Die Drogeriekette dm hat den dmBio-Produkten ein neues Design verpasst und das Ergebnis in den sozialen Netzwerken präsentiert. Etliche Kommentare zeigen: Die Kunden hätten sich etwas ganz anderes gewünscht.
Das Sortiment für Bio-Lebensmittel bei dm bekommt einen neuen Anstrich: Der Drogeriemarkt hat ein verändertes Design für die Produktverpackungen vorgestellt. Die auffälligste Neuheit dabei: Das Bio-Logo hat seine Ecken und Kanten verloren, Schrift und Rahmen sind nun runder. Kleine Illustrationen sorgen zudem für eine verspieltere Optik.
Darüber hinaus packt dm jetzt mehr Informationen auf die Verpackung: Auf den Zucker- oder Laktosegehalt wird zum Beispiel auf der Vorderseite hingewiesen. Auch gibt es nun einige Bonus-Infos wie etwa zur Naturland- und Demeter-Qualität, Rezepte oder Hintergrundgeschichten zur Erzeugung.
„Leider mit ganz viel Verpackungsmüll, wann hört das endlich auf?“
Vielen Kunden erscheint die Neuerung aber offenbar zu wenig gehaltvoll. Denn ein Video auf Facebook, in dem dm exemplarisch die „Verwandlung“ der Verpackung für sein Kokoswasser mit Mango zeigt, erntet viel Kritik: „Warum denn Bio-Getränke im Tetrapak? Schade, dass es keine Glasflaschen gibt“, schreibt eine Userin.
Und sie ist damit nicht alleine: „Unnötiges Produkt in Plastik verpackt. Gefällt mir NICHT“, „Leider mit ganz viel Verpackungsmüll, wann hört das endlich auf?“ oder „Warum nicht im Glas, lieber dm? Mit Pfand?“ – die Kommentare in diese Richtung häufen sich, sowohl bei Facebook als auch bei Instagram.
Hier kannst du den Instagram-Post zum neuen Design von dmBio sehen:
Ist die Forderung nach Glasflaschen wirklich sinnvoll?
Dass die Social-Media-User den Verpackungsmüll kritisieren und nachhaltigere Verpackungen von dm fordern, ist ein positives Zeichen: Die Müll-Problematik ist vielen Menschen bekannt und sie fordern bessere Alternativen.
Aber ist es wirklich sinnvoll, Glasflaschen von dm zu fordern? Tatsächlich würde Glas allein keine nachhaltigere Lösung darstellen: Denn Glas benötigt für die Herstellung viel Energie – und da es schwerer ist als Kunststoff hat es auch einen höheren Energiebedarf beim Transport. Damit die Öko-Bilanz von Glas vorteilhafter ausfällt als bei Getränkekartons oder PET-Flaschen, kommt es auf eines an: Es müssen Mehrwegverpackungen sein.
Das Umweltbundesamt und die Verbraucherzentrale bestätigen, dass Einweg-Glasflaschen ökologisch nicht vorteilhaft sind – Mehrwegflaschen dagegen schon, weil sie bis zu 50 mal wiederbefüllt werden können. Aus der Region sind sie die erste Wahl, da so weniger Energieverbrauch für den Transport anfällt.
Wenn schon neu, dann auch nachhaltig
Statt per se von dm den Einsatz von Glas zu verlangen, sollte der Appell daher besser lauten: Weg von Einwegverpackungen! Der Drogeriemarkt würde ein deutliches Zeichen für mehr Nachhaltigkeit setzen, wenn er auf Produkte in Mehrwegverpackungen umstellen würde.
Gerade der Relaunch des eigenen Bio-Sortiments wäre dazu ein idealer Zeitpunkt gewesen. So lautet ein weiterer Kommentar auf Facebook: „Wenn schon neu, dann wenigstens auch nachhaltig. Ihr macht doch sonst immer so auf öko. Zumindest tut ihr so. Setzt das doch auch mal um…“
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