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Mogelpackung des Jahres 2018: Das ist der Gewinner

Mogelpackung des Jahres 2018 Chipsletten
Foto © Verbraucherzentrale Hamburg

Auch dieses Jahr kürt die Verbraucherzentrale Hamburg die Mogelpackung des Jahres. Konsumenten konnten online für eines von fünf nominierten Produkten abstimmen – jetzt steht der Gewinner fest. 

Gleich viel bezahlen für weniger Inhalt – das tun wir im Supermarkt oft, ohne es zu bemerken. Die Verbraucherzentrale Hamburg will auf Tricks der Verpackungsindustrie aufmerksam machen und vergibt zum fünften Mal den Negativpreis „Mogelpackung des Jahres“. Der Gewinner: Die Chipsletten der Lorenz Bahlsen Snack-World.

„Noch nie war das Votum der Verbraucher so klar wie bei dieser Wahl der Mogelpackung des Jahres“, sagt Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg. „Der versteckte Preisanstieg bei den Chipsletten ist besonders krass, dreist umgesetzt und nicht der erste dieser Art.“

Mogelpackung des Jahres: Mehr Müll, weniger Inhalt

Chipsletten gibt es seit kurzem in einer neuen Verpackung, die der alten ähnlich sieht. Allerdings enthält sie nur noch 100 Gramm Chips, die vorherige 170 Gramm. In manchen Supermärkten, etwa bei Kaufland, kosteten die Chips aber noch genauso viel.

70 Gramm weniger Chips, dafür steckt nun jedoch mehr Verpackungsmaterial in der Pappdose. „Verbraucher bekommen weniger Chips, aber bezogen auf den Inhalt mehr Müll für ihr Geld“, sagt Valet.

Mogelpackung des Jahres: Diese Produkte waren nominiert:

Insgesamt haben fast 40.000 Personen bei der Abstimmung zur „Mogelpackung des Jahres 2018″ teilgenommen. Mehr als die Hälfte von ihnen stimmte für die Chipsletten. Nominiert waren ursprünglich fünf Produkte:

  1. Chipsletten von Lorenz Snack-World
  2. „Smarties Riesenrolle“ von Nestlé: In der neuen Packung befinden sich 130 Gramm Schokolinsen, nicht mehr 150 Gramm. Damit sind Smarties um 30 Prozent teurer geworden – laut der Verbraucherzentrale die zweite versteckte Preiserhöhung. Vor gut vier Jahren wurden die Packungen noch mit 170 Gramm Smarties befüllt.
  3. Mini Babybel von Bel: Im Netz der Mini-Babybel-Packungen stecken nun fünf anstatt sechs Käsekugeln. Somit stieg der Packungs-Preis um 20 Prozent. Die Molkerei Bel erklärte in einer Stellungnahme, dass sie im Gegenzug die Qualität der Kugeln verbessert hätten: Sie würden nun Milch aus gentechnikfreier Fütterung verwenden.
  4. Truthahnsalami Light 1A von Dulano (Lidl): Auf der Rückseite dieses Produktes war zu lesen: „*light, da mindestens 30 % weniger Fett als in herkömmlicher Salami“. Tatsächlich steckte in der Light 1A sogar noch mehr Fett, als in Dualnos „normaler“ Truthahnsalami. Die Light-Packung enthielt nur 100 Gramm und kostete im Oktober 1,19 Euro – im normalen Produkt steckten 200 Gramm Salami für 1,79 Euro. Somit war die fettere Light-Version um 33 Prozent teurer.
  5. Obstwiese Rheinisches Apfelkraut von Grafschafter: Der ehemalige „Original Grafschafter Apfelschmaus“ hat nicht nur seinen Namen geändert. Der Fruchtaufstrich ist nicht mehr im 450-Gramm-Glas, sondern nur noch in einem Glas mit 320 Gramm Inhalt erhältlich – die Rezeptur blieb laut Verbraucherzentrale aber gleich. Auch der Preis habe sich bei den meisten Händlern nicht verändert – somit zahlen Verbraucher bis zu 41 Prozent mehr.

Besser einkaufen: Unverpackt und regional

„Die Politik muss endlich handeln, um die Situation für Verbraucher zu verbessern und die Müllflut, die mit dem stetig schrumpfenden Inhalt der Verpackungen einhergeht, zu stoppen. Seit Jahren tut sich nichts“, sagt Valet von der Verbraucherzentrale. Solange politische Maßnahmen noch auf sich warten lassen, kann man nur selbst aktiv werden und beim Einkauf die Augen offen halten.

Wie wäre es beispielsweise mit dem guten alten Wochenmarkt oder in einen Unverpackt-Laden. Dort kannst du selbst entscheiden, wie viel du von welchem Lebensmittel du kaufen möchtest – und du zahlst pro Gramm. Außerdem kannst du deine Einkäufe in einer Tupperdose oder einem Jutebeutel verstauen und sparst so Verpackung.

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