Mehr als 100.000 Menschen starben an den Folgen von Stickoxid-Emissionen von Dieselautos – zu diesem Ergebnis kommt eine amerikanische Studie. Die Studie zeigt auch, dass tausende Tote vermeidbar gewesen wären, hätten die Autobauer Grenzwerte für Diesel-Abgase eingehalten.
Dass Diesel-Abgase schädlich sind, ist nichts Neues. Eine aktuelle Studie zeigt nun jedoch, wie viele Todesfälle mehr oder weniger direkt mit Stickoxiden aus Dieselabgasen zusammenhängen. Die Zahlen sind erschreckend: Demnach seien im Jahr 2015 weltweit 107.600 Menschen vorzeitig an den Folgen von Diesel-Abgasen gestorben.
Für die Studie haben sich Experten von der Organisation „Environmental Health Analytics“ und dem „International Council on Clean Transportation“ zusammengetan. Sie konzentrierten sich in ihrer Studie auf die weltgrößten Automärkte. Ihre Ergebnisse haben sie im Fachmagazin „Nature“ veröffentlicht.
Diesel-Abgase begünstigen verschiedene Erkrankungen
Die 107.600 Toten im Jahr 2015 verstarben laut der Studie an Erkrankungen wie Herzversagen, Lungenkrebs, anderen Lungenkrankheiten oder Folgen von Diabetes oder Bronchitis. Die Forscher gehen davon aus, dass die Diesel-Abgase die Erkrankungen begünstigt oder weiter verschlimmert haben, sodass sie tödlich endeten.
Die Rechnung der Experten geht allerdings noch weiter: Mindestens 38.000 Menschen seien wegen nicht eingehaltener Abgasgrenzwerte verstorben. Das heißt 38.000 Tote wären vermeidbar gewesen, hätten die Autohersteller die Grenzwerte für Diesel-Fahrzeuge eingehalten.
Grenzwerte für Diesel-Abgase wurden nicht eingehalten
Laut den Berechnungen der Wissenschaftler stoßen Dieselfahrzeuge jährlich rund 4,6 Millionen Tonnen Stickoxide mehr aus, als sie nach geltenden Abgasgrenzwerten eigentlich dürften. In vielen deutschen Städten ist die Luftverschmutzung zu hoch – unter anderem sind daran auch Diesel-Abgase schuld.
Die Studie hat hohe Wellen geschlagen – die meisten großen Medien haben über die Ergebnisse berichtet. Offen bleibt allerdings, wie die Autoren sicher sein können, dass die frühzeitigen Tode tatsächlich auf die Diesel-Abgase und nicht auf andere Faktoren zurückzuführen sind. Die Forscher beriefen sich dabei auf andere „Gesundheitsstudien“, machten aber keine konkreteren Angaben.
Hersteller sind in der Verantwortung
Man muss die Zahlen also eher als ungefähre Hochrechnungen betrachten. Sie zeigen aber eine erschreckende Tendenz und verdeutlichen erneut, wie wichtig es ist, dass die Auto-Hersteller die Grenzwerte für Diesel-Abgase einhalten. Befürworter von Diesel-Fahrverboten sehen sich in der Studie bestätigt.
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