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Niederländer brauen Bier aus Regenwasser

Bier aus Regenwasser
Foto: © Hemelswater

Unternehmer haben aus Regenwasser Bier gebraut – um auf unseren verschwenderischen Konsum aufmerksam zu machen. Aber muss man bei uns überhaupt Wasser sparen?

Es war nicht nur für uns ein nasser Sommer. Auch in den Niederlanden hat es in diesem Jahr viel geregnet. Ein paar Unternehmer aus Amsterdam hatten da eine tolle Idee: Sie fingen das Regenwasser in zwei Containern auf (an einem Wochenende kamen 1000 Liter zusammen), filterten und erhitzen es und stellten schließlich Bier damit her.

Ein Bier aus dem Himmel

Die limitierte Stückzahl an Hemelswater, übersetzt „Himmelswasser“, war sofort ausverkauft. Damit haben die Niederländer gleich drei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Amsterdam vor noch mehr Wasser schützen, gutes Bier machen und gleichzeitig auf unsere verschwenderische Konsumgesellschaft aufmerksam machen.

Da das Bier so gut ankam, gibt es auch schon Pläne für die Zukunft: Restaurants und Cafés sollen Regenwasser für Hemelswater in eigenen Tanks sammeln und im Gegenzug dafür Bier bekommen. So wird auch der Kunde auf das Thema Wassersparen aufmerksam gemacht.

Aber bringt Wasser sparen überhaupt etwas?

In ärmeren Ländern ist Wasser eines der größten und wichtigsten Themen, in Europa und vor allem in Deutschland haben wir aber tatsächlich genug Wasser. Wir verbrauchen pro Kopf 121 Liter am Tag – was viel klingt, ist vergleichsweise wenig. Zudem haben wir unseren Verbrauch in Deutschland in den letzten 25 Jahren auch noch minimiert – damals waren es noch 144 pro Kopf.

Zu wenig verbrauchtes Wasser kann zum Problem werden: In Deutschland funktioniert der Wasserkreislauf nämlich nur, wenn er auch in Schwung bleibt: Das benutzte Wasser geht über die Kanalisation ins Klärwerk, dort wird es gereinigt und kommt in das nächste Gewässer, wo es versickert und wieder zu Trinkwasser wird – so schließt sich der Kreis.

Daraus folgt, dass es bei uns in Deutschland weniger wichtig ist, wie viel Wasser aus der Leitung kommt, sondern eher, wie sauber es wieder in den Kreislauf kommt. Rohrreiniger, Pflanzenmittel & Co. tun da ihr Übriges. Was natürlich außerdem wichtig ist: wie warm das Wasser ist. Denn Warmwasser verbraucht ungefähr zehn Mal mehr Energie als die bloße Wasserbereitstellung und -entsorgung.
Mehr dazu im Artikel „Ist Wasser sparen Unsinn?“.

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