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Diese Männer feiern den Weltfrauentag – und haben dabei etwas Entscheidendes übersehen

Weltfrauentag Engels & Völkers
Foto: Screenshot/@EVSHNord

Der Vorstand einer Hamburger Immobilienfirma hat den Weltfrauentag zum Anlass genommen, über weibliche Vorbilder zu sprechen. Wer dabei nicht zu Wort kommen durfte: eine Frau.

Am 8. März ist Weltfrauentag. An diesem Datum soll ein Zeichen für die Gleichberechtigung von Männern und Frauen gesetzt werden. Auch das Hamburger Immobilienunternehmen Engel & Völkers wollte mitmischen – und twitterte am 4. Mai: „Der Vorstand spricht über weibliche Vorbilder.“ Dazu ein Foto, das eben diesen Vorstand zeigt: fünf Männer in dunklen Anzügen, dahinter die Skyline von Hamburg.

Engel & Völkers: Frauen kommen nicht zu Wort

In dem dazu verlinkten Blogbeitrag spricht der Vorstand über Frauen, „die ihre Ziele und Visionen in männlich dominierten Branchen durchsetzen.“ Er nennt etwa die ehemalige Yahoo-Chefin Marissa Mayer, Bundeskanzlerin Angela Merkel, die sich nicht von „Polit-Machos aus der Ruhe bringen lässt“, Widerstandskämpferin Sophie Scholl und Susan Wojcicki, CEO von YouTube und außerdem Mutter.

Aber auch die eigenen Großmütter und Mütter werden genannt, eine „ehemalige Nachbarin“ sowie „unsere vielen weiblichen Immobilienmaklerinnen, die den Balanceakt zwischen Beruf und Familie meistern.“ In dem Blogbeitrag wird viel über Frauen geredet – sie selbst kommen aber nicht zu Wort.

Tweet stößt auf harsche Kritik

Auf Twitter sorgte der Post für einen kleinen Shitstorm: Obwohl das Unternehmen nur 83 Follower hat, wurde der Tweet bis heute über 786 Mal kommentiert und 246 retweetet (Stand: 08.03.). Dabei stieß vor allem der Widerspruch im Bild auf harsche Kritik: Fünf Männer, die über Frauen sprechen – statt eine Frau zu zeigen oder zu Wort kommen zu lassen.

Nutzer kritisierten den Tweet zudem als „Realsatire“ und „zynisch“, bezeichneten das Unternehmen als „schamlos und beratungsresistent“ und warfen Engel & Völkers vor, den Frauentag und das Thema Gleichstellung zwar für Werbung zu nutzen – selbst jedoch keine einzige Frau in der Unternehmensführung zu beschäftigen.

Immobilienfirma entschuldigt sich

Mittlerweile hat Engel & Völkers den Blogbeitrag auf der eigenen Webseite gelöscht und sich auf Twitter entschuldigt. „Unser gestriger Beitrag verfehlte sein Ziel, Frauen in den Vordergrund zu stellen. Dies und nichts anderes ist im Rahmen des Weltfrauentags angemessen. Das war ein Fehler unsererseits und tut uns außerordentlich leid.“

Trotz allem: Dass so ein Tweet abgesetzt wurde, zeigt ein strukturelles Problem unserer Gesellschaft. Noch immer sind Frauen in den Führungsetagen von Unternehmen unterrepräsentiert. Noch immer verdienen sie in Deutschland im Schnitt rund 20 Prozent weniger als Männer. Es steht außer Frage, dass es beeindruckend ist, wie Frauen die Doppelbelastung von Karriere und Haushalt stemmen. Hinterfragen sollte man hingegen, warum sie dieser Doppelbelastung noch immer ausgesetzt sind.

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