Auf Pappe zu sitzen, zu essen und zu schlafen klingt im ersten Moment komisch – ist aber möglich. Pappmöbel sind leicht, erstaunlich stabil und eine nachhaltige Alternative zu Ikea & Co. Wir zeigen dir, worauf du beim Kauf achten kannst.
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Bei guter Pflege können Möbel aus Pappe eine nachhaltige Alternative zu konventionellen Möbelstücken sein. Wir zeigen dir die Vorteile von Pappmöbeln und worauf du beim Kauf achten kannst. Im Anschluss findest du einige empfehlenswerte Hersteller.
Pappmöbel: Diese Vorteile haben die Möbel aus Karton
Die wichtigsten Vorteile von Pappmöbeln in der Übersicht:
- Nachhaltigkeit: Pappmöbel sollten im Idealfall zum größten Teil aus recyceltem Altpapier bestehen. Der restliche Papieranteil besteht in der Regel aus Frischfasern – in unseren Empfehlungen nur FSC-zertifiziert – und sorgt für zusätzliche Stabilität. Der Recyclinganteil bei der Herstellung schwankt je nach Hersteller unter Umständen etwas.
- Stabilität: Möbel aus Pappe sind meist viel stabiler, als man aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes vermuten würde. In Form von Wellpappe oder Wabenkarton wird das Papier sehr belastbar: Pappbetten können zum Beispiel bis zu 1000 kg tragen, Stühle und Hocker halten in der Regel ungefähr die Hälfte aus.
- Gewicht: Trotz der hohen Stabilität sind sie sehr leicht. Darüber freut man sich spätestens beim nächsten Umzug. Mehrmaliges auf- und abbauen ist normalerweise ebenfalls kein Problem.
- Haltbarkeit: Mit der richtigen Pflege können die Möbel jahrelang halten. Einige Hersteller versprechen beispielsweise eine Lebensdauer von bis zu zehn Jahren. Oft kann man Ersatzteile nachbestellen. Zur Reinigung reicht es, die Möbel einfach mit einem feuchten Lappen abzuwischen. Selbst ein ausgeschüttetes Glas Wasser ist in der Regel kein Problem.
- Preis: Die Möbel sind verhältnismäßig günstig. Wenn sie in Deutschland gefertigt werden, sind die Transportwege kurz, das Material preiswert und die Produktionskosten halten sich in Grenzen.
- Handhabung: Der Aufbau ist meist unkompliziert – im Paket nach Hause geliefert, muss man Pappmöbel nur noch zusammenstecken. Nur wenige Produkte müssen zusätzlich geleimt oder geklebt werden. Einige Möbel werden im Ganzen geliefert und wie eine Ziehharmonika auseinander gezogen.
- Entsorgung: Auch die Entsorgung ist einfach: mit einem Cutter zerschneiden und ab damit in den Altpapier-Container.
Nachhaltige Möbel aus Pappe: Die Utopia-Empfehlungen
Room in a Box
Room in a Box verwendet Papier in Form von Wellpappe oder Wabenkarton. Es besteht zu 60 bis 80 Prozent aus recycelten Papierfasern und kann zu 100 Prozent wiederverwertet werden. Als Klebstoff verwendet das Unternehmen veganen Stärkeleim, der aus Kartoffel-, Mais- oder Weizenstärke hergestellt wird. Zudem sind die Druckfarben auf Wasserbasis, lösungsmittelfrei und somit weder giftig noch gesundheitsschädlich.
Die Room-in-a-Box-Betten werden in Deutschland produziert, sind vegan und TÜV-geprüft. Room in a Box stellt auch Tische, Sitzmöbel und Deko her. Die Möbel werden komplett per Post verschickt. Wie das funktioniert? Das Pappbett lässt sich zum Beispiel wie eine Ziehharmonika auseinander- und zusammenschieben. So lässt es sich gut verstauen und eignet sich auch für gelegentliche Übernachtungsgäste.
Kaufen: Das Einzelbett gibt es für 120 Euro im Avocadostore, bei Amazon oder direkt beim Hersteller. Aber auch Doppelbetten oder Familienbetten können aus den Einzelbetten zusammengebaut werden.
👉 Weitere Möbel von Room-in-a-Box findest du bei Avocadostore oder Amazon
Mehr zu den einzelnen Möbeln von Room-in-a-Box findest du auch in diesem Artikel:
Stange Design
Nach seiner Diplomarbeit und einigen Experimenten baute Hans-Peter Stange seinen ersten Papphocker, 1985 gründete er dann Stange Design. Das Experimentieren hat sich offenbar gelohnt: Der hauseigene Hocker „Maks“ trägt heute laut Hersteller ganze 1000 Kilo. Auch die Betten sollen so einiges aushalten – ganze 20 Leute können angeblich auf ihnen stehen. Laut Hersteller beträgt die Lebensdauer bis zu zehn Jahre.
Alle Pappmöbel von Stange Design sind nach Herstellerangaben aus Recycling-Materialien regionaler und FSC-zertifizierter Hersteller. Zudem sind alle Möbel 100 Prozent recyclebar. Alle Produkte werden unter einem Dach entworfen, entwickelt und produziert. Die Pappe kommt von Partnerunternehmen aus Sachsen und Brandenburg. Lange Transport- und Kommunikationswege entfallen. Zudem ist der Aufbau unkompliziert.
Die Produkte werden in wenigen Schritten zu Hause selbst zusammengebaut – für das Regal Berta, das wie ein halbes Ei aussieht, sind sogar nur zwei Schritte in der Aufbauanleitung angegeben.
Kaufen: Im Shop von Stange Design findest du nicht nur Betten und Regale. Für die Bereiche Wohnen und Arbeiten kannst du dich dort sogar mit Theken, Pulten und Stellwänden, aber auch mit Deko ausstatten.
Papercomb
Die Pappmöbel von Papercomb werden in Sachsen hergestellt und bestehen zu 90 % aus Recyclingkarton und zu 10 % aus FSC-zertifiziertem Papier. Die Hocker und Regale in verschiedenen Größen sind passend für eine Grundausstattung in der Wohnung. Denn laut Herstellerangaben sind die Pappmöbel genauso stabil wie herkömmliche Möbel aus Spanplatten. Außerdem sind die Möbel laut Papercomb vegan und schadstofffrei.
Laut Hersteller kann nicht mal ein umgekipptes Glas Wasser den Möbeln etwas anhaben. Allerdings sollten sie sicherlich dennoch nicht länger im Wasser stehen oder ständig nass werden. Die Hocker und Bänke von Papercomb sind multifunktional konzipiert. Du kannst sie als Tisch, Hocker oder sogar als Tritt verwenden.
Kaufen: direkt bei Papercomb
Weitere empfehlenswerte Shops für nachhaltige Möbel findest du auch in der Utopia-Bestenliste für Öko-Möbel:
Weiterlesen auf Utopia.de:
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