustrie sein.
Die Lebensmittelindustrie verharmlost Zucker
Die Dokumentation „Die große Zuckerlüge“ zeigt, die „Verzuckerung“ der Gesellschaft steigt an – weitgehend unbemerkt. Das sei von der Lebensmittelindustrie so gewünscht: 1.500 Seiten interne Dokumente der „Great Western Sugar Company“ sollen beweisen, dass die Lebensmittelindustrie Zucker bereits seit den 70er Jahren systematisch verharmlost und seine gesundheitlichen Auswirkungen vertuscht. Die Papiere beinhalten eine Art geheime „Spielanleitung“, wie die Zuckerindustrie dabei vorgeht.
Die Folgen sieht man überall: Übergewicht, Diabetes, Herzerkrankungen haben sich vervielfacht; die nichtalkoholische Fettleber ist keine Seltenheit mehr – auch immer öfter bei Kindern Kinderärzte kämpfen unermüdlich gegen die Behauptung, wir seien selbst schuld, weil wir zu viel äßen. Die Zucker-Lobby sitzt auf der Anklagebank, ihre Verteidigungsstrategie ist die alte: Sie fordert immer weitere Beweise. Und während Industrie und Wissenschaft ihren Kampf ausfechten, tickt die gesundheitliche Zeitbombe weiter.
Die Dokumentation „Die große Zuckerlüge“ ist bis 13. März 2020 in der Mediathek verfügbar.
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