Ein wöchentlicher Einkauf im Bio-Supermarkt kann zum Stressfaktor werden: überfüllte Gänge, schwere Tüten, die nach Hause geschleppt werden müssen und ein Kassenzettel mit hohem Betrag. „Gemeinsam Bio“ will das Einkaufen von ökologischen, gesunden Produkten stressfreier und erschwinglicher machen.
Bio-Produkte zu konsumieren ist gesund, für den eigenen Körper und für die Umwelt. Und eine gesunde Ernährungsweise soll keine Frage des Luxus sein, finden die Gründer von Gemeinsam Bio. Geringverdiener, Rentner, Auszubildende und Familien: alle sollten Zugang zu guten, ökologischen Lebensmitteln haben. Deswegen haben Leon Sternel und Leonhard Kruck eine neuartigen Online-Shop gegründet, der ein grünes und nachhaltiges Einkaufen für die breite Masse erleichtern soll.
Günstige Bio-Produkte für alle dank Einkaufsgemeinschaft
Um die Art des Einkaufens zu revolutionieren, hat Gemeinsam Bio das herkömmliche Handelssystem mit einer Gemeinschafts-Idee umgekrempelt. Die Einkaufswünsche aller Kunden werden gesammelt an den Großhändler weitergegeben. Der Einzelne muss sich so nicht um einen Gewerbeschein oder einen Mindestbestellwert kümmern und erhält das Produkt am Ende trotzdem zum Selbstkostenpreis, da der Zwischenhändler, also der Supermarkt in der Handelskette übersprungen wird: „Gleich zu Beginn können wir eine Ersparnis von 20 Prozent bis 40 Prozent gegenüber dem Bio-Supermarkt anbieten“, sagt Sternel. Die Logistik- und die Personalkosten werden durch monatliche Mitgliedsbeiträge der Kunden gedeckt.
Durch ermäßigte Beiträge wird Rücksicht auf Azubis, Geringverdiener, Studenten und Rentner genommen. Derzeit fasst der Online-Shop knapp 7000 Produkte – von lange haltbaren Lebensmitteln, über Naturkosmetik, bis hin zu Getränken. Frische Produkte wie Obst und Gemüse sind im Moment hingegen noch nicht im Angebot erhalten, da diese einen hohen logistischen Aufwand bedeuten würden. Mit Gemeinsam Bio kann man die Küchen- und Badezimmerschränke also günstig mit Haushaltsvorräten füllen und spart sich dabei nicht nur die Schlepperei der Einkaufstüten, sondern auch Geld.
Nicht nur der Konsument, sondern auch die Umwelt soll von dem neuen Einkaufssystem profitieren. Um ein möglichst nachhaltiges Gesamtkonzept zu bieten, setzt Gemeinsam Bio auf mehrere Standbeine.
Um den Versand grün zu gestalten, bietet Gemeinsam Bio den Kunden an den Einkauf in einer Mehrwegbox zu verschicken, die zurückgesendet und erneut befüllt werden kann. Da diese Art des Verschickens allerdings im Moment noch teurer ist und gerade Menschen mit weniger Geld ein biologischer Einkauf ermöglicht werden soll, steht als günstigere Alternative auch der Versand in einem herkömmlichen Pappkarton zur Verfügung, der selbst entsorgt werden muss.
Ob im Karton oder in der Mehrwegbox – geliefert werden die Pakete über DPD oder DHL bundesweit innerhalb von zwei bis drei Tagen. Die Treibhausgase die beim Transport ausgestoßen werden, soll durch die Investition in Klimaschutzprojekte kompensiert werden.
Crowdfunding für die Bio-Idee
Damit nicht nur Verpackungs-, sondern auch Essensabfälle vermieden werden können, arbeitet Gemeinsam Bio mit dem Unternehmen SirPlus zusammen, das sich gegen Lebensmittelverschwendung stark macht. Die Waren, die vom Kunde zurückgeschickt werden können nicht an den Großhändler zurückgehen – deswegen werden die geretteten Lebensmittel von SirPlus weiterverkauft, statt in den Abfall zu wandern. Ein weiterer Projektpartner ist Ecosia. Die grüne Suchmaschine pflanzt Bäume – einen für jedes neue Mitglied bei Gemeinsam Bio.
Doch nicht nur deswegen hoffen die Gründer auf noch mehr Mitglieder: „Je größer unsere Gemeinschaft wird, umso bessere Konditionen können wir aushandeln“, sagt Gemeinsam Bio. Außerdem wünschen die Gründer sich generell einen vermehrten Konsum von Bio-Produkten – für die Gesundheit der Gesellschaft und der Natur.
Um in Zukunft noch nachhaltiger werden zu können, hat Gemeinsam Bio eine eine Crowdfunding Kampange ausgerufen. Beim Erreichen des zweiten Fundingziels wollen die drei Gründer komplett auf den Versand mit Mehrwegboxen umsteigen.
GASTBEITRAG aus enorm
Text: Pia Wagner
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