Utopia Image

„Affen brennen hervorragend“ – Felix Lobrecht macht sich über Zoo-Tragödie lustig

felix lobrecht affen krefeld zoo australien
Screenshot: Youtube/ Stand-up 44

Comedian Felix Lobrecht hat in Gelsenkirchen einen makabren Auftritt hingelegt. Auf der Bühne riss er Witze über die Affen, die beim Brand im Krefelder Zoo ums Leben kamen.

Vor kurzem veröffentlichte Comedian Felix Lobrecht auf seinem YouTube-Kanal ein Video, das ihn bei einem Auftritt in Gelsenkirchen zeigt. Das Thema, das er für seine Einlage wählte, sorgt für Entrüstung: Er macht sich im Clip über die toten Affen des Krefelder Zoos lustig.

Comedian spottet über „abgefackelte Affen“

Wollen wir über die abgefackelten Affen sprechen?“, fragt Lobrecht sein Publikum in dem Video. Er meint damit die Affen, die in der Silvesternacht bei einem Brand im Krefelder Zoo ums Leben kamen. „Weil, es waren ja schon viele. Es waren 30 Affen an der Zahl. Und das kann man nicht totschweigen.“ Kichern im Publikum. Bis 17 wäre das schon irgendwie gegangen, behauptet Lobrecht. Aber bei 30 nicht.

„Die haben sich ihr Silvester auch anders vorgestellt“, witzelt der Comedian weiter. „Die haben sich Neujahrsvorsätze gemacht. Das hätten sie sich alles sparen können.“ Und nur weil irgendwelche dummen, dummen Monis unbedingt Lampions anzünden wollten.

Felix Lobrecht: „Affen brennen richtig gut“

Nach dem Herziehen über die Brandopfer schwenkt Lobrecht kurz zur Politik: Er sei froh, dass Deutsche an dem Unfall schuld seien. Denn sonst wäre hier ganz schön was los gewesen. Er imitiert die AFD und einige sogenannte „Wutbürger“: „Nicht mit unseren Affen.“

Und schließlich: „Affen brennen richtig gut. Wegen dem Fell. Die tragen ja quasi permanent eine Jacke aus Grillanzünder.“

Am Ende seiner Nummer treibt Lobrecht es noch einmal auf die Spitze: „In Australien sind gerade auch viele Tiere verbrannt. Eine Milliarde.“ Hier lacht der Comedian. „Aber ich kann euch beruhigen, es waren nicht alles schöne Tiere. Da waren auch Käfer und so dabei.“

Reaktionen auf das Video:Einfach nur widerlich“

felix lobrecht affen krefeld zoo australien
Die Reaktionen auf Felix Lobrechts Video sind gespalten. (Screenshot: Youtube/ Stand-up 44)

Im Hintergrund des Videos hört man das Publikum immer wieder lachen. An manchen Stellen schwingt auch Überraschung und Entrüstung über das Thema mit. Man merkt: Die Zuschauer sind sich bewusst, dass der Comedian ein Thema anspricht, das mit Scherzen eigentlich nichts zu tun hat.

Die Kommentare auf YouTube sind sehr gespalten: Einige loben Lobrecht, andere sind von den Gags angewidert.

„Da sind Tiere auf die schmerzhafteste Weise gestorben, die man sich vorstellen kann. Ist ja unfassbar lustig. Einfach nur widerlich. Ich erwarte den gleichen Bericht, wenn das nächste Haus abbrennt mit 30 Leuten drin. Ist ja mindestens genauso witzig“, schreibt eine Userin.

Ein anderer: „Geschmacklos! Egal ob Affen, Kühe, Schweine, Hunde oder andere Tiere, es sind alles Lebewesen mit dem Recht zu leben. Das Leben sollte man immer respektieren. Darüber Witze zu machen ist absolut asozial! Wenn ein Altersheim brennt, machst du dann auch solche blöden Witze? Mit Humor hat das nichts mehr zu tun.“

Ist das Satire oder kann das weg?

Felix Lobrecht ist bekannt für seine besonders plakative Form der Satire: Er greift ein aktuelles Thema auf und treibt es mit einigen Gags auf die Spitze. Dabei sucht sich der Comedian bewusst Themen aus, mit denen er provoziert: Er macht zum Beispiel Witze über Frauen, körperlich Behinderte, Ausländer – und nun eben über eine Tragödie, die viele Tiere ihr Leben kostete.

Das kann man lustig finden oder abscheulich. Tatsache ist: Der qualvolle Tod von 30 Affen im Zoo und mehr als einer Milliarde Tiere in Australien bleibt eine tragische Angelegenheit. Die muss man nicht zur Belustigung des Publikums ausschlachten. Und Felix Lobrecht kann das eigentlich besser: Unter dem Hashtag #attentionplease stellt der Comedian auf Instagram zum Beispiel Organisationen vor, die sich für gute Zwecke einsetzen.

Auch bei seiner Show hätte Lobrecht seine Reichweite dazu nutzen können, auf Hilfsorganisationen aufmerksam zu machen, die in Australien aktiv sind. Oder er hätte bei seinen Witzen mitschwingen lassen können, wie gefährlich es sein kann, Ramsch-Produkte im Internet zu kaufen. Denn genau solche Billig-Lampions haben den Brand im Zoo ausgelöst. Damit hätte er auf jeden Fall mehr bewirkt als ein paar kurze Lacher.

Weiterlesen auf Utopia.de:

** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.

War dieser Artikel interessant?

Vielen Dank für deine Stimme!

Verwandte Themen: