Seit einigen Jahren wurde sie nicht mehr gesehen, jetzt gilt sie offiziell als „ausgestorben“: die Bramble-Cay-Mosaikschwanzratte. Der Nager ist das erste Säugetier, das durch die Folgen des Klimawandels verschwunden ist.
Die Bramble-Cay-Mosaikschwanzratte ist nach ihrer Heimat benannt, der entlegenen Insel „Bramble Cay“ im äußersten Norden des Great Barrier Reef. Die kleine Insel liegt auf einem Korallenriff und gehört zu Australien. Sie ist unbewohnt, beheimatet aber verschiedene Tierarten.
Das letzte Mal wurde die Mosaikschwanzratte dort allerdings 2009 gesehen. 2014 machten sich Wissenschaftler vor Ort auf die Suche nach der Tierart – fanden aber keinen einzigen der Nager. Schon 2016 erklärte der Bundesstaat Queensland die Tierart daher für ausgestorben. Am Montag bestätigte nun auch das australische Umweltministerium, dass es die Bramble-Cay-Mosaikschwanzratte nicht mehr gibt.
Steigender Meeresspiegel, Überschwemmungen, Stürme
Dass es die Bramble-Cay-Mosaikschwanzratte ausgestorben ist, liegt Wissenschaftlern zufolge am Klimawandel: Die Insel Bramble Cay ist an ihrer höchsten Stelle nur drei Meter hoch. In den letzten Jahren war der Meeresspiegel in dem Gebiet angestiegen, außerdem wurde die Insel mehrfach überschwemmt. Das Wasser zerstörte wohl die Lebensgrundlage für die Tierart.
Auch zyklonische Stürme können mit verantwortlich dafür sein, dass die Bramble-Cay-Mosaikschwanzratte nicht überlebt hat. Sie gilt nun offiziell als erstes Säugetier, das durch den Klimawandel ausgerottet wurde.
Ist die Bramble-Cay-Mosaikschwanzratte nur der Anfang?
Wissenschaftler und Politiker kritisieren, dass die Regierung nicht genug getan hat, um die Tierart zu retten. „Es reicht nicht, eine Spezies auf eine Liste zu setzen“, zitiert der australische „Sidney Morning Herald“ einen Sprecher der Labor-Partei. „Das Aussterben der Bramble-Cay- Mosaikschwanzratte ist eine nationale Tragödie“, sagte Senatorin Janet Rice laut der Zeitung.
Dass nun die erste Säugetierart offiziell ausgestorben ist, zeigt, dass die jahrzehntelangen Warnungen von Wissenschaftlern keine leeren Worte waren. Wenn die Menschheit weiterhin so wenig gegen die Erderwärmung tut, werden wir womöglich noch viel mehr Säugetiere verlieren.
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