Das Great Barrier Reef ist das weltweit größte Korallenriff – allerdings sind inzwischen große Teile davon ausgebleicht oder abgestorben. Ein neues Projekt macht nun Hoffnung: Wissenschaftlern ist erstmals eine Korallen-Transplantation am Great Barrier Reef gelungen.
Australische Forscher haben es geschafft, Korallen am Great Barrier Reef zu transplantieren. Für den Naturschutz ist das ein großer Erfolg: Das Projekt ist nämlich nicht nur für das Great Barrier Reef bedeutend – es könnte helfen, auch andere beschädigte Riffe weltweit wieder aufzubauen.
Für die Transplantation sammelten Forscher der Southern Cross Universität im November 2016 große Mengen Korallenlaich im südlichen, noch gesunden Teil des Great Barrier Reefs (vor der Insel Heron). Den Laich brüteten sie in Tanks aus – insgesamt schlüpften mehr als eine Million Larven.
Beschädigte Korallenriffe im Great Barrier Reef
Die geschlüpften Larven brachten die Forscher anschließend in stark beschädigte Gebiete. Die Riffe in den Gebieten können sich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr von alleine erholen. Um die Larven zu schützen wurden spezielle Unterwasser-Netzwände gespannt.
Laut ABC News begannen die ersten Polypen schon ein paar Tage später, sich anzusiedeln. Ein Jahr später fanden die Wissenschaftler nun jede Menge junge Korallen, die den „Umzug“ überlebt und im Schutz der Netzwände weitergewachsen sind.
Neue Methode zur Korallen-Vermehrung
Den Forschern zufolge ist die Korallen-Transplantation eine gänzliche neue Methode, um Korallen zu vermehren. Bislang wurden gesunde Ableger von Korallen abgetrennt, hochgezogen und an anderen Stellen wieder ins Riff gesteckt. Diese Methode war jedoch nicht besonders effizient, oft wuchsen die Korallen gar nicht weiter.
Die neue Methode der Larven-Transplantation wurde laut ABC News bislang außer in Australien nur auf den Philippinen getestet. „Es ist eine neue Art und Weise, das Problem anzugehen. Und es ist wahrscheinlich die einzige Hoffnung, um in Zukunft größere Flächen [des Korallenriffs] wieder aufzubauen, indem wir hunderte Millionen Korallenlarven verwenden“, so einer der beteiligten Wissenschaftler gegenüber ABC News.
Das Great Barrier Reef ist in Gefahr
Es ist dringend nötig, neue Ansätze gegen das Korallensterben zu finden. Spiegel Online zufolge erlebt das Great Barrier Reef aktuell die stärkste Bleiche seiner Geschichte. Allein im Jahr 2016 seien Wissenschaftlern zufolge 29 Prozent der Flachwasserkorallen abgestorben – deutlich mehr, als zuvor befürchtet. Ursachen für das Korallensterben sind vor allem Überfischung, Verschmutzung, Tourismus und der Klimawandel.
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