In einem Interview verriet Sängerin Miley Cyrus, dass sie nicht plant, Kinder in die Welt zu setzen. Ihr Grund: Der Klimawandel.
„Bis ich nicht merke, dass mein Kind auf einer Erde mit Fischen im Wasser leben kann, werde ich niemanden in die Welt setzen, der damit kämpfen muss“, erklärte die Sängerin Miley Cyrus in einem Interview mit der Elle. „Wir werden uns nicht vermehren, weil wir wissen, dass die Welt nicht damit umgehen kann.“
Miley Cyrus: „Wir bekommen einen Scheiß-Planeten“
„Wir nehmen und nehmen und erwarten, dass produziert wird“, so Cyrus weiter. „Und die Erde ist erschöpft. Sie kann nicht produzieren. Wir bekommen einen Scheiß-Planeten [vererbt], und ich weigere mich, den an mein Kind weiterzugeben.“
Cyrus nahm auch Anstoß daran, wie die Gesellschaft mit Frauen ohne Kinderwunsch umgeht: „Wenn du keine Kinder möchtest, bemitleiden dich die Leute wie bei einer Erkältung. Oder du bist eine herzlose Schlampe, die nicht fähig ist zu lieben.“
„Wir erwarten, dass der Planet immer bevölkert ist“, erklärte die Sängerin. „Und wenn das nicht Teil unseres Plans oder unserer Absichten ist, dann sind wir oft einer Verurteilung und Wut ausgesetzt. Dann werden Gesetze geändert, die dich dazu zwingen – selbst, wenn du aus einer Gewaltsituation heraus schwanger wirst.“ Mit ihrer Aussage spielt die Sängerin auf Verschärfungen des Abtreibungsrechts in einigen US-Bundesstaaten an.
Gebärstreik: Frauen verzichten fürs Klima auf Kinder
Auch die Regensburger Lehrerin Verena Brunschweiger erklärt in ihrem Buch „Kinderfrei statt kinderlos – ein Manifest“, wieso sie auf Nachwuchs verzichtet. Sie führt unter anderem ihr Recht auf Selbstbestimmung und persönliche Gründe an. Ihr Hauptgrund ist aber, dass Kinder rund 50 Tonnen CO2 im Jahr verursachen. Damit würden sie den Planeten immens belasten.
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Auch die britische Sängerin Blythe Pepino gab in einem Auftritt beim Sender BBC bekannt: »Ich mache mir solche Sorgen, dass ich beschlossen habe, keine Kinder in die Welt zu setzen.« Daraufhin gründete sie die Birthstrike-Bewegung, zu deutsch „Gebärstreik“.
Zwei Gründe gegen das Kinderkriegen
Mitgliederinnen und Mitglieder der Birthstrike-Bewegung führen vor allem zwei Gründe dagegen an, Kinder zu kriegen:
Einerseits wollen sie keine Kinder in eine Welt setzen, die wegen des Klimawandels viele Gefahren wie Dürren, Wasser- und Lebensmittelknappheit bergen kann. (Mehr dazu: Klimawandel in Deutschland – mögliche Folgen 2040) Andererseits fürchten sie, dass sie den Klimawandel weiter vorantreiben, wenn sie zum Bevölkerungswachstum beitragen.
Wie sehr der Klimawandel viele Menschen in ihrem Kinderwunsch beeinflusst, zeigt eine Umfrage der New York Times: Hier gaben beispielsweise 11 Prozent der Befragten an, sie wollen wegen des Klimawandels keine Kinder oder wären sich „nicht sicher“. 33 Prozent haben weniger Kinder, als sie wollten, weil sie sich um den Klimawandel sorgen machen.
Utopia meint: Kinder sind mehr als ihr CO2-Ausstoß
Die Bedenken von Miley Cyrus und der Birthstrike-Bewegung sind natürlich berechtigt. Einer Studie der schwedischen Universität Lund zufolge stoßen Kinder im Jahr 58 Tonnen CO2 aus – fast zehnmal so viel wie ein Flug nach Thailand. Und was die Zukunft für kommende Generationen bereithält, wissen wir nicht.
Doch kann man Kinder nicht auf ihren ökologischen Fußabdruck reduzieren. Ein Menschenleben ist mehr wert als die Summe seiner Atemzüge – dessen sollten wir uns auch in Zeiten des Klimawandels bewusst sein. Natürlich steht es Männern und Frauen frei, auf Kinder zu verzichten. Doch Resignation ist kein guter Grund, denn: Noch können wir handeln, um die Zukunft für unsere Kinder möglichst lebenswert zu gestalten.
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