Im Online-Shop von C&A gab es vor kurzem einen Pulli zu kaufen, der in Design und Farbe beliebter Neonazi-Mode erschreckend ähnlich sieht. Nachdem sich User in sozialen Netzwerken bei C&A beschwert hatten, hat die Modekette das Kleidungsstück aus dem Sortiment genommen.
Bei diesem Pulli hat C&A ziemlich daneben gegriffen: Auf dem schwarzen Kleidungsstück steht in weißen Buchstaben das Wort „Division“ – an den Armen sind rote Verzierungen zu erkennen. Das Problem: Der Pulli sieht aus wie Kleidung, die Neonazis gerne bei Konzerten oder Veranstaltungen tragen.
Der Begriff „Division“ ist generell unter Neonazis beliebt, berichtet taz online. Das Portal nennt die Rechtsrockband „Division Germania“ oder eine rechtsextreme Jugendorganisation namens „Division Franken“ als Beispiele. Shirts und Pullover von solchen Gruppen haben ebenfalls einen „Division“-Schriftzug – und die schwarz-rot-weiße Farbgestaltung, die an die Reichsflagge angelehnt ist.
Verblüffende Ähnlichkeit der C&A-Pullis
Wie sehr die Kinderpullis von C&A der Neonazi-Mode ähneln, zeigt ein Bild von einer Twitter-Userin. „Könnt Ihr uns vielleicht erklären, wieso ihr euch für eure Kinderbekleidung von einem Neonazi-Label habt inspirieren lassen habt“, fragt die Userin an C&A gerichtet.
Das sagt C&A
Die Modekette reagierte in einem Kommentar auf den Tweet: „C&A steht in keiner Beziehung zu dieser Gruppe. Die Ähnlichkeit des Schriftzugs war uns nicht bewusst und keinesfalls beabsichtigt. C&A positioniert sich klar gegen Rassismus. Wir werden das Sweatshirt umgehend aus unserem Sortiment nehmen. Bitte entschuldige diesen Fehler.“
Auch wenn die Ähnlichkeit zum Neonazi-Design keine Absicht war – man fragt sich, wie einem großen Konzern wie C&A so ein Fehler passieren konnte. Bevor ein Kleidungsstück im Online-Shop ausgestellt wird wird, haben ihn zahlreiche Personen gesehen: Designer, Fotografen oder Kampagnen-Verantwortliche beispielsweise.
C&A gelobt Besserung
Es ist nicht das erste Mal, dass eine Modekette wegen einem misslungen Design Schlagzeilen macht: So schockierte Zara vor einigen Jahren mit einem gestreiften Kinderhemd, das an die Häftlingskleidung in NS-Konzentrationslagern erinnerte. Bei Zara gab es außerdem zeitweise „Sklavensandalen“ zu kaufen. Anfang dieses Jahres sorgte außerdem H&M mit einer rassistischen Botschaft auf einem Kinderpulli für einen Shitstorm.
Diese Beispiele zeigen wie wichtig es ist, dass Modeunternehmen bei ihren Kleidungsstücken und Kampagnen historische, kulturelle und gesellschaftliche Besonderheiten beachten. Das hat auch C&A vor: „Wir nehmen diesen Vorfall zum Anlass, unsere Design-, Schulungs- und Freigabeprozesse nochmal zu überprüfen“, erklärte C&A der taz.
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