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Das steckt in Nutella

Was in Nutella steckt
Foto © Verbraucherzentrale Hamburg

Nutella ist Dauergast auf Deutschlands Frühstückstischen – welche Zutaten die Nuss-Nougat-Creme enthält, interessiert kaum jemanden. Die Verbraucherzentrale Hamburg hat sich das mal genauer angeschaut. Das Ergebnis dürfte niemandem schmecken.

Extrem viel Zucker – das ist nicht überraschend, aber die tatsächliche Menge bildlich zu sehen, macht trotzdem Eindruck.

Interessanter ist die Zutat mit dem zweitgrößten Anteil: Palmöl

Viele Menschen wissen inzwischen, wie problematisch die Palmölgewinnung ist. Insbesondere in Indonesien wurden in den letzten Jahrzehnten riesige Flächen Regenwald abgeholzt, um Platz für Palmölplantagen zu schaffen.

Ein Ende ist nicht in Sicht: Palmöl steckt heute in jedem zweiten Supermarktprodukt, der Bedarf steigt. Immerhin haben das Palmölproblem so gut wie alle großen Lebensmittelkonzerne auf der Agenda. Vor einigen Jahren haben sie sich mit NGOs, Palmölproduzenten und anderen Organisationen zusammengetan, um die Herstellung nachhaltiger zu gestalten. Nutella-Hersteller Ferrero nimmt dabei eine Art Vorreiterrolle ein, das sollte man würdigen. Mehr dazu im Artikel: Palmöl: Wie stoppen wir die Urwaldzerstörung?

Vor kurzem hat das ZDF-Magazin „Wiso“ die Palmöldebatte weiter angeheizt. Die Sendung hat Nutella und sechs weitere Nuss-Nougat-Cremes getestet und in allen gefährliche Schadstoffe gefunden. Der Grund: wenn Palmöl bei der industriellen Verarbeitung erhitzt wird, entstehen sogenannte Fettsäureester. Diese sind toxisch für Niere, Leber und Hoden und gelten als krebserregend. Wer auf Schokoaufstriche dennoch nicht verzichten will, findet hier palmölfreien Schokoaufstrich.

Nutella, Nivea und Co.: 10 beliebte Produkte mit Palmöl – und gute Alternativen

In der Zutatenliste folgen Kakao und Haselnüsse. Von ausbeuterischen Arbeitsbedingungen auf Kakaoplantagen haben inzwischen viele gehört. Auch Ferrero hat sich dieses Problems angenommen und will bis 2020 seinen gesamten Kakao aus fairem Handel beziehen. Dass es allerdings auf Haselnussplantagen die gleichen Probleme gibt, ist weit weniger bekannt.

Da Ferrero Nutella nicht wie seine Milchschnitte mit der enthaltenen Milch bewirbt, ist die Zutat Magermilchpulver vergleichsweise unspektakulär. Was das Bild der Verraucherzentrale Hamburg nicht zeigen kann, sind zwei mengenmäßig unwichtige, aber dennoch interessante Inhaltsstoffe: Der Emulgator Soja-Lecithin und das künstliche Aroma Vanillin, mit dem Ferrero den Geschmack von Nutella künstlich verbessert.

Fazit:

Nutella, das sind zwei Drittel Zucker und ein Drittel Fett – jeder weiß, dass das ungesund ist. Die Produktion von Palmöl, Kakao, Haselnüssen und übrigens auch von Zucker ist milde gesagt problematisch, auch wenn Ferrero versucht, einiges zu verbessern. Wem’s schmeckt.

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