Am Freitag, den 24. September, war es wieder so weit und Hunderttausende haben sich allein in Deutschland auf den Straßen versammelt, um ein Zeichen für mehr Klimaschutz und Klimagerechtigkeit zu setzen. Demonstrationen fanden jedoch weit über Deutschland hinaus statt.
Dieser „Friday For Future“ ist besonders: Auf der ganzen Welt waren am 24. September Millionen Menschen auf der Straße um fürs Klima zu protestieren. In Deutschland war es der Freitag, zwei Tage vor der Bundestagswahl, an dem die Demonstrationen stattfanden. Wir zeigen euch Eindrücke und liefern euch die Zahlen zum weltweiten Klimastreik.
„Im ganzen Land und auf der ganzen Welt gehen wir am 24. September auf die Straßen – für den Wandel, für Klimagerechtigkeit. Denn die Bundestagswahl ist entscheidend. Denn die Gesellschaft steht hinter uns. Denn Klimagerechtigkeit wird das wahlentscheidende Thema. Denn wir sind hier und wir sind laut – wir stehen gemeinsam auf für eine gerechte und konsequente Klimapolitik“, schrieb Fridays For Future Deutschland am Freitagmorgen auf seiner Webseite.
Ob in den USA, Portugal, oder Kenia – in mehr als 92 Ländern fanden am 24. September Demonstrationen statt. In mehr als 1.500 Städten auf der ganzen Welt sind Millionen Kinder, Jugendliche und Erwachsene für das Klima auf die Straße gegangen. Allein in Deutschland fanden Proteste an mehr als 450 Orten statt.
Streiks auf der ganzen Welt: Neuseeland, Bangladesh, Uganda …
Neuseeland war eines der ersten Länder, in dem 2021 der globale Klimastreik erfolgte. Ebenfalls früh dran waren Brasilien und die Philippinen, die zeitgleiche Proteste durchführten – in der Nacht in Brasilien und am frühen Morgen auf den Philippinen – um die Präsidenten ihres Landes aufzufordern, die Ursachen des Klimawandels zu bekämpfen.
In Manila, der Hauptstadt der Philippinen, streikten Jugendliche zusammen mit Fischer:innen und Angehörigen der ärmeren Stadtbevölkerung für mehr Klimaschutz.
In Bangladesh gingen Menschen ebenfalls auf die Straße. Klimastreiks fanden dabei an unterschiedlichen Orten des Landes statt. Der Klimawandel ist in der südlichen Hemisphäre ein dringendes Thema. Dort sind die Auswirkungen des Klimawandels meist noch deutlicher spürbar als in Mitteleuropa.
In mehreren Teilen Ugandas fanden weitere Demonstrationen für Klimagerechtigkeit statt, wie Fridays for Future Uganda auf Twitter postete.
… in Großbritannien, Portugal und Polen wurde ebenfalls gestreikt
In Großbritannien fanden sich Demonstrant:innen vornehmlich in der Hauptstadt London ein, um für besseren Klimaschutz zu demonstrieren. Demonstrationen gab es aber im ganzen Land.
Portugal und Polen sind weitere der insgesamt 92 Länder, in denen der globale Klimastreik in Form von Demonstrationen stattfand. Genaue Zahlen zu den Teilnehmer:innenzahlen weltweit liegen aktuell (Stand: 24.09.21, 18:55 Uhr) noch nicht vor.
In Afghanistan kamen in den Vorjahren Aktivist:innen zusammen, um gegen den Klimawandel und für bessere Maßnahmen zum Klimaschutz zu demonstrieren. Aktuell ist die Lage für die geschätzt 250 Klimaaktivist:innen zu unsicher, um am globalen Klimastreik teilzunehmen, wie Fridays for Future MAPA berichten.
Berlin, Hamburg, München: Tausende gehen auf die Straße
In Berlin hatten sich Aktivist:innen von Fridays for Future dieses Jahr versammelt, um einer besonderen Rede zu folgen – der von Greta Thunberg. Im Vordergrund stand bei den Demonstrationen Klimaschutz und Klimagerechtigkeit.
Laut den offiziellen Angaben der Veranstalter von Fridays for Future sollen in Berlin 100.000 Menschen demonstriert haben. In München waren es laut Angaben von Fridays for Future 29.000 Menschen, in Köln 25.000 Menschen und in Hamburg 80.000 Demonstrierende. Auch in Hannover, Freiburg sowie Münster wurde zu Tausenden gestreikt.
In Berlin war der Demonstrationszug so lang, dass „die Letzten noch am Platz der Republik warten, während die Ersten schon wieder angekommen sind“, so Fridays for Future Berlin. Kämpferisch ließen sie ebenfalls verlauten: „… wir fluten das Regierungsviertel, bevor der Meeresspiegel es flutet!“
Greta in Berlin
2019 war Greta Thunberg für den globalen Klimastreik in New York, dieses Jahr nahm sie an den Demonstrationen in Berlin teil. 100.000 Menschen sind gekommen, unter anderem um Greta Thunbergs Rede zu folgen. In ganz Deutschland nahmen circa 620.000 Menschen an den Demonstrationen teil.
Schließlich kam Greta selbst auf die Bühne und fand deutliche Worte: „Deutschland ist der viertgrößte Kohlenstoffdioxid-Emittent in der Geschichte, und das bei einer Bevölkerung von 80 Millionen Menschen.“ Sie ergänzte, „Deutschland ist objektiv gesehen einer der größten Klima-Bösewichte.“ Eine Sache, die mindestens 620.000 Menschen in Deutschland verbessern wollen, wie durch die Klimastreiks deutlich wurde.
** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.War dieser Artikel interessant?