Öko-Test prüft Mineralwasser regelmäßig auf Verunreinigungen, Mineralstoffgehalt und Geschmack. Öko-Test kann im aktuellen Test zwar viele Flaschen empfehlen, warnt aber vor den Schadstoffen Uran und Nickel. Wir haben die Testergebnisse im Detail und zeigen dir die besten Mineralwasser in Deutschland.
Wasser ist der optimale Durstlöscher. Doch welches Wasser ist das beste? Jedes Jahr testet Öko-Test Mineralwasser. Zuletzt prüfte Öko-Test spritziges Classic-Mineralwasser, in den Vorjahren Medium-Mineralwasser und stilles Mineralwasser.
Mineralwasser im Test: Die Testsieger bei Öko-Test
Hier kannst du schnell zum gewünschten Abschnitt springen:
- Classic-Mineralwasser bei Öko-Test 2024
- Medium-Mineralwasser bei Öko-Test 2023
- Stilles Mineralwasser bei Öko-Test (Juli 2020)
Wichtig zu wissen: Mineralwasser darf nur aus ursprünglich reinen Quellen stammen, es muss also aus unterirdischen, vor Verunreinigung geschützten Wasservorkommen entnommen werden. Zudem ist Mineralwasser direkt an der Quelle abzufüllen. Vor allen Verunreinigungen ist das Wasser trotzdem nicht sicher, das zeigen die Testergebnisse der Wasser-Tests.
Schadstoffe: Öko-Test bewertet strenger als Stiftung Warentest
Warum schneiden Wasser in Sachen Schadstoffgehalt bei Öko-Test häufig schlechter ab als z.B: bei Stiftung Warentest? Weil die Institutionen Schadstoffe unterschiedlich bewerten. Stiftung Warentest stuft einen Schadstoff in der Regel als unbedenklich ein, wenn er den gesetzlichen Grenzwert einhält. Öko-Test ist kritischer und bemängelt auch Mengen unterhalb gesetzlicher Grenzwerte, wenn der jeweilige Schadstoff nach Wissen der Tester:innen auch in geringen Mengen bedenklich sein kann.
Mineralwasser-Test: Öko-Test kritisiert einige Classic-Wasser
Bei Öko-Test konnten nicht alle 55 Mineralwasser Classic überzeugen. Fünf Produkte im Test sind als Bio-Mineralwasser ausgelobt, zehn auch für die Zubereitung von Säuglingswasser geeignet. Erfreulich: Viele spritzigen Mineralwasser kann Öko-Test empfehlen. Entwarnung gibt das Verbraucherschutzmagazin etwa bei Nitrat. Auch wenn der Nitrateintrag in die Böden – vor allem durch landwirtschaftlichen Dünger – hoch ist, stecken in den getesteten Mineralwassern höchstens Spuren von Nitrat.
Auch das als krebserregend eingestufte Chrom VI wies das Labor – anders als in vergangenen Tests – nur in solch geringen Spuren nach, dass Öko-Test die betreffenden Produkte nicht abwertete. Die Ewigkeitschemikalien PFAS waren ebenfalls in keinem Mineralwasser nachweisbar. Damit kommt Öko-Test auf ein anderes Ergebnis als der BUND, der in einer Studie vom April 2024 PFAS in drei von fünf Mineralwasserproben fand.
Mit der Bestnote „sehr gut“ schneiden insgesamt 29 Classic-Wasser ab, darunter:
- Adelholzener Classic
- Ensinger Sport Classic
- Franken Brunnen Spritzig
- Gerolsteiner Sprudel
- Residenz Quelle Spritzig
- Selters Classic
- Vilsa Naturfrisch Classic
- Viva Con Agua Mineralwasser Laut
Öko-Test findet Schadstoffe in Mineralwasser
Doch nicht alle geprüften Mineralwasser sind frei von Schadstoffen. Grundsätzlich legt die Mineral- und Tafelwasserverordnung in Deutschland die Höchstmengen für beispielsweise Bor, Nickel und Uran in Mineralwasser fest. Denn diese Stoffe kommen zwar natürlicherweise im Boden vor, sind in bestimmten Mengen allerdings für den Menschen schädlich. Öko-Test wies in insgesamt 13 Produkten kritische Stoffe nach – darunter Pestizidabbauprodukte, Uran, Nickel und Bor.
Pestizid-Abbauprodukte in Mineralwasser
In insgesamt sechs Wassermarken fand das Labor Abbauprodukte von Pestiziden. Diese stammen vor allem aus der konventionellen Landwirtschaft. Im Wasser „Alasia Spritzig“ sowie im „Magnus Classic“ fand Öko-Test jeweils zwei verschiedene Pestizide (Gesamtnote bei beiden Marken: „ausreichend“).
Schwermetalle in mehreren Sprudelwassern
Im Bio-Mineralwasser „Bad Dürrheimer Classic“ (Gesamtnote: „befriedigend“) fand das Labor Uran. Das radioaktive Schwermetall kommt natürlicherweise im Boden vor, allerdings kann es Leber und Nieren schädigen, weshalb Lebensmittel wissenschaftlichen Empfehlungen zufolge so wenig Uran wie möglich enthalten sollten.
