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Fünf Buchtipps zu Plastik, Upcycling und Kreislaufwirtschaft

Foto: Ecobookstore

Weniger wegwerfen, mehr reparieren, weiterverwenden und recyceln – das sind die Schlüssel für mehr Umweltschutz und weniger Verschwendung. Die folgenden Bücher liefern einen Einblick in die Thematik und viele praktische Tipps zum selber machen.

Produkte müssen ressourceneffizienter und langlebiger werden. Je öfter Müll wie Plastik wieder als Rohstoff in den Kreislauf geführt wird, desto besser. Mehr denn je gilt: Schadstoffe haben in Produkten und im Müll nichts zu suchen. Gerade Upcycling und die Kreislaufwirtschaft schaffen Neues aus Materialien, die eigentlich auf dem Müll landen würden. Das hilft Ressourcen zu sparen und stärkt unser Bewusstsein für Verschwendung.

„Besser leben ohne Plastik“

Besser leben ohne Plastik
Besser leben ohne Plastik (Cover © Oekom)

Der Ratgeber für alle, die von der Plastikflut die Nase voll haben und ein gesundes Leben mit natürlichen Materialien führen wollen: Das Buch bietet viele Tipps und Rezepte, angefangen vom bewussten Einkauf bis hin zum Selbermachen von Produkten, die man ‚plastikfrei‘ nirgends bekommt. Die Ratschläge sind einfach umzusetzen, bringen Arbeitserleichterung und Zeitersparnis.

Nachhaltig leben heißt aber nicht: teuer und anstrengend, sondern günstig und einfach. Das beweisen diese Autorinnen Anneliese Bunk und Nadine Schubert. Sie haben sich vor zwei Jahren umgestellt und leben heute fast plastikfrei. Die Designerin Anneliese Bunk zeigt, dass „plastikfrei“ auch in der Großstadt funktioniert. Sie produziert die Naturtasche.de: einen Baumwollbeutel, der den Einkauf loser Lebensmittel ermöglicht. Ihre Mitautorin Nadine Schubert ist Journalistin und lebt in einem fränkischen Dorf. Ihre Erfahrungen und Alternativen teilt sie auf besser leben ohne plastik.

Selbst der Verlag hat konsequent mitgemacht und das Buch auf FSC-zertifiziertem Recyclingpapier produziert: es kommen nur mineralölfreie Farben zum Einsatz, auf Kaschierung und Einschweißen wird verzichtet.

Oekom Verlag, 108 Seiten, 12,95 Euro

Kaufen: bei Buch7, Thalia oder Amazon

„Statt Plastik“

Statt Plastik
Statt Plastik (Foto: Ecobookstore)

Im Buch werden 60 Ideen für selbst gemachte Produkte zur Plastikmüllvermeidung vorgestellt, mit Anleitung, skizziertem Schnittmuster oder Rezept für Einkauf, Haushalt, Wäsche und Bad sowie rund ums Baby. Statt Plastik ist ein Kreativbuch für alle, die Spaß am Selbermachen haben: Praktische Lunch Bags und selbst gemachtes Bienenwachs-Wraps halten Lebensmittel frisch. Aus nur fünf Zutaten lässt sich sogar Zahnpasta selber machen. Das genähte Windelhöschen ersetzt massenweise Wegwerfwindeln.

Besonders nützlich ist die Sammlung an Rezepten für Reiniger, die möglichst wenige, einfache Zutaten enthalten, der flüssigen und festen Waschmittel sowie die der Bad- und Hygieneartikel wie Handseife, Zahnpasta oder Shampoobar. Bei Verbrauchsartikeln Verpackungsmüll zu vermeiden, ist lobenswert und effektiv: hier gibt es eine Vielzahl toller Ideen, die auch leicht umzusetzen sind.

Fazit: Eine gute Einführung in das Thema, viele nette Selbstmach-Projekte um Plastikgebrauch zu reduzieren oder zu vermeiden, aber manchmal kann man sogar diese weglassen. Auf Plastik zu verzichten, kann eine Bereicherung sein. Man sollte gleich damit anfangen!

Pala-Verlag, 192 Seiten, 19,90 Euro

Kaufen: bei Medimops, Thalia oder Amazon

„Plastic Planet – Die dunkle Seite der Kunststoffe“

Plastic Planet
Plastic Planet (Foto: Ecobookstore)

Das Buch zum Film „Plastic Planet“ (2009) vom österreichischen Dokumentarfilmer Werner Boote. Es fasst die zehnjährige Recherche zum Film zusammen, zeigt Entstehungs- und Kulturgeschichte des Materials und liefert fundierte Zusatzinformationen. Gemeinsam mit dem Journalisten Gerhard Pretting hat der Regisseur des Films auch mögliche Auswege aus der Welt des Plastiks erarbeitet. Wie viel Plastik steckt in unserem Leben? Wie viel Plastik steckt allein in einem „normalen“ Buch? Und was genau bedeutet das? Was dabei zu Tage gefördert wird, ist mehr als besorgniserregend.

Plastic Planet gliedert sich in drei Teile („Träume“, „Alpträume“, „Aufwachen“) und wird zum Schluss noch durch ein Making-of-Kapitel abgerundet. Im Abschnitt „Träume“ geht es um den Aufstieg des Kunststoffs. Das 20. Jahrhundert ist das Jahrhundert des Plastiks. Hier wird die Geschichte verschiedener Kunststoffe erzählt und die fundamentalen Veränderungen, die sie bewirkten. Im Teil ‚Albträume‘ werden die dramatischen Auswirkungen auf Mensch und Tier gezeigt: In einem gigantischen Müllstrudel wirbelt Plastik ohne Ende durch die Natur, zugemüllte Strände und letztlich auch gefährliche Stoffe in gesundheitsgefährdenden Konzentrationen im eigenen Blut.
Das sind nur einige der dunklen Seiten. Zum Glück zeigt das Buch auch mögliche Auswege: man sollte überlegen, was man eigentlich wirklich braucht.

Orange-Press, 224 Seiten, 20 Euro

Kaufen: bei Medimops, Thalia oder Amazon

„Strandgut aus Plastik und anderer Meeresmüll“

Strandgut
Strandgut (Foto: Ecobookstore)

Das Thema Plastik ist für die Autorin im Winter 2012/13 relevant geworden, als sie noch auf der nordfriesischen Hallig Hooge wohnte. Es gab zwei heftige Stürme: allein Sturm Xaver brachte drei Landunter. Jennifer Timrott sammelt seither angeschwemmten Plastikmüll. Jetzt hat sie ein Bestimmungsbuch dazu geschrieben: in ihrem Strandgutführer der besonderen Art stellt sie typische Strandfunde aus Plastik vor. Sie informiert über Herkunft, Verwendung und Gefahren für die Meeresbewohner.

Schaut man genau hin, entdeckt man überall im Spülsaum winzig kleine Plastikkügelchen und anderen Mikromüll. Mikroplastik wird von Wattwürmern und Hochseevögeln als Nahrung aufgenommen. Diese gehen dann elendig daran zu Grunde. Aber auch viele andere Arten verschlucken Plastik oder verfangen sich in Plastikresten. Plastikmüll ist ein weltweites und bislang ungelöstes Umweltproblem. Millionen Tonnen davon treiben in unseren Weltmeeren.

„Strandgut aus Plastik und anderer Meeresmüll“ regt dazu an, über unseren Umgang mit den vermeintlich unvermeidbaren Gebrauchsgütern nachzudenken und über das Meer. Die Autorin ist Journalistin und liebt die Natur, die lebendige Landschaft des Wattenmeeres und ist Gründungsmitglied und Vorsitzende des Vereins „Küste gegen Plastik e. V.“.

Wachholtz Verlag GmbH, 112 Seiten, 12,80 Euro

Kaufen: bei Thalia oder Amazon

„Wertschöpfung statt Verschwendung. Die Zukunft gehört der Kreislaufwirtschaft.“

Wertschöpfung statt Verschwendung
Wertschöpfung statt Verschwendung (Foto: Ecobookstore)

Die Kreislaufwirtschaft soll die größte Veränderung der Wirtschaft seit der industriellen Revolution bringen. Sie steht für die Abwendung von traditionellen Produktions- und Konsummodellen und verhindert negative Einflüsse auf die Umwelt. Die Rückgewinnung von Ressourcen ist aber auch Voraussetzung für die Zukunft eines Unternehmens, für sein gutes Kreditrating und die Attraktivität für Investoren. Peter Lacy, Jakob Rutqvist und Philipp Buddemeier (allesamt Manager des Beratungsunternehmens accenture) zeigen hier Auswege aus der Verschwendung.

Sie beschreiben, welche Recycling- und Wiederverwendungslösungen es gibt, wie man die passenden Maßnahmen findet und umsetzt. Dazu liefern sie neue Strategien, die nicht nur die Umwelt schützen, sondern auch zum Gewinn beitragen. Das Buch untersucht neue Geschäftsmodelle – vom Einsatz erneuerbarer Ressourcen bis zur Sharing Economy. Fallbeispiele veranschaulichen jedes Modell und zeigen die Herausforderungen, die bei der Umsetzung entstehen.

Es gelingt den Autoren auch, sich kritisch mit den Modellen und Umsetzungen auseinanderzusetzen. Das Buch stimmt nicht einfach in das allgemeine Lamento ein, dass der vermeintlich „guten alten Zeit“ nachtrauert und nur in die Wiederbelegung altertümlicher Produktionsweisen Hoffnung setzt. Die Autoren zeigen sich aber überzeugt: Wer von fossilen Brennstoffen oder seltenen Mineralien abhängt, hat künftig einen deutlichen Wettbewerbsnachteil.

Redline, 382 Seiten, 39,99 Euro

Kaufen: bei Thalia oder Amazon

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