Öko-Test kritisiert Vergleichs-Portale für Zahnzusatzversicherungen heftig: Viele empfehlen an erster Stelle Tarife mit äußerst schlechter Leistung und werben mit Prämien, die es gar nicht gibt. Stiftung Warentest wiederum empfiehlt ausgesuchte Anbieter, mit denen sich jeder auch teure Zahnmedizin leisten kann.
Da die gesetzlichen Krankenkassen nur noch die Hälfte der Zahnarztkosten bezahlen, schließen viele Menschen eine Zahnzusatzversicherung ab. Bei Zahnbrücken und Zahnimplantaten für mehrere tausend Euro übernimmt die Zusatzversicherung den Eigenanteil des Patienten – zumindest in der Theorie. Denn die Leistungen der einzelnen Versicherungen unterscheiden sich enorm.
- Das bekommt man vor allem bei Vergleichs-Portalen zu spüren, die solche Zahnzusatzversicherungen vermitteln. Öko-Test hat sich die Vergleichsportale genauer angeschaut: An erster Stelle haben alle Portale im Test einen Tarif empfohlen, der nur einen geringen Leistungsumfang aufwies. Schnell springen zu: Zahnzusatzversicherungen: Vergleichs-Portale patzen bei Öko-Test
- Mit einer privaten Zusatzversicherung können sich Patienten auch teure Implantate, Kronen oder Brücken leisten. Finanztest hat 234 Tarife getestet und 76 sehr gute ermittelt und zeigt die besten sowie einige leistungsstarke und besonders günstige Zahnzusatzversicherungen. Schnell springen zu Zahnzusatzversicherung: Mit dem richtigen Tarif sparen
Zahnzusatzversicherungen: Vergleichs-Portale patzen bei Öko-Test
Fast alle Vergleichs-Portale sind im Vergleich Portale für Zahnzusatzversicherungen bei Öko-Test (01/2018) durchgefallen – dreimal gab es zumindest die Note „Befriedigend“:
- Die drei Vergleichs-Portale zahn-testsiegertarife.de, check24.de und test-zahnzusatzversicherung.de haben noch am „besten“ abgeschnitten.
- Die empfohlenen Tarife der Plattformen mussten sich mit den zehn Top-Tarifen aus der umfangreichen Tarife-Software von Versicherungsmaklern messen. Gut hinbekommen hat das keine der Plattformen – die drei bestbewerteten Plattformen haben gerade einmal ein Leistungsniveau von gut 70 Prozent. Doch die Streuung ist groß, denn die Vergleichs-Webseiten sind ein „wildes Sammelsurium an Tarifen“, so Öko-Test. Aus diesem Grund zeigen die drei Portale auch viele schlechte Tarife an.
- Der erstplatzierte Tarif ist nicht immer der Beste: So empfiehlt etwa zahn-testsiegertarife.de einen Tarif mit deutlich schlechteren Leistungen an erster Stelle. Jedoch steht an dritter Stelle für gerade einmal gut drei Euro mehr im Monat ein tatsächlich guter Tarif mit umfangreichen Leistungen.
Kein Wunder, dass Öko-Test angesichts dieser Ergebnisse empfiehlt: „Über hochwertige Zahnzusatzversicherungen sollte man sich besser klassisch direkt bei einem Versicherungsberater oder Versicherungsmakler informieren“.
Günstige Zahnzusatzversicherung mit teurem Ende
Bei vielen Vergleichs-Portalen kann nicht nach Versicherungen mit Alterungsrückstellungen gesucht werden. Das ist problematisch, denn dann kann der Versicherungsbeitrag im Alter sehr hoch steigen und sich schnell verdoppeln. Die Alterungsrückstellungen fehlen fast immer bei den günstigen Tarifen. Wer also auf den Preis achtet und das günstigste Angebot nimmt, zahlt am Ende drauf.
Wegen Provision: Öko-Test kritisiert mangelnde Transparenz
Die Vergleichs-Portale bekommen für jede vermittelte Versicherung eine Provision. Sie arbeiten also wie ein Versicherungsmakler, stellte der Bundesgerichtshof fest. Doch nur zwei Portale informieren den Kunden auch darüber, dass sie eine Provision erhalten. Alle anderen lassen den Nutzer in der Annahme, er würde eine unabhängige Aufstellung der besten Tarife bekommen. Dabei werden einige der Tarife oft nur vorgeschlagen, weil das Portal dafür eine höhere Provision erhält, kritisiert auch die Verbraucherzentrale.
Wenn eine Versicherung keine Provision zahlen will, ist sie oft in den Rankings der Portale nicht vorhanden oder wird schlechter gelistet. Und dies, obwohl das Preis-Leistungs-Verhältnis möglicherweise für den Kunden besser wäre.
Falsche Prämien und Tarife bei mehreren Portalen
Prämien-Zahlungen sind bei den meisten Vergleichs-Portalen längst Standard. Doch nicht immer bekommt man auch die Prämie. Bei einem Portal gab es falsche Prämien – wer eine Versicherung abschließt, erhält am Ende gar nichts. Bei zwei anderen Portalen waren die empfohlenen Tarife längst veraltet und werden gar nicht mehr verkauft.
Ein weiteres Portal verkauft erst gar keine Zahnzusatzversicherungen: Wer bei finanzen.de eine solche Versicherung abschließen will, muss seine Adresse und Telefonnummer eingeben. Doch dann erhält er keinen Tarif-Vergleich von finanzen.de, seine Adresse wird stattdessen verkauft.
Alle Ergebnisse aus dem Test sowie und viele weitere Infos findest du in der Zeitschrift Öko-Test (01/2018) und online im Beitrag auf Vergleichsportale für Zahnzusatzversicherungen im Test.
Zahnzusatzversicherung: Mit dem richtigen Tarif sparen
Mit einer privaten Zusatzversicherung können sich Patienten auch teure Implantate, Kronen oder Brücken leisten. In der Ausgabe Mai 2019 veröffentlichte Stiftung Warentest die besten sowie einige leistungsstarke und besonders günstige Zahnzusatzversicherungen.
Die Beiträge im Test sind für einen 43-jährigen Modellkunden dargestellt, denn in diesem Alter interessieren sich die meisten für eine Zahnzusatzversicherung. Die Preisspanne reicht von 3 bis 66 Euro im Monat – teurer ist nicht immer besser. Der sehr gute Tarif Hallesche DentZE.100 zum Beispiel kostet für 43-jährige Kunden 18 Euro im Monat, während für den exakt gleich bewerteten Tarif Arag Dent100 stolze 53 Euro monatlich zu zahlen sind.
Die gesetzliche Krankenkasse beteiligt sich nur mit einem festen Zuschuss, der 50 bis 65 Prozent der vorgegebenen Preise für die Regelversorgung beträgt. Wer mit der Standardlösung für Kassenpatienten zufrieden ist, kann für die Zuzahlung einen einfacheren Tarif schon für 3 Euro im Monat von der DKV bekommen.
Die Experten von Finanztest empfehlen, sich rechtzeitig um eine Zusatzversicherung zu kümmern, solange die Zähne noch gesund sind. Denn es dauert in der Regel drei bis fünf Jahre, bis Kunden die vertraglichen Leistungen in vollem Umfang erhalten. In den ersten Jahren ab Vertragsbeginn gelten für Versicherte häufig Höchstgrenzen für die Erstattung der Kosten.
Der Test Zahnzusatzversicherung findet sich in der Mai-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest und ist online unter test.de/zahnversicherung abrufbar.
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