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Anