Stiftung Warentest will den Stromverbrauch der Kühlschrank-Testsieger 2024 realistischer gemessen haben als das EU-Energielabel. Sogar manche Modelle mit Energieklasse D sollen demzufolge sparsam sein. Utopia zeigt dir die wirklich stromsparendsten Modelle.
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Kühlschränke samt Gefriertruhe machen rund zehn Prozent des Stromverbrauchs im Haushalt aus – da lässt sich mit einem sparsamen Kühlschrank einiges an Nebenkosten vermeiden. Folgt man den Empfehlungen des aktuellen Kühlschrank-Tests der Stiftung Warentest, sollte man sich beim Kauf eines Kühlschranks allerdings nicht zu sehr auf das EU-Energielabel verlassen.
Zwar lag bei Bestimmung der Kühlschrank-Testsieger 2024 in der Kategorie Kühl-Gefrier-Kombis ein Gerät mit Energieklasse A vorn. Dennoch schafften es teils auch Geräte mit einem „D“-Label auf ein „gut“ bei der Energieeffizienz. Dies ist einem neuen Prüfverfahren des Verbrauchermagazins geschuldet, mit dessen Hilfe der Stromverbrauch realistischer ermittelt werden soll.
Zur besseren Orientierung beim Kühlschrankkauf findest du hier daher die besten Geräte aus den Tests sowie einige weiterführende Tipps.
Inhaltsverzeichnis
- Kühlschrank-Testsieger 2024: So testet Stiftung Warentest
- Die besten Kühl-Gefrierkombinationen (Standgeräte)
- Die besten Kühl-Gefrierkombinationen (Einbaugeräte)
- Die besten Kühlschränke ohne Gefrierteil (Standgeräte)
- Die besten Kühlschränke ohne Gefrierteil (Einbaugeräte)
- Wann lohnt es sich, einen neuen Kühlschrank zu kaufen?
- Energiesparen mit dem Kühlschrank: Zusätzliche Tipps
- FCKW & Co: Bedenkliche Kältemittel in Kühlschränken?
- Warum wir keine Side-by-Side-Kühlschränke empfehlen
Kühlschrank-Testsieger 2024: So testet Stiftung Warentest
Im aktuellen Test aus 2024 hat die Stiftung Warentest die getesteten Kühl-Gefrier-Kombis in folgenden Bereichen bewertet: Kühlen, Einfrieren, Temperaturstabilität beim Lagern, Energieeffizienz, Handhabung, Geräusch und Verhalten bei Störungen. Diese werden für die Errechnung der Gesamtnote (Qualitätsurteil) unterschiedlich gewichtet. Der Bewertung der Energieeffizienz wird mit fast einem Drittel aktuell der größte Anteil an der Gesamtbewertung beigemessen.
Für die Bestimmung der Energieeffizienz hat die Stiftung Warentest ihr Prüfverfahren mit dem jüngst veröffentlichten Test maßgeblich verändert. So soll es den tatsächlichen Stromverbrauch der Kühlgeräte wesentlich realitätsnäher abbilden als das EU-Energielabel. Letzteres wird bei leerem Kühlschrank und bei fortwährend geschlossenen Türen ermittelt. Dagegen sollen die Tests des Magazins nun eine bessere Alltagssimulation ermöglichen: So werden etwa die Türen regelmäßig geöffnet und kleinere sowie größere Mengen an Lebensmitteln heruntergekühlt oder eingefroren.
Die Verbraucherschützer:innen stellten zwischen ihren aktuellen Tests und den Werten des EU-Labels Unterschiede von bis zu 80 Prozent fest. Dies führte sogar dazu, dass zwei Geräten mit der „schlechten“ Energieeffizienzklasse D von Stiftung Warentest eine „gute“ Energieeffizienz bescheinigt wurde.
Utopia meint: Die Abweichungen in den Messverfahren zur Energieeffizienz erscheinen derart hoch, dass die Verlässlichkeit bei der Wahl eines sparsamen Kühlschranks rein nach EU-Label angezweifelt werden kann. Dies widerspricht dem eigentlichen Zweck des Labels als einfache und verbraucherfreundliche Kennzeichnung. Hilfreicher wäre ein realitätsnäheres Messverfahren auf EU-Ebene. Im Rahmen dieses Artikels beziehen wir uns daher auf die aktuellen Messwerte der Stiftung Warentest und verzichten derzeit auf die Nennung der EU-Energieeffizienzklasse.
Wünschenswert wäre aus Sicht von Utopia darüber hinaus die Bewertung weiterer wichtiger Nachhaltigkeitsfaktoren der Kühlgeräte durch die Stiftung Warentest – wie etwa die Reparierbarkeit und der Fußabdruck des Produktlebenszyklus. Letztlich bleiben die Tests, insbesondere aufgrund des neuen Prüfverfahrens, dennoch die aktuell beste Orientierung beim Kauf eines sparsamen Kühlschranks.
Kühlschrank Testsieger 2024: Kühl-Gefrierkombinationen (Standgeräte)
Allgemeiner Testsieger: Siemens KG39NAIAT
Der Siemens KG39NAIAT misst ganze 2,03 Meter und bietet damit 197 Liter Gebrauchsvolumen im Kühlteil sowie ein Gefrierteil mit 70 Litern. „No Frost“-Funktion und gutes Verhalten bei Störungen sind ebenfalls inklusive. Zudem kann er mit einer hervorragenden Energieeffizienz aufwarten. Mit rund 1.260 Euro kratzt das Siemens-Modell allerdings schon etwas am höheren Preissegment.
- Qualitätsurteil: gut (1,6)
- Kühlen: gut
- Einfrieren: gut
- Temperaturstabilität beim Lagern: sehr gut
- Energieeffizienz: sehr gut
- Stromverbrauch pro Jahr: 158 kWh
- Handhabung: gut
- Geräusch: sehr gut
- Verhalten bei Störungen: gut
Kaufen: für ca. 1.260 Euro bei Mediamarkt, Otto oder Amazon
Umwelttipp: Miele KFN 4797 AD
Mit einer noch etwas besseren Energieeffizienz als der Siemens KG39NAIAT ist der Miele KFN 4797 AD unser Umwelttipp in diesem Test. Bei der Gesamtnote kommt er auf ein „gut“, obwohl er nur „befriedigend“ kühlt und sogar nur „ausreichend“ einfriert. In allen anderen Belangen attestieren die Tester:innen jedoch gute bis sehr gute Leistungen. Der Premium-Hersteller ruft mit knapp 2.000 Euro allerdings auch einen stattlichen Preis dafür auf. Mit 132 Litern Kühlteil, 62 Litern Kaltlagerfach und 73 Litern Gefrierbereich bietet er ein ähnliches Platzangebot wie die Konkurrenz von Siemens.
- Qualitätsurteil: gut (2,0)
- Kühlen: befriedigend
- Einfrieren: ausreichend
- Temperaturstabilität beim Lagern: sehr gut
- Energieeffizienz: sehr gut
- Stromverbrauch pro Jahr: 151 kWh
- Handhabung: gut
- Geräusch: sehr gut
- Verhalten bei Störungen: sehr gut
Kaufen: für ca. 1.950 Euro bei Euronics oder Expert
Preis-Leistungs-Tipp: Bosch KGN36VICT
Der Bosch KGN36VICT liegt im aktuellen Test auf dem zweiten Platz – direkt nach dem Kühlschrank-Testsieger 2024 von Siemens (siehe oben). Er schafft zwar nur ein „gut“ bei der Energieeffizienz, kann aber mit einem deutlich geringeren Kaufpreis von etwas über 800 Euro punkten. Daher gehört er auch über viele Jahre Nutzungsdauer gerechnet zu den günstigsten Modellen im Test. Im Vergleich zu den ähnlich großen Modellen von Siemens und Miele bietet er ein etwas kleineres Kühlteil mit rund 166 Litern sowie 70 Liter im Gefrierbereich.
- Qualitätsurteil: gut (1,7)
- Kühlen: gut
- Einfrieren: gut
- Temperaturstabilität beim Lagern: sehr gut
- Energieeffizienz: gut
- Stromverbrauch pro Jahr: 206 kWh
- Handhabung: gut
- Geräusch: gut
- Verhalten bei Störungen: gut
Kaufen: für ca. 800 Euro bei Mediamarkt, Otto oder Amazon
Kühlschrank Testsieger 2024: Kühl-Gefrierkombinationen (Einbaugeräte)
Allgemeiner Testsieger und Preis-Leistungs-Tipp: Exquisit KGC350-105-NF-040C
Selbst das beste Kühl-Kombi-Einbaugerät von Exquisit kommt im aktuellen Test nur auf die Gesamtnote „befriedigend“. Dabei kühlt und gefriert das Modell eigentlich „gut“ und schneidet auch bei der Energieeffizienz mit einer soliden Note 2,0 ab. Allerdings gibt Stiftung Warentest Abzüge beim Verhalten bei Störungen: Hier kommt das Kühlgerät mit seinen 183 Litern Kühlteil und 73 Litern Gefrierteil sogar nur auf ein „mangelhaft“.
Wesentlich günstigere Modelle mit ähnlicher Leistung und Energieeffizienz gibt es im Testfeld nicht, daher ist das Exquisit-Modell gleichzeitig auch unser Preis-Leistungs-Tipp.
- Qualitätsurteil: befriedigend (2,8)
- Kühlen: gut
- Einfrieren: gut
- Temperaturstabilität beim Lagern: sehr gut
- Energieeffizienz: gut
- Stromverbrauch pro Jahr: 211 kWh
- Handhabung: gut
- Geräusch: gut
- Verhalten bei Störungen: mangelhaft
Kaufen: für ca. 730 Euro bei Mediamarkt, Otto oder Amazon
Umwelttipp: Liebherr CNsdb 5223 20
Als einziges Einbaugerät unter den aktuellen Modellen im Test erreicht der Liebherr eine „sehr gute“ Energieeffizienz und ist damit unser aktueller Umwelttipp. Wie der Kühlschrank-Testsieger von Exquisit schafft auch dieses Modell eine „befriedigende“ Gesamtnote. Er kühlt und friert etwas schlechter ein als das Exquisit-Modell, dafür ist sein Verhalten bei Störungen aber wesentlich besser.
- Qualitätsurteil: befriedigend (3,0)
- Kühlen: befriedigend
- Einfrieren: ausreichend
- Temperaturstabilität beim Lagern: sehr gut
- Energieeffizienz: sehr gut
- Stromverbrauch pro Jahr: 158 kWh
- Handhabung: befriedigend
- Geräusch: gut
- Verhalten bei Störungen: gut
Kaufen: für ca. 1.130 Euro bei Euronics, Expert oder Otto
Kühlschrank Testsieger 2024: Kühlschränke ohne Gefrierteil (Standgeräte)
Teil des aktuellsten Kühlschrank-Tests aus 2024 waren nur drei reine, frei stehende Kühlschränke. Die gemessene Energieeffizienz dieser Modelle ist nicht mit den Modellen aus vorherigen Tests vergleichbar.
Mangels Alternativen führen wir hier der Vollständigkeit halber das beste dieser Modelle auf. Utopia kann es aufgrund seiner „befriedigenden“ Energieeffizienz jedoch nicht ausdrücklich empfehlen. Wir hoffen, dass Stiftung Warentest bald weitere aktuelle Testdaten nachreicht und somit wesentlich stromsparendere Geräte mit den aktuellen Prüfmethoden identifiziert.
Allgemeiner Testsieger: Liebherr Re 4620 20
Das beste frei stehende Kühlschrankmodell nach der aktuellen Prüfmethodik stammt derzeit von Liebherr. Es kühlt gut und werkelt mit einer „befriedigenden“ Energieeffizienz sowie Geräuschentwicklung. Zudem sind Smart-Home-Funktionen verfügbar. Das Gebrauchsvolumen des Kühlteils beläuft sich laut Stiftung Warentest auf ca. 235 Liter.
- Qualitätsurteil: gut (2,3)
- Kühlen: gut
- Temperaturstabilität beim Lagern: sehr gut
- Energieeffizienz: befriedigend
- Stromverbrauch pro Jahr: 135 kWh
- Handhabung: gut
- Geräusch: befriedigend
Kaufen: für ca. 770 Euro bei Euronics, Expert oder Otto
Kühlschrank Testsieger 2024: Kühlschränke ohne Gefrierteil (Einbaugeräte)
Bei den Einbaukühlschränken ohne Gefrierteil sieht es ähnlich aus wie bei den Standgeräten: Leider kommen die nach den aktuellsten Prüfmethoden gelisteten Modelle nur auf eine „befriedigende“ Energieeffizienz. Auch hier listen wir der Vollständigkeit halber den aktuellen Testsieger von Bosch, können das Modell aber nicht vollumfänglich empfehlen.
Allgemeiner Testsieger: Bosch KIR41NSE0
Das verhältnismäßig günstige Einbaumodell KIR41NSE0 von Bosch schafft es auf die Gesamtnote „gut“, aber nur auf eine „befriedigende“ Energieeffizienz. In allen anderen Kategorien konnte das Modell die Tester:innen offenbar jedoch sehr überzeugen.
