Die Yes Men sind zurück: Im dritten Film geben die berüchtigten Aktivisten nochmal alles, um auf Klimawandel, Globalisierungsfolgen und Konzerngier aufmerksam zu machen. Das ist nicht nur unterhaltsam und witzig, sondern auch sehr bewegend.
In den USA sind sie bereits Superstars der Protestbewegung: Die Yes Men, alias Mike Bonanno und Andy Bichlbaum, provozieren und unterhalten mit ihren Aktionen nun seit über 15 Jahren. Um Menschen aufzurütteln und Missstände aufzudecken, stellen sie Konzerne, Lobbygruppen und Regierungen in aller Öffentlichkeit bloß. Ihre Strategie: Sie schlüpfen in die Rollen von Unternehmens- oder Regierungsangehörigen, schleusen sich in offizielle Veranstaltungen ein und machen im Namen der Konzerne oder Institutionen unwahrscheinliche Ankündigungen, um auf diese Weise auf zweifelhafte Machenschaften aufmerksam zu machen.
So traten sie in der Vergangenheit beispielsweise mehrmals als Mitglieder der Welthandelsorganisation (WTO) auf und verkündeten in deren Namen neben mehreren radikal-kapitalistischen Äußerungen sogar die Auflösung der WTO. Auch als vermeintliche Sprecher von Konzernen wie Dow Chemical, Exxon Mobile und Shell zogen die Yes Men berechtigten Spott und Zorn auf die jeweiligen Unternehmen. „Das ist unsere Art, Nein zur Gier der Konzerne zu sagen“, erklärt Andy im neuen Film.
Die Yes Men – jetzt wird’s persönlich
Bereits in „The Yes Men“ (auf DVD bei buecher.de) und „The Yes Men fix the world“ stellten die beiden Aktivisten ihre Unerschrockenheit unter Beweis und sorgten dafür, dass so mancher Konzern und Lobbyverband dumm aus der Wäsche schaute. Nun ist der dritte Film „Die Yes Men – jetzt wird’s persönlich“ in den Kinos. Die Yes Men sind nun Mitte 40 und haben längst Verpflichtungen jenseits ihrer Aktivisten-Karriere. Doch die Probleme und Herausforderungen rund um den Klimawandel lassen sie nicht los („Der Klimawandel lässt jedes andere Problem auf der Welt klein erscheinen“)
Also machen sie sich erneut auf, gegen die Machenschaften von Ölkonzernen und Lobbyverbänden zu protestieren – natürlich auf ihre gewohnt freche Art. Dieses Mal gewährt der Film auch Einblicke in die persönlichen Geschichten hinter den Yes Men-Aktivisten und zeigt, wer die Menschen hinter den spektakulären Aktionen wirklich sind. Das macht ihren Protest noch sympathischer und ermutigt dazu, einfach mal selbst aktiv zu werden.
Utopia meint: Ein sehr sehenswerter Film, der uns mit viel Humor ins Gedächtnis ruft, dass es sich lohnt, für Veränderungen zu kämpfen – und dass die größte Waffe dabei das Engagement und die Kreativität der Menschen ist, die die Dinge nicht einfach hinnehmen wollen.
Zur offiziellen Filmseite: www.dieyesmen-derfilm.de
>>Noch für kurze Zeit in der ARTE-Mediathek abrufbar<<
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