Den Dosen-Apfelwein „Bembel with Care“ gibt es in einigen Geschäften aktuell nicht zu kaufen. Der Gründer des Unternehmens hatte zum Jahrestag des Weltkriegsendes einen kontroversen Instagram-Post geteilt – Rewe und Edeka Südwest haben daraus Konsequenzen gezogen.
„Der 08.05. ist kein Tag der Befreiung“ – das postete Benedikt Kuhn, Gründer von „Bembel with Care“ am 8. Mai auf Instagram. Ebenfalls in dem Post zu sehen war eine Zeichnung von einer herabfallenden Bombe.
Der Zeitpunkt und Inhalt des Instagram-Posts sind bedeutend: Am 8. Mai 1945 kapitulierte die deutsche Wehrmacht vor den Alliierten, seitdem gilt dieses Datum in europäischen Ländern als „Tag der Befreiung“. Rechte Kreise hingegen sehen ihn als Tag der Niederlage. AfD-Fraktionschef Alexander Gauland beispielsweise sprach von einem „Tag des Verlustes von großen Teilen Deutschlands und des Verlustes von Gestaltungsmöglichkeit“.
Noch mehr Anzeichen für eine rechte Gesinnung
Der Instagram-Post von Kuhn ist nicht der einzige Hinweis auf eine rechte Gesinnung des Bemble-with-Care-Gründers. In den sozialen Netzwerken verbreitete sich ein Foto von ihm, auf dem er ein Schmuckstück um den Hals trägt, das an ein Eisernes Kreuz erinnert – ein häufiges Symbol der extrem Rechten. In einer Chat-Nachricht erklärte er außerdem, dass Deutschland noch immer besetzt sei, was ein beliebtes Narrativ von Reichsbürgern ist.
Rewe und Edeka stoppen den Verkauf
Kuhn hat seinen Instagram-Account inzwischen gelöscht. Der Post vom 8. Mai hatte jedoch Folgen: Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, hat Rewe alle Produkte von Bembel with Care aus den betreffenden Rewe-Märkten genommen. Edeka Südwest verhängte einen Bestell- und Lieferstopp.
Außerdem ist Kuhn nicht länger Geschäftsführer des Unternehmens. Er habe sein Amt „mit sofortiger Wirkung“ niedergelegt, teilte Bemble with Care auf Facebook mit. Das Team des Unternehmens distanziere sich von Kuhns Äußerungen und entschuldigte sich für die „ausgelösten Irritationen und Verletzungen“. Ab sofort übernehme die „Kelterei Krämer“ aus dem Odenwald alle Marken- und Vertriebsrechte, Kuhn werde nicht mehr an den Einnahmen der Produkte beteiligt sein.
Utopia meint: Wir finden es richtig, wenn Supermärkte eine klare Haltung zeigen und ihr Sortiment dementsprechend gestalten. Es wäre wünschenswert, dass sie das auch für andere Bereiche tun – und Ausbeutung, schlechte Produktionsbedingungen und Umweltzerstörung konsequent aus ihren Regalen verbannen.
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