Vegetarier schaffen Arbeitsplätze, müffeln weniger, haben besseren Sex, retten das Klima – sagen die Vegetarierinnen Anne Lehwald und Simone Ullmann in ihrem Buch „111 Gründe, Vegetarier zu sein“. Für utopia.de nennen sie 11 nachhaltige Gründe, Vegetarier zu sein.
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In ihrem Buch legen Lehwald und Ullmann zahlreiche Argumente für eine vorwiegend planzliche Kost vor. Dabei gehen die Autorinnen keineswegs dogmatisch vor: „Unser Buch will nicht belehren, sondern unterhalten. Jeder kommt darin auf seine Kosten: ob überzeugter Fleischesser, passionierter Vegetarier oder unentschlossener Fast-Veggie.“ Sie zeigen die Vielfältigkeit des Vegetarismus auf und entkräften auch hartnäckige Mythen wie den Mangel an Eiweiß, Eisen und Vitamin B12. Für utopia.de haben sie eine exklusive Liste erstellt – mit 11 nachhaltigen Gründen, Vegetarier zu sein.
1. Vegetarier tun etwas gegen den Klimawandel
Jedes Schnitzel, jedes Steak, jeder Chickenburger bringt uns ein Stück näher an die Klimakatastrophe. Denn die Herstellung von tierischen Nahrungsmitteln verbraucht deutlich mehr Wasser und Energie, als die Produktion der gleichen Menge pflanzlicher Nahrung. Außerdem wird für das Kraftfutter der Tiere Regenwald abgeholzt, und bei der Herstellung tierischer Produkte werden mehr Treibhausgase freigesetzt als im Verkehr.
2. Vegetarier können ohne schlechtes Gewissen duschen
Denn um Veggie-Essen zu produzieren, wird weniger Wasser verbraucht. Ein Beispiel: Um ein Kilogramm Kartoffeln herzustellen, braucht man 100 Liter Wasser. Für ein Kilogramm Rindfleisch bis zu 20.000 Liter. Fleisch essen kann also durchaus als politisches Statement verstanden werden: Wer sich für Steak oder Rinderbraten entscheidet, entscheidet sich auch dafür, dass es okay ist, dass wir für unser Essen Wasser verschwenden, während andere Menschen verdursten.
3. Vegetarier retten Menschenleben
Der Konsum von Fleisch nimmt heute einer Milliarde Menschen die Grundnahrung weg. Denn nur die gigantischen Getreidefutterimporte aus Entwicklungsländern ermöglichen die Produktion der in der „Ersten Welt“ nachgefragten Fleischmengen. Würden wir alle vegetarisch leben, könnten täglich (!) 25 000 Menschen vor dem Hungertod bewahrt werden.
4. Vegetarier verhindern Kriege
Hungerkrisen sind eine Ursache für Kriege. Dabei müsste niemand hungern. Allein das Futter, mit dem die Schlachttiere dieser Welt gemästet werden, würde ausreichen, um 8,7 Milliarden Menschen zu ernähren. Denn um ein Kilo tierisches Eiweiß (= Steak) herzustellen, muss ein Rind zehn Kilo pflanzliches Eiweiß (= Getreide) fressen. Würden die Menschen in der „Ersten Welt“ auf Tierisches verzichten, wäre es auf der Welt friedlicher.
5. Vegetarier sparen Energie
Energiesparlampen und Solardächer in allen Ehren, aber wirklich effizient lässt sich durch bewusste Ernährung ohne Fleisch Energie sparen. Denn wenn man 100 Kalorien in Form von einem Steak isst, wurde dafür Energie in Höhe von 3500 Kalorien aus Gas, Öl und Kohle investiert. Eine völlig absurde – und unnötige – Energieverschwendung.
6. Vegetarier schonen die Staatskasse
Vegetarismus ist gut für den deutschen Staatshaushalt. Wären alle Deutschen Veggies, könnten jedes Jahr 50 Milliarden Euro gespart werden. Soviel wird für die Behandlung ernährungsbedingter Krankheiten wie Diabetes, Gicht, Rheuma, Osteoporose und Adipositas ausgegeben. Vegetarier leiden deutlich seltener an diesen Krankheiten.
7. Vegetarier kurbeln die Wirtschaft an und schaffen Arbeitsplätze
Das Lebensmodell Veggie ist nicht nur nachhaltig, sondern auch wirtschaftlich attraktiv. Ein ausbaufähiger Wirtschaftszweig in Deutschland ist der Anbau von gentechnikfreiem Soja, denn die Nachfrage danach wächst. Wollte man allein den heimischen Bedarf decken, müsste auf 2,6 Millionen Hektar Soja wachsen. Momentan sind es nur 6.500 Hektar. Das Potential ist enorm.
8. Vegetarier essen bewusster
Gründliches Kauen ist wichtig für die Verdauung und auch für unsere emotionale Ausgeglichenheit. Langsames und häufiges kauen ist bei extrem denaturierter Nahrung aber so gut wie unmöglich. Oder haben Sie es schon einmal geschafft, bei einem Hamburger einen Bissen 100 bis 150 Mal zu kauen? Natürliche Nahrung hingegen entfaltet sich beim langen Kauen noch mehr.
9. Vegetarier lieben nicht nur ihr Haustier
Hund und Katze werden von Vielen als vollwertiges Familienmitglied mit Charakter, Persönlichkeit und Vorlieben (an)erkannt und geliebt. Dass aber Schweine, Kühe und Co. mindestens ebenso schlau, sozial und sensibel sind, wird gerne übersehen. Schweine etwa sind hochsensible, neugierige und bewegungsfreudige Tiere mit einem ausgeprägten Sozialverhalten und einer Intelligenz, die locker mit der von Hunden und dreijährigen Menschenkindern mithalten kann.
10. Vegetarier fördern ihr Sexleben
Denn Spinat, Haferflocken und Vollkornbrot steigern Lust und Stehvermögen. Und sorgen auch noch dafür, dass der Partner nicht durch müffelige Ausdünstungen abgetörnt wird. Fleischesser haben nämlich oft einen stark übersäuerten Stoffwechsel und schwitzen Gifte und Säuren über die Haut aus. Das kann besonders nachts unangenehme Düfte mit sich bringen, wenn die Niere mit ihrer Entsäuerungsarbeit überlastet ist.
11. Vegetarier retten die Zukunft
Wissenschaftliche Studienergebnisse sprechen dafür, dass Vegetarismus die nachhaltigste Ernährungsform ist. Und zwar aus gesundheitlichen, ökologischen, gesellschaftspolitischen und ethischen Gründen. Langfristig verschlingt die Herstellung von tierischen Nahrungsmitteln einfach mehr Ressourcen als wir besitzen. Schon heute verbrauchen 20 Prozent aller Menschen 80 Prozent aller Ressourcen. Höchste Zeit für ein Umdenken.
Noch mehr gute Gründe, Vegetarier zu sein, findest du im Buch 111 Gründe, Vegetarier zu sein von Anne Lehwald & Simone Ullmann (Schwarzkopf & Schwarzkopf; 9,95 Euro) – bestellen zum Beispiel bei dem fairen Buchshop Medimops oder bei Amazon.
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