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Denkmit, Frosch und Meister Proper: Allzweckreiniger im Test

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Fotos: Ökotest

Öko-Test und Stiftung Warentest haben geprüft, welche Allzweckreiniger ihrem Namen wirklich gerecht werden. Nicht alle kamen gegen Kalk und Fett an. Dazu fanden die Tester:innen Problemstoffe und Mikroplastik.

Allzweckreiniger, Allesreiniger oder auch Universalreiniger: Unter vielen Bezeichnungen versprechen Unternehmen einen zuverlässigen Rundumschlag gegen Schmutz aller Art. Die Allrounder sollen sich im Haushalt großflächig als Reinigungsmittel einsetzen lassen, aber auch konzentriert gegen hartnäckigen Schmutz wirken.

Stiftung Warentest: 7 Allzweckreiniger sind „gut“, ein Produkt gefährdet Gewässer

Für die Aprilausgabe 2021 hat Stiftung Warentest 13 Allzweckreiniger in einem Test untersucht und ausprobiert. Das Ergebnis: Gemischt. Kein einziger kam gegen wirklich hartnäckigen Schmutz wie Übergekochtes oder Sirupflecken an, heißt es im Bericht. „In Küche und Bad sind andere Mittel besser.“ Gegen andere Flecken halfen viele Reiniger gut – allen voran der Testsieger: „Domol Allzweckreiniger Limettenfrische“ von Rossmann erhielt die Bestnote „sehr gut“. Er half effektiv gegen Fett und Staub, und erzielte auch in den Bereichen „Gewässerbelastung“ und „Verpackung“ gute Noten.

Ein Mittel reinigte sehr gut – fiel aber trotzdem durch den Test. Der „Allzweckreiniger Reine Frische“ von Sagrotan belastet die Gewässer sehr stark mit dem desinfizierenden Wirkstoff Benzalkoniumchlorid, wenn man es nach Dosieranleitung verdünnt. Außerdem schädigte er im Praxistest Kunststoffe. Das Mittel fiel deshalb als „mangelhaft“ durch den Test.

Die übrigen Ergebnisse im Überblick:

  • Sieben Produkte bewerteten die Tester:innen als „gut“, darunter viele konventionelle Reiniger wie „Citrusfrische“ von Meister Proper. Aber auch Produkte von ökologischen Marken erhielten ein „gut“, wie der „Allzweck Reiniger Citrus Power“ von Sodasan und der „Denkmit Allzweckreiniger Limetten-Zauber“ von Dm.
  • Zwei Produkte schnitten „befriedigend“ ab, darunter das Produkt von Aldi Nord, der „Putzmeister Allesreiniger Lemon“.
  • Mit „ausreichend“ bewerteten die Tester:innen zwei weitere Produkte, darunter den ökologischen „Essential Allzweckreiniger Lemon“ von Ecover.

Hier geht’s zum Test.

Wieso nur „ausreichend“ für Ecover?

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Plakate von Ecover sieht man oft in Städten – ein Produkt konnte bei Stiftung Warentest nicht überzeugen. (Foto: Utopia/ ks)

Stiftung Warentest hat bei der Auswertung den Fokus klar darauf gelegt, wie gut die Produkte reinigen – dies machte 50 Prozent der Gesamtnote aus. Hier sehen die Tester:innen bei Ecover Mängel: Der Allzweckreiniger konnte im Test hartnäckige Flecken nicht so gut entfernen wie Konkurrenzprodukte und auch verdünnt zum Bodenwischen blieb er laut Testurteil hinter den Leistungen anderer Kandidaten zurück. In den Kategorien „Gewässerbelastung“ schnitt das Produkt dafür „sehr gut“ ab und auch die Verpackung ist „gut“ recyclingfähig.

Ökologische Produkte sind häufig nicht so aggressiv wie konventionelle, deshalb benötigen sie längere Einwirkzeiten und teils auch etwas mehr Kraftaufwand. Wir bei Utopia finden aber, dass ökologische Kriterien wie Gewässerschutz genauso wichtig sind. Umso schöner, wenn Produkte wie das von Sodasan gut putzen und auf umweltschonende Inhaltsstoffe setzen. Das Produkt ist mit dem NCP-Siegel ausgezeichnet, welches garantiert, dass der Reiniger frei von Mikroplastik, synthetischen Tensiden und vielen anderen bedenklichen Inhaltsstoffen ist.

Allzweckreiniger bei Öko-Test: Nicht alle gegen Fett geeignet

Auch Öko-Test hat in der Ausgabe 11/2020 einen Allzweckreiniger-Test veröffentlicht. Für knapp die Hälfte der getesteten Produkte konnten die Tester:innen grünes Licht geben – sie sind also „gut“ oder sogar „sehr gut“. Unter den fünf besten Reinigern war zum Beispiel der Denkmit Allzweckreiniger Limetten-Zauber von Dm. Im Putz-Test konnte er auch hartnäckige Fettablagerungen entfernen und hinterließ keine nennenswerten Streifen. Besonders bedenkliche Inhaltsstoffe hat Öko-Test beim Dm-Allzweckreiniger ebenfalls nicht kritisiert.

Doch nicht alle Universalreiniger konnten so glänzende Putzergebnisse vorweisen: Fast jeder vierte hatte bei Fettresten kleinere Schwierigkeiten. Auch einige Öko-Allesreiniger kamen nicht so gut gegen Fett an und haben deshalb nur mit „befriedigend“ abgeschnitten. Sie verwenden milde und gut abbaubare Zuckertenside. Bei Kalk- und Seifenresten konnten die ökologischen Putzmittel aber überzeugen.

Das Fazit von Öko-Test fiel trotzdem relativ positiv aus: „Wer es zu Hause mit weniger starkem Schmutz zu tun hat, kann durchaus auch mit milden Produkten zufriedenstellende Ergebnisse erzielen.“ Die umweltfreundlichen Produkte reichen also für den Alltag. Dass es für einige trotzdem nur die Note „befriedigend“ gab, liegt daran, dass Öko-Test die Reinigungsleistung offenbar ebenfalls deutlich stärker gewichtet als die Umweltverträglichkeit und Schadstoffe. Das sehen wir bei Utopia anders: Solange sie sich für den alltäglichen Gebrauch eignen, sollten wir ökologische Putzmittel immer bevorzugen und damit die Umwelt sowie unsere Gesundheit schonen.

Immerhin: Der Frosch Lavendel Universal Reiniger konnte mit „gut“ überzeugen und ist damit unter den elf besten Allzweckreinigern im Test. Öko-Test bemängelte hier jedoch, dass sich starke Streifen beim Trocknen bilden würden. Ein Problem, das es aber bei mehreren (auch konventionellen) Reinigern im Test gab.

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Allzweckreiniger im Test: Problemstoffe und Desinfektionsmittel

Auch Öko-Test hat den Sagrotan Allzweckreiniger Reine Frische getestet und ebenfalls bemängelt: „Nichts für normale Haushalte“, hieß es in dem Test. Der Universalreiniger beseitigte zwar einwandfrei jeden Schmutz, enthielt aber gleich mehrere Problemstoffe.

Wie die Kolleg:innen von Stiftung Warentest fand auch Öko-Test das Desinfektionsmittel Benzalkoniumchlorid im Reiniger. Solche Desinfektionsmittel sind – selbst in der Corona-Pandemie – nicht nötig, im Gegenteil: „Vielmehr könnten sie gesundheitliche Risiken bergen und auch das Risiko, dass Mikroorganismen resistent gegen biozide Wirkstoffe werden“, erklärte Öko-Test und bezog sich dabei auf eine Einschätzung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Einen generellen hygienischen Nutzen gebe es nicht und Desinfektionsmittel habe daher auch in einem Haushaltsreiniger nichts zu suchen, meinte Öko-Test.

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Für den Alltag reicht laut Öko-Test auch ein milder ökologischer Allzweckreiniger. (Foto: CC0 Public Domain / Pixabay - congerdesign)

Auch ein weiterer Allzweckreiniger im Test enthielt ein Desinfektionsmittel. Beide Produkte sind (auch wegen weiterer Mängel) durchgefallen.

Ein weiterer Problemstoff im Sagrotan-Reiniger ist Lilial. Der Duftstoff hat sich in Tierversuchen als fortpflanzungsschädigend herausgestellt. Im Cillit Bang Kraftreiniger Boden und Multi-Fett Power Citrus war sogar ein Stoff drin, der laut Kennzeichnung  schwere Augenschäden und Hautreizungen verursachen kann. Ein kindersicherer Verschluss wäre das Mindeste, findet Öko-Test.

Damit der Reiniger keine Schlieren beim Putzen hinterlässt, setzt Meister Proper (Citrusfrische) auf Phosphonat. Allerdings ist der Stoff schlecht abbaubar. „Gut, dass kein anderer Reiniger im Test sie einsetzt“, meinte Öko-Test. Der Allzweckreiniger schnitt insgesamt mit „befriedigend“ ab.

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Putzen mit Mikroplastik? Unnötig!

Flüssiges Plastik steckte in gleich neun der Allzweckreiniger im Test. Es handelt sich hierbei um wasserlösliche, synthetische Polymere. Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace und BUND sprechen in solchen Fällen von Mikroplastik – und wir von Utopia schließen uns dem an. Öko-Test bezeichnet die Stoffe nicht so, weil das Verbraucherschutzmagazin Mikroplastik anders definiert.

Wasserlösliche Kunststoffverbindungen sind ebenso bedenklich wie feste, da sie biologisch nur schwer abbaubar sind. Kläranlagen können sie nur schwer aus dem Abwasser herausfiltern – so gelangt das Mikroplastik in die Gewässer und die freie Natur. Auf dieses Problem wies auch Öko-Test hin und betonte: „Aus unserer Sicht ist solches Flüssigplastik in Putzmitteln unnötig“.

Alle Details findest du in der Ausgabe 11/2020 von Öko-Test sowie online auf www.ökotest.de.

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