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Schockierender Fund: 64-Meter-Fettberg in Kanalisation entdeckt

fettberg devon Sidmouth
Foto: © South West Water

In der Kanalisation eines englischen Küstenortes haben Arbeiter einen 64 Meter großen Fettberg entdeckt. Die gigantische Ablagerung besteht aus Müll und Speiseresten, die nicht richtig entsorgt wurden.

Er ist länger als sechs aneinandergereihte Doppeldecker-Busse – der Fettberg, den Kanalarbeiter vergangene Woche in der Kanalisation in Sidmouth, einer kleinen Ortschaft im Südwesten Englands, gefunden haben. Die Arbeiter stießen während Routinechecks auf die Ablagerung. Der Fettberg besteht vor allem aus Frittierfett, Windeln, Kondomen, Damenbinden und Feuchttüchern. Er ist der größte, der je in Cornwall gefunden wurde.

Den Fettberg zu entfernen wird besonders schwer

Laut dem Leiter der Abwasserabteilung des Versorgers South West Water (SWW), Andrew Roantree, werden er und sein Team circa acht Wochen brauchen, um das „Monster“ aus der Kanalisation zu entfernen. Heftiger Regen und „die schiere Menge an Fett“ könnten laut der Website des SWW aber zu Verzögerungen führen. Roantree und sein Team wollen am 4. Februar mit den Aufräumarbeiten beginnen. Die Arbeiter werden spezielle Atemgeräte benötigen, während sie das Fett aus der Kanalisation entfernen.

Müll und Speisereste: So entsteht ein Fettberg

Das Zimtöl ist reichhaltig an wertvollen Inhaltsstoffen.
Speiseöl darf nicht im Abfluss entsorgt werden. (Foto: CC0 / Pixabay / nir_design)

Fettberge wie der in Sidmouth gibt es in England immer wieder – allerdings wurden sie bis jetzt meist in den Kanalisationen großer Städte gefunden. Im Londoner Bezirk Whitechapel fand man 2017 zum Beispiel eine 250 Meter lange Blockade in der Kanalisation. Ein Teil des Fettkolosses ist derzeit im Museum of London ausgestellt – sein Verfall kann per Webcam live mitverfolgt werden. Als Grund für die vielen Fettberge gelten die alten und oft überlasteten Kanalisationssysteme – sie stammen teilweise noch aus der viktorianischen Ära.

Fettberge entstehen folgendermaßen: Wenn Textilien wie Feuchttücher oder Damenbinden in der Kanalisation landen, können sie Fette und Öle aus dem Abwasser aufnehmen. Da die Stoffe nicht wie Toilettenpapier mit der Zeit zerfallen, verhärtet sich das mit Fett getränkte Gewebe mit der Zeit. Mehrere solcher Fett-Klumpen können dann enorme Blockaden bilden.

„Wenn ihr nur einen guten Vorsatz für das neue Jahr befolgen wollt, dann lasst es den folgenden sein“, sagt Roantree. „Schüttet kein Fett, Speise- oder Schmieröl in den Abfluss und spült keine Feuchttücher die Toilette herunter. Das kann schwere Konsequenzen haben – darunter auch, dass euer eigener Abfluss überläuft.“

Abwassersysteme auch in Deutschland gefährdet

Auch wenn die deutschen Abwassersysteme nicht so anfällig für Fettberge sind, kommt es wegen heruntergespülten Hygieneartikeln oft zu Problemen. Laut der Stuttgarter Zeitung können vor allem Feuchttücher in der Kanalisation zu verstopften Pumpen und weiteren „erheblichen Schäden an der Abwasserinfrastruktur“ führen. Da die Feuchttücher auf der Wasseroberfläche schwimmen, gelangen sie teilweise auch in Flüsse und Seen. Weil sie allerdings nicht verrotten, sind sie für Fische und andere Wasserorganismen eine schwere Belastung.

Auch in Deutschland entsorgen viele Menschen Öl und andere Dinge im Abfluss, die nicht dort hineingehören. Welche das sind und welche Konsequenzen das für unser Abwassersystem haben kann, erfährst du in dem Artikel „10 Dinge, die nicht in den Abfluss gehören

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