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e-coFACE: Diese Fassade erzeugt mehr Strom als das Haus verbraucht

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Screenshot: YouTube/ FKN | GRUPPE

Ein Haus zu bauen hat oft wenig mit Nachhaltigkeit zu tun. Umso wichtiger, dass neue Technologien Wege ausloten, sowohl grün als auch platzsparend zu bauen. So wie e-coFACE: Eine Fassade die nicht nur Energie sparen, sondern auch Strom erzeugen kann.

Der Klimawandel stellt besonders Städte vor Herausforderungen. Häuser müssen nicht nur Wind und Wetter standhalten, sondern auch den veränderten Bedingungen durch die globale Erwärmung. Wäre es da nicht gut, wenn das Haus gleich selbst dazu beiträgt, die Klimakrise zu bekämpfen?

Das geht – zumindest stellt das das Fassadenbau-Unternehmen FKN in Aussicht. Die Firma hat in Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen Drees & Sommer SE eine ganz besondere Art von Fassade entwickelt: Die sogenannte „e-coFACE“ soll den Energieverbrauch des entsprechenden Gebäudes nicht nur stark reduzieren, sondern auch noch selbst Strom erzeugen. Wie effizient diese Technik sein kann, beweist das erste geplante Haus. Dieses soll im Betrieb mehr Energie erzeugen, als es verbraucht.

e-coFACE: So funktioniert die Technik

Autark wohnen – dazu gibt es verschiedene Ansätze: Photovoltaik, Windturbinen oder Blockheizkraftwerke. Doch meist befinden sich diese auf dem Dach oder sind nicht sehr schön anzusehen. Bei dem Konzept von e-coFACE wird das Solarpaneel dagegen zum Designelement.

Die Fassade besteht aus verschiedenen Modulen, die aus mehreren Dämm- und Deckschichten zusammengesetzt sind. Dadurch kann man sie gut an die Anforderungen von einzelnen Gebäuden anpassen, sowohl optisch als auch bezüglich der Dämmwirkung. Nicht alle Paneele enthalten Photovoltaikelemente, diese können aber integriert werden. Darüber hinaus hat das Konzept noch weitere Vorteile:

  • Die Fassade ist sehr platzsparend: Beim ersten geplanten Haus soll die Hülle nur 9 Zentimeter Breite messen. Selbst mit Photovoltaikelementen ist sie nur 21 Zentimeter dick. Zum Vergleich: „Eine konventionelle Konstruktion hätte den Gesamtaufbau von mindestens 400 Millimetern“, so Architekt und Fassadenspezialist David Schenke von Drees & Sommer gegenüber dem Branchenportal Ingenieur.de.
  • Das Paneel ist nicht brennbar und kann sowohl bei Neubauten als auch für die Sanierung von Bestandsgebäuden eingesetzt werden.
  • Laut FKN ist die Fassade auch für Hochhäuser geeignet. Außerdem soll sie Feuchtigkeit gut abweisen und dadurch lange haltbar sein.
  • Das Unternehmen wirbt damit, dass das Haupt-Dämmmaterial Calostat Cradle-to-Cradle zertifiziert ist. Es wird also nach den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft gehandelt. Im Falle eines Rückbaus sollen die Teile der Fassade trennbar und die Materialien recyclebar sein.

Erstes Haus mit Energiespar-Fassade soll in Stuttgart entstehen

Das erste Gebäude mit e-coFACE-Fassade ist bereits in Planung. Es soll in Stuttgart entstehen und der Firma Drees & Sommer SE als Sitz dienen. Der geplante Standort befindet sich in der Nähe eines vierspurigen Autobahnzubringers und soll mit einem besonderen Schallschutz ausgestattet sein. Darüber hinaus werden an der Süd- und Westseite Photovoltaikelemente installiert sein, welche das Gebäude mit Strom versorgen.

Utopia meint: Lange war autarkes Wohnen ein Nieschenthema. Um der Klimakrise entgegenzuwirken, muss damit Schluss sein. Die Bereiche „Wohnen“ (vor allem „Heizen“) und „Strom“ machen immerhin gemeinsam 24 Prozent unseres persönlichen CO2-Fußabdrucks aus (Siehe: Die 5 größten Klimakiller). Wird das Haus von vornherein so gebaut, dass es Energie spart und nachhaltigen Strom erzeugt, ist das Einsparpotenzial enorm.

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