In den beiden Mineralwässern „Basinus Bonaris Quelle Aktiv“ (Gesamtnote: „befriedigend“) und „Marius Quelle Classic“ steckt Bor. Das Metall kann sich bei Tieren laut dem Bundesamt für Risikobewertung (BfR) Langzeitstudien zufolge toxisch auf die Entwicklung und Fortpflanzung auswirken. Öko-Test wertet bei gefundenen Bor-Rückständen deshalb ab. Da im Mineralwasser der Marius-Quelle zusätzlich ein Pestizidabbauprodukt steckt, lautet die Gesamtnote „mangelhaft“.
Als ebenfalls bedenklich stufen die Verbraucherschützer:innen Nickel ein. Im „Dreiser Sprudel“ stecken Nickelgehalte, die Öko-Test kritisiert. Das Mineralwasser schneidet deshalb nur „befriedigend“ ab.
Süßstoffe in Mineralwasser?
Öko-Test wies einen weiteren Fremdstoff nach: Süßstoffe in Mineralwasser. Menschen nehmen diese Stoffe etwa mit Softdrinks auf und scheiden sie anschließend wieder aus. Da Kläranlagen Süßstoffe nur unzureichend aus dem Abwasser herausfiltern, gelangen sie bis in tiefer gelegene Grundwasserschichten und damit auch ins Mineralwasser. In fünf Wassern wurde Öko-Test fündig, darunter die „Emsland Quelle Classic“ mit einer „ausreichenden“ Gesamtnote.
Alle Testergebnisse kannst du in der Ausgabe 06/24 oder auf ökotest.de nachlesen.
Öko-Test Mineralwasser 2023: Die Hälfte der Wasser ist „sehr gut“
Öko-Test hat sich im aktuellen Mineralwasser-Test 50 Medium-Mineralwasser genau angesehen – mehr als die Hälfte der Produkte sind mit „gut“ oder „sehr gut“ empfehlenswert.
Sieben der Wasser geben an, zur Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet zu sein. Sechs Produkte sind Bio-Mineralwasser. Öko-Test untersuchte die Wasser auf mögliche Schadstoffe wie Arsen, Bor, Nitrat und Uran sowie auf Chrom VI. Diese Stoffe können aus den Gesteinsschichten ins Wasser gelangen. Bei Bio-Wassern und Wassern, die für Säuglingsnahrung geeignet sind, prüfte das Labor eine Reihe von weiteren Schadstoffen. Rückstände von Pestiziden und Süßstoffen standen ebenfalls auf der Prüfliste.
Öko-Test kritisiert Chrom VI und Nitrat in Mineralwasser
Leider wurden die Tester:innen fündig. Fünf Wasser enthalten Chrom VI, das laut Öko-Test als krebserregend eingestuft ist. Die höchsten Chrom-VI-Gehalte haben das „Berg Quellen Medium“-Wasser von Markengetränke Schwollen und das „Teinacher Medium“ von Mineralbrunnen Teinach.
Das Schwollen-Mineralwasser ist Schlusslicht im Test mit einem „ungenügenden“ Gesamturteil. Das Teinacher Wasser schaffte trotz des Schadstoffes noch eine „befriedigende“ Gesamtnote. Öko-Test wünscht sich zwar unbelastete Mineralwasser, fügt aber hinzu, dass gesundheitliche Beeinträchtigungen durch die gefundenen Chrom-Rückstände „unwahrscheinlich“ seien.
Gut zu wissen: Die Textilindustrie verwendet Chromsalze bei der Lederherstellung, aus denen sich ebenfalls das schädliche Chrom VI bilden kann. Lies dazu auch: Die schlimmsten Inhaltsstoffe in Textilien – und wie du sie meidest
Kritik gibt es von den Verbraucherschützer:innen auch für Nitrat im Mineralwasser. Dieses kann sich im Körper in Nitrit umwandeln und kann unter anderem auch bei Spinat ein Problem sein. Erneut fällt hier das Mineralwasser von Markengetränke Schwollen negativ auf.
Öko-Test Mineralwasser 2023: Die besten Wasser
Zu den insgesamt 24 Testsiegern mit Bestnote im Mineralwasser-Test von Öko-Test zählen unter anderem:
- Bio Kristall Medium von Neumarkter Lammsbräu (1,45 Euro/Liter)
- Vilsa Naturfrisch Medium von Vilsa-Brunnen (0,99 Euro/Liter)
- Adelholzener Sanft von Adelholzener Alpenquelle (1,04 Euro/Liter)
- Franken Brunnen Medium (0,72 Euro/Liter)
- Gerolsteiner Medium Gerolsteiner Brunnen (1,01 Euro/Liter)
Supermärkte und Discounter haben Eigenmarken, unter denen sie Mineralwasser verkaufen. Einige der Eigenmarken zählen nicht zu den besten Mineralwassern, schnitten im Test aber „gut“ ab; darunter „Saskia Medium Quelle Wörth am Rhein“ von Lidl und „Gut & Günstig Natürliches Mineralwasser Medium“ von Edeka.
Zu den „ausreichenden“ Wassern gehören aufgrund von Pestizidrückständen das „Alasia Medium“ (bei Rewe erhältlich) und „Justus Brunnen Medium“ (ebenfalls bei Rewe erhältlich). Noch schlechter waren nur wenige Medium-Mineralwasser. Das „Berg Quellen Medium“ (Markengetränke Schwollen) ist einsames Schlusslicht im Mineralwasser-Test mit einem „ungenügenden“ Gesamturteil.
Sind Bio-Wasser und Markenwasser besser?
Die Tester:innen fanden in keinem der Bio-Wasser Abbauprodukte von Pestiziden. Auch viele Markenwasser wie Adelholzener, Frankenbrunnen und Gerolsteiner erzielten sehr gute Ergebnisse. Doch für Öko-Test steht nach den Laboruntersuchungen fest: Menschengemachte Verunreinigungen können die ursprüngliche Reinheit von Mineralwasser trüben.
Ein Garantie für Schadstofffreiheit gibt es nach Meinung der Verbraucherschützer:innen nicht – auch nicht bei Bio-Wassern oder Wassern mit Auslobungen wie „geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung“.
Alle Details zum Wasser-Test findest du in der Ausgabe 06/2023 von Öko-Test sowie online auf www.oekotest.de.
Stilles Mineralwasser bei Öko-Test: Welches ist das beste stille Wasser?
Für das Juli-Magazin untersuchte Öko-Test 2020 100 stille Mineralwasser. Welches war das beste stille Wasser? Bei etwa 60 Mineralwässern hatten die Tester:innen wenig oder nichts auszusetzen; sie waren „sehr gut“ oder „gut“. Dabei handelt es sich um Glasflaschen, die aufgrund des Mehrweg-Systems zugleich eine bessere Öko-Bilanz aufweisen als Plastik-Einwegflaschen.
Unter den Testsiegern der stillen Wasser sind viele regionale Mineralwässer, zum Beispiel das Brandenburger Quell Naturell, die Frische Brise Marius Mineral-Quelle Naturell und das Schloss Quelle Naturelle aus dem Ruhrgebiet.
Etwa 40 Prozent der getesteten Produkte hatten Mängel: Öko-Test wies im Labor Rückstände von Nitrat und Uran nach – sie überschreiten zum Teil sogar die Grenzwerte.
- Wie bereits im vergangenen Mineralwasser-Test mit sprudeligen Wässern sind Pestizide, Uran und Bor auch bei stillen Mineralwässern ein Problem. Gleich mehrere Wässer enthalten erhöhte Mengen der kritischen Stoffe. Rückstände von Bor fanden die Expert:innen im Bielefelder Wasser Merkur Still.
- Im Förstina Sprudel Premium Naturell hat Öko-Test zum Beispiel Pestizid-Rückstände nachgewiesen. Auch der Uran-Gehalt ist bei diesem Wasser erhöht.
- Am schlechtesten schnitten bei Öko-Test die beiden Danone-Produkte Evian und Volvic ab. Sie sind für die Zubereitung von Säuglingsnahrung ausgelobt, im Test aber durchgefallen.
- Das Evian-Wasser enthält mehr Uran, als erlaubt ist.
- Volvic ist mit Vanadium verunreinigt – und mit einer erhöhten Menge an Nitrat. Vanadium kommt zum Beispiel in Vulkangestein vor und steht laut Öko-Test im Verdacht, krebserregend zu sein. Einen Grenzwert gibt es nicht, doch gerade Wasser für Säuglingsnahrung sollte nach Einschätzung von Öko-Test frei von bedenklichen Stoffen sein. Auch in einem weiteren Mineralwasser aus dem Teutoburger Wald hat Öko-Test das Element gefunden.
Alle Details in der Ausgabe 07/2020 von Öko-Test sowie online.
Test-Fazit: Das beste Wasser bleibt Leitungswasser
Utopia meint: Wasser aus Plastikflaschen halten wir hierzulande für überflüssig. Wegen der hohen Umweltbelastung durch Produktion, Entsorgung und Recycling des Plastiks sowie teils weiter Transportwege raten wir dazu, kein Wasser in Plastikflaschen zu kaufen.
Etwas ökologischer ist regionales Mineralwasser aus Glasflaschen. Wir empfehlen jedoch, einfach Leitungswasser zu trinken – das spart jede Menge Geld, Material, Transporte und aufwendiges Schleppen von Wasserflaschen. Das Leitungswasser ist hierzulande fast überall bedenkenlos trinkbar und per Trinkflasche auch leicht transportabel. Damit schonst du nicht nur die Umwelt, sondern auch deinen Geldbeutel: Leitungswasser ist deutlich günstiger als Mineralwasser in Flaschen.
Wenn du auf den Sprudel im Wasser nicht verzichten magst, füg ihn einfach selbst hinzu. In Wassersprudler-Tests kannst du nachlesen, welche Modelle empfehlenswert sind.
** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.