Die irische Guinness-Brauerei hat angekündigt, ihr berühmtes dunkles Bier ab 2016 vegan herzustellen. Bisher wird im Brauprozess noch Gelatine aus Fischblasen eingesetzt.
In der Brauerei helfen die Fischbestandteile, sogenannte Hausenblasen, das Bier zu filtern. Jetzt will Guinness eine neue Filteranlage in der St James‘ Gate Brewery in Dublin installieren, die das Bier in Zukunft gänzlich tierfrei filtern soll. Ab Ende 2016 sollen Verbraucher dann veganes Guinness kaufen können. Nach Angaben der britischen Times prüft Guinness derzeit noch zwei verschiedene Methoden der Filtrierung, die ohne tierische Bestandteile funktionieren.
Säfte, Wein und Bier mithilfe von Gelatine zu klären, ist eine weit verbreitete Methode. Da die tierischen Stoffe hier nur als Hilfsstoffe verwendet werden und nicht im Endprodukt enthalten sind, müssen die Hersteller sie nicht deklarieren. (Guinness aber soll in der Vergangenheit eingeräumt haben, es könne nicht garantiert werden, dass keine Spuren der Fischblasen im Bier zurückblieben.)
Im Zuge des aktuellen Vegan-Booms geraten Winzer und Brauer zunehmend unter Druck – und die Methode der Gelatineklärung in Verruf. So folgt auch die Ankündigung von Guinness auf mehrere Petitionen, die von der Brauerei forderten, ihr Bier ohne tierische Hilfsmittel herzustellen. Die (potenziellen) Guinness-Fans, die bisher aufgrund der Produktionsmethode verzichtet haben, dürften sich nun freuen – das weltweit berühmte „Stout“ wird nach 256 Jahren vegan.
Für die Dubliner Brauerei, die nach eigenen Angaben pro Tag rund 10 Millionen Gläser Guinness in über 150 Ländern verkauft, könnte das neue Veggie-Bier weitere Zielgruppen erschließen. Neu ist veganes Bier allerdings nicht: Die Website barnivore.com listet über 3300 vegane Biersorten. Da in Deutschland nur anhand des Deutschen Reinheitsgebots gebraut wird, das strenge Vorgaben für die zulässigen Inhalts- und Hilfsstoffe macht, sind deutsche Biere nach Angabe mehrerer Brauereien prinzipiell vegan (außer Exportsorten).
Update Januar 2017: Auf Utopia-Nachfrage erklärte das Unternehmen, dass es derzeit noch an der Installation eines neues Filtersystems arbeitet. Es dauert also noch, bis Guinness vegan erhältlich ist.
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