- Qualitätsurteil: gut (2,0)
- Kühlen: sehr gut
- Temperaturstabilität beim Lagern: sehr gut
- Energieeffizienz: befriedigend
- Stromverbrauch pro Jahr: 150 kWh
- Handhabung: sehr gut
- Geräusch: sehr gut
Kaufen: für ca. 580 Euro bei Mediamarkt, Otto oder Amazon
Wann lohnt es sich, einen neuen Kühlschrank zu kaufen?
Bevor du gleich losrennst und einen der aktuellen Kühlschrank-Testsieger kaufst: Ein neuer Kühlschrank lohnt sich nur dann ökologisch und wirtschaftlich, wenn das Neugerät wesentlich weniger Strom verbraucht. Erfreulich ist: Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen stellte 2022 in einer entsprechenden Kurzstudie einen über die Jahre drastisch gesunkenen Jahresstromverbrauch bei Kühl-Gefrierkombis fest. Demnach sank der durchschnittliche Verbrauch von Neugeräten zwischen den Jahren 1990 und 2020 um rund 40 Prozent.
Allerdings gibt es auch bei älteren Geräten große Unterschiede in der Energieeffizienz. Wenn du den Verbrauch deines spezifischen Modells nicht selbst bestimmen kannst, sind die Durchschnittswerte der Studie eine hilfreiche Orientierung. Demnach gilt: Wenn du deinen frei stehenden Kühlschrank vor mehr als 15 Jahren neu gekauft hast, ist ein Austausch wahrscheinlich sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch sinnvoll. Bei Einbaugeräten rechnet sich der Austausch für dich durch die höheren Anschaffungskosten wirtschaftlich im Schnitt erst deutlich später: nach rund 20 Jahren.
Energiesparen mit dem Kühlschrank: Zusätzliche Tipps
Ob dein künftiger Kühlschrank Testsieger ist oder nicht – hier findest du einige generelle Tipps, die vor dem Kauf jedes Modells sinnvoll sind:
- Bei der Größe des Kühlschranks gilt: je kleiner, desto sparsamer, desto besser!
- Warnvorrichtungen sind hilfreich: Ein akustisches oder visuelles Warnsignal hilft bei zu hoher Innentemperatur oder geöffneter Kühlschranktür.
- Überlege dir, ob du ein Gefrierfach brauchst. Modelle mit Gefrierfach verbrauchen im Schnitt rund ein Drittel mehr Energie als Geräte gleicher Größe ohne.
Und wenn dein neuer Kühlschrank erst mal in Betrieb ist, lässt sich nochmal einiges an Strom sparen. Hier zeigen wir dir 7 Tipps, die dir helfen, beim Kühlschrank Energie zu sparen.
FCKW & Co: Bedenkliche Kältemittel in Kühlschränken?
Wer bei Kühlschränken heute noch an Kältemittel wie FCKW denkt, darf aufatmen: Dieses ist bereits seit 1995 in Kühlgeräten verboten. Heute verwenden Kühlgeräte in aller Regel R600a (auch Isobutan genannt) als Kältemittel. Dieses ist nicht bei Weitem nicht so ozonschädigend wie das früher eingesetzte FCKW. Trotzdem ist auch das Kältemittel RA600 giftig. In jedem Fall solltest du deinen alten Kühlschrank fachgerecht entsorgen. Wenn es sich um ein altes Modell handelt, könnte zudem noch FCKW vorhanden sein. In vielen Fällen kannst du beim Neukauf dein Altgerät auch gleich mitnehmen und der Entsorgung zuführen lassen.
Warum wir keine Side-by-Side-Kühlschränke empfehlen
Sogenannte Side-by-Side-Kühlschränke, wie man sie etwa aus den USA kennt, werden auch in Deutschland beliebter. Dabei handelt es sich um sehr große Geräte mit nebeneinanderliegenden Türen. Utopia empfiehlt statt eines Side-by-Side-Modells den Griff zur klassischen Kühl-Gefrierkombi. Denn die klassischen Kombigeräte sind in aller Regel weitaus stromsparender als die großen Doppeltürer. Bei den heutigen Größen von in der Regel um die 200 Litern sind Kühl-Gefrierkombis für die meisten Haushalte die bessere Lösung, wenn sie auf ein separates Gefriergerät verzichten können. Um die Auswahl auf die sparsamsten und daher auch ökologisch sinnvollsten Alternativen zu beschränken, bleiben die Side-by-Side-Geräte in diesem Artikel somit aktuell außen vor.
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