Apple möchte in Zukunft keine neuen Rohstoffe mehr einsetzen, sondern nur noch erneuerbare oder recycelte Materialien für seine Geräte verwenden. Bislang fehlt dafür noch die nötige Recycling-Technik – doch Apple macht Fortschritte.
Apple hat seinen jährlichen Umweltschutzbericht veröffentlicht und ein ehrgeiziges Ziel verkündet: In Zukunft will das Unternehmen keine neuen Rohstoffe mehr verwenden. Stattdessen sollen nur noch erneuerbare oder recycelte Metalle in den Geräten mit dem Apfel-Logo zum Einsatz kommen.
Die Metalle möchte Apple größtenteils aus alten iPhones und anderen Geräten gewinnen. Teilweise will Apple außerdem recycelte Materialien von anderen Anbietern einkaufen.
Apples Vorhaben wäre ein großer Fortschritt für die Umwelt, denn Elektrogeräte stecken voller wertvoller Rohstoffe. Handys beispielsweise enthalten rund 30 verschiedene Metalle: Unter anderem Kupfer, Aluminium, Gold, sowie Seltene Erden und andere Rohstoffe, die weltweit immer knapper werden.
Das langfristige Ziel: Apple will irgendwann überhaupt keine Rohstoffe mehr abbauen müssen und den Produktionskreislauf komplett schließen.
Aluminium für iPhones und Macbooks
Das klingt natürlich vielversprechend, ist bislang aber noch nicht realisierbar. Manche Metalle, allen voran Seltene Erden, lassen sich nicht oder nur schwer recyceln. Andere Metalle verlieren im Recyclingprozess an Qualität und eignen sich danach nicht mehr für Smartphones oder ähnliche Geräte.
Das ist zum Beispiel bei Aluminium der Fall. Im iPhone und anderen Apple-Produkten steckt besonders viel und besonders hochwertiges Aluminium. In herkömmlichen Recycling-Verfahren wird es allerdings mit minderwertigem Aluminium vermischt, wodurch es für die Geräte unbrauchbar ist.
Eigens entwickelte Recycling-Roboter
Um dieses Problem zu lösen, haben hauseigene Experten eine eigene Recycling-Technologie entwickelt. Sie stellten unter anderem eine Recycling-Roboterlinie namens „Liam“ her. Dank der Roboter konnte Apple inzwischen Aluminium aus alten iPhone 6 recyceln und in betriebsinterne Mac-mini-Computer einbauen.
Bei Zinn, einem weiteren wichtigen Metall für Elektronikgeräte, ist man einen Schritt weiter: Im iPhone 6s befindet sich bereits recyceltes Zinn, das Apple allerdings noch von externen Anbietern eingekauft hat.
Apple macht also einige Fortschritte im Recycling. Von dem Ziel, überhaupt keine neuen Rohstoffe mehr einzusetzen, ist der Konzern trotzdem noch weit entfernt. Bleibt zu hoffen, dass Apple sein Vorhaben ernst meint und weiter in die Entwicklung effizienterer Recycling-Verfahren investiert.
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