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Wasser to go: Für wie dumm will man uns noch verkaufen?

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Wasser to go: Für wie dumm will man uns noch

Produkte als grün anzupreisen ist eine beliebte Werbestrategie von Unternehmen. Tatsächlich umweltfreundlich sind diese Produkte mal mehr, mal weniger. Und manchmal sind sie auch das Gegenteil und dabei völlig absurd – wie dieses neue Wasser zeigt.

Unsere Leserin Lea hat in einem Supermarkt in Iserlohn (NRW) ein Foto gemacht, das uns gehörig irritiert hat. Zu sehen ist ein Baum aus Pappe, in dessen „Stamm“ leere Pfandflaschen liegen, auf der Baumkrone ist etwas Text gedruckt: „Natur-To-Go leicht gemacht“, „Die neue Vilsa Einwegflasche“, „praktisch für unterwegs“.

Ein Baum, der viele Fragen aufwirft. (Foto © Lea / utopia)

Der Werbe-Baum bringt also Dinge in ungewohnter Weise zusammen, indem er uns weismachen will, dass Einweg-Plastikflaschen kein Problem für die Umwelt sind (lesenswertes pdf von der Deutschen Umwelthilfe) – sondern die Lösung.

Aber vielleicht irren wir uns ja auch. Wenn man schon explizit eine „neue Einwegflasche“ anpreist, hat diese womöglich hervorragende Eigenschaften, die auch wir noch nicht kannten.

Was bitte ist Wasser To go?

Also haben wir uns die Internetseite des Herstellers angesehen. Vilsa hat tatsächlich Gründe dafür gefunden, die Flasche als to-go-freundlich zu beschreiben: „Durch ihre ausgesprochen ergonomische Form liegt sie besonders gut in der Hand und eignet sich hervorragend zum Mitnehmen. Ob beim Sport, auf dem Fahrrad, beim Picknick oder in der Handtasche“. Endlich eine Einweg-Plastikflasche, die man gut mitnehmen kann also.

Wenn PET-Flaschen eines schon immer waren, dann praktisch. (Foto: Screenshot)

Einweg ist kein Weg

Aber was haben die Einweg-Plastikflaschen nun mit den Bäumen zu tun? Ein großes „I’m Eco-Siegel“ auf der Webseite soll augenscheinlich das neue gute Verhältnis von Plastik und Umwelt bestätigen. Der zugehörige Text sorgt für Klarheit: Die Verpackungsfolie des Sixpacks besteht zu 50 Prozent aus Recycling-Plastik, die Flasche zu 30 Prozent. Das ist nett, aber laut der Deutschen Umwelthilfe branchenüblicher Durchschnitt.

Das Problem dabei ist: jede neue Flasche besteht dennoch um die 70 Prozent aus neuem Kunststoff, der energieintensiv und umweltschädlich aus Erdöl hergestellt wird. Aus jeder neuen Einwegflaschen wird zudem nach nur einer Benutzung eine alte Flasche, die wiederum aufwendig recycelt wird. Aber Vilsa hat noch ein Ass im Ärmel: „Der einteilige Deckel (!) spart Material und Gewicht“.

Utopia meint: Wasser in Einweg-Plastikflasche zu verkaufen ist das Eine – aber diese als umweltfreundlich zu bewerben, verkauft die Leute für dumm und schadet letztlich uns allen. Und zu „Wasser to go“ fällt uns wirklich nichts mehr ein.

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