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Wegweisendes Urteil: Sparkassen-Kundin muss sich Kunde nennen lassen

Sparkasse Bundesgerichtshof Formulare weiblich Marlies Krämer
Foto: Utopia.de

Seit heute Morgen steht fest: Frauen müssen in Formularen nicht in weiblicher Form angesprochen werden – die männliche Bezeichnung reicht aus. Eine Sparkassen-Kundin hatte geklagt, sie will aber trotz des Urteils des Bundesgerichtshofs nicht aufgeben.

Sie ist eine „Kontoinhaberin“ und kein „Kontoinhaber“ – und wollte von ihrer Sparkasse auch so angesprochen werden. Die 80-jährige Marlies Krämer zog deshalb vor Gericht und versuchte, eine weibliche Ansprache in Formularen durchzusetzen. Sie hatte es damit bis vor das oberste deutsche Gericht geschafft, der Bundesgerichtshof hat ihre Klage nun jedoch abgewiesen.

Die Formularsprache darf männlich bleiben, entschied das Gericht. Frauen erleiden keinen Nachteil, wenn sie in Vordrucken als „Kunde“ angesprochen werden – so die Begründung. Schon zuvor argumentierte ein Landesgericht, dass die Nennung beider Geschlechter schwierige Formulare nur noch komplizierter machen würden.

Sparkasse hätte Formulare umschreiben müssen

Hätte Krämer recht bekommen, hätte die Sparkasse über verschiedene 800 Formulare umschreiben müssen. Womöglich hätte das Urteil auch Folgen für die Vertragssprache an sich gehabt.

Marlies Krämer gibt trotz der Entscheidung des Bundesgerichtshofs nicht auf. Wie Zeit online berichtet, will sie zur Not bis vor den Europäischen Gerichtshof ziehen. „Ich sehe das überhaupt nicht mehr ein, dass ich als Frau totgeschwiegen werde“, zitiert Zeit online die Seniorin. Sprache sei der Schlüssel zur Gleichberechtigung.

Als Frau erkennbar sein

Für Krämer geht es also um viel mehr, als nur einen Formularstreit. Sie will, dass sie Frauen in „Schrift und Sprache“ erkennbar sind. Die Klage gegen die Sparkasse ist nicht das erste Mal, dass sie sich dafür einsetzt: Laut dem „Tagesspiegel“ hatte sie bereits in den 90er-Jahren so lange auf einen Pass verzichtet, bis sie als „Inhaberin“ unterschreiben konnte. In einer anderen Aktion sammelte sie Unterschriften für weibliche Wetter-Hochs. Zuvor war es üblich, nur Tiefs mit Frauennamen zu benennen.

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