Ein neuer Service von DHL: Kunden können sich demnächst ihre Pakete zu einem Wunschtermin am Abend liefern lassen. Das klingt erst einmal nach einer praktischen Idee – allerdings geht sie zu Lasten der DHL-Paketauslieferer.
Wer viel online bestellt, kennt das Problem: Oft kommt das Paket genau dann, wenn man nicht zu Hause ist. Die Bestellung landet dann beim Nachbarn oder in einer Postfiliale. Das will die DHL künftig vermeiden – mit einem neuen Lieferservice am Abend.
Als neuen „Wunschtermin“ können Kunden bald eine Zustellung zwischen 18 und 21 Uhr beantragen, ganz egal für welche Pakete. Am Anfang soll der Service 1,99 Euro pro Paket kosten. Wenn die Einführungszeit vorbei ist, steigen die Gebühren auf 2,99 Euro. Noch in der ersten Jahreshälfte soll es losgehen, zunächst nur in den Ballungsgebieten und Großstädten.
DHL-Zulieferer profitieren nicht
Der neue Wunschtermin am Abend richtet sich vor allem an Personen, die den ganzen Tag außer Haus sind. Außerdem reagiert die Post so auch auf Beschwerden über verlorene Pakete und falsche oder verspätete Lieferungen, berichtet die Rheinische Post online (RP online).
Auch wenn die neuen Lieferzeiten am Abend vor allem für Berufstätige vorteilhaft sind – die DHL-Zulieferer dürften von dem Service nicht begeistert sein. Sie bekommen für die Arbeitsstunden am Abend nämlich keine Zuschläge aufs Gehalt. Der Grund: Es werde „innerhalb der tariflich vereinbarten zuschlagsfreien Arbeitszeiten ausgeliefert“, sagte der für Pakete zuständige Post-Manager Achim Dünnwald der RP online.
Die Post könnte ihren Umsatz steigern
Der neue Service könnte den Umsatz der DHL steigern – immerhin zahlen die Kunden Gebühren für die abendliche Lieferung. Eigentlich wäre es nur fair, die Paketzusteller von DHL an den Einnahmen zu beteiligen und sie für die Arbeit am Abend besser zu bezahlen.
Ohnehin sollte man bei Paket-Lieferungen eines bedenken: Online-Handel kann die Umwelt stark belasten – vor allem wenn Bestellungen per Retoure zurückgeschickt werden. Die zusätzlichen Fahrten per Lastwagen verursachen jede Menge Emissionen. Mehr vor Ort und in kleineren Geschäften oder Buchläden einzukaufen, unterstützt außerdem den lokalen Einzelhandel. Wenn es doch mal eine online-Bestellung sein soll, dann lieber bei einem „Grünen Onlineshop“. Sie haben im Gegensatz konventionellen Anbietern ein nachhaltiges Geschäftskonzept oder verkaufen ökologische und Fairtrade-Waren.
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