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Fahrradhelm aus Holz: plastikfrei und nachhaltig

Fahrradhelm Holz
Foto: © cellutech / Rasmus Malbert

Ein schwedischer Designer hat einen Fahrradhelm aus Holz entwickelt: er besteht ausschließlich aus nachwachsenden Rohstoffen, ist vollständig biologisch abbaubar und sieht zudem schick aus.

Die Idee für den Helm hatte Rasmus Malbert vom schwedischen Designstudio Materialist. Die Entwicklung des Helms war Teil des Projekts „Ekoportal2035“ des schwedischen Holzindustrie-Verbands. Dessen Leitgedanke: die Vision einer biobasierten Zukunft verwirklichen.

Daraus besteht der Holz-Helm

Noch gibt es den Holz-Helm nur als Prototypen: im Handel ist er noch nicht erhältlich. Die äußere Schale ist aus 3D-Holzfurnier. Der relativ junge Werkstoff erlaubt Designs, die vorher nur mit Kunststoff und Metall möglich waren. Dank dieses Werkstoffs ist es möglich, die Schale aus nur einem Stück zu fertigen. Für die Kinnriemen verwenden die Entwickler das natürliche Papierband „Kamihimo“. Es stammt traditionell aus Japan, ist wasserfest und extrem wiederstandsfähig: einige Tornetze der deutschen Bundesliga sind aus diesem Papier.

Die Polsterung besteht aus Cellufoam. Das Material ist eine Erfindung der der Firma Cellutech, die an der Entwicklung nachhaltiger Materialien aus Holz arbeitet. Dabei handelt es sich um eine Art Holzschaumstoff, der aus Zellulosefasern (Hauptbestandteil pflanzlicher Zellwände) gewonnen wird. Das Material ist vielseitig einsetzbar und hat das Potenzial, als biologische Alternative Kunststoffe zu ersetzen: es kann als Verpackungsmaterial anstelle von Styropor verwendet werden, als Leichtbaumaterial oder als Basis für wasserabweisende Produkte.

Holz Fahrradhelm Helm
Die Polsterung besteht aus Cellufoam. Gewonnen wird es aus Holz und ist daher biologisch abbaubar. (Foto: © Cellutech / Rasmus Malbert)

Wie sicher ist der Fahrradhelm aus Holz?

Wir haben nachgefragt, wie sicher ein solcher Fahrradhelm ist und ob er in Deutschland überhaupt zulässig wäre: „Eine Aussage zu dem Prototypen des Holz-Fahradhelms können wir ohne weitere Informationen bzw. eine Prüfung des Helms in unserem Labor leider nicht machen“, teilte uns Thomas Oberst vom TÜV Süd mit.

Generell ist die Tauglichkeit von Fahrradhelmen in der europäischen Norm EN 1078 definiert. Diese Norm befasst sich mit der Konstruktion des Helms und seinem Sichtfeld, den stoßdämpfenden Eigenschaften und den Merkmalen der Trageeinrichtung inklusive Kinnriemen und Befestigung. Da der Helm in Schweden entwickelt wurde, kann man davon ausgehen, dass die europäischen Sicherheitsstandards beachtet wurden.

Utopia meint: Schale, Riemen und Polsterung: Die meisten Fahrradhelme bestehen rundherum aus Kunststoff. Nachhaltig ist das nicht – ohne Helm zu fahren und die eigene Sicherheit aufs Spiel zu setzen ist aber auch keine Alternative. Ein Fahrradhelm aus Holz, der die Umwelt schont und auch noch gut aussieht ist ein interessantes Gegenmodell. Wir hoffen, dass auch das verwendete Holz aus nachhaltiger Quelle stammt und dass sich der Helm in der Praxis bewährt.

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