Der Sänger der britischen Band Coldplay kündigte an, die Band werde auf eine Tour zum neuesten Album verzichten. Bevor sie wieder Konzerte geben, wollen die Musiker herausfinden, wie diese möglichst nachhaltig werden können.
„Wir gehen mit diesem Album nicht auf Tour“ – so deutlich ist die Aussage von Coldplay-Frontmann gegenüber BBC News. „Wir nehmen uns die nächsten ein oder zwei Jahre Zeit, um herauszufinden, wie unsere Tour […] nachhaltig werden kann.“
Nächste Tour soll CO2-neutral sein
Die Band wolle, dass ihre zukünftigen Tourneen einen „positiven Effekt“ (eng. „impact“) haben. „Unsere nächste Tour wird die für die Umwelt bestmögliche Version einer Tour sein“, sagte Martin gegenüber der BBC. „Wir wären enttäuscht, wenn sie nicht CO2-neutral wird.“
Am schwierigsten sei es, eine Lösung für das Fliegen zu finden. Im Interview mit der BBC geht Martin darauf nicht weiter ein – auf andere Aspekte seiner Konzerte aber schon: „Unser Traum ist es zum Beispiel eine Show ohne Einwegplastik zu haben und überwiegend Solarstrom zu verwenden.“
Er hofft, dass Coldplays zukünftige Lösungen einen Effekt auf die Branche haben können: „Ich glaube, dass alle aufschließen, wenn du zeigen kannst, dass es einfach ist, die Dinge richtig zu machen.“
Coldplay veröffentlicht am Freitag (22. November) das neue Album „Everyday Life“. Derzeit hält sich die Band in der jordanischen Hauptstadt Amman auf und wird dort morgen zwei Konzerte spielen, eines zu Sonnenaufgang und eins zu Sonnenuntergang. Die beiden Konzerte werden live auf YouTube übertragen.
In Europa wird Coldplay am 25. November ein einmaliges Konzert im Londoner Natural History Museum spielen und alle Erlöse an eine Umweltschutzorganisation spenden.
Während ihrer letzten Tour, der „A Head Full of Dreams“- Tour, bereiste Coldplay 2016 und 2017 vier Kontinente und spielte über 120 Konzerte.
Utopia meint: Gerade internationale Stars, die sich für Umweltschutz engagieren, stehen immer wieder in der Kritik wegen ihres großen persönlichen CO2-Fußabdrucks. Dass eine so prominente Band wie Coldplay die Problematik nun anspricht und sich öffentlich Gedanken um die Umweltauswirkungen ihrer Arbeit macht, ist mutig und ermutigend. Die Künstler nutzen so ihren Einfluss, um auch andere Menschen zum Nachdenken zu bringen. Was für Lösungen sie allerdings in ihrer Tourpause finden könnten, ist noch völlig unklar – Live-Streams? Auf Europa beschränkte Tourneen? Oder einfach nur CO2-Kompensationen? Und wäre Coldplay wirklich bereit, dem Klima zuliebe komplett auf das Touren zu verzichten, wenn sich keine befriedigenden Lösungen finden? Wir sind gespannt.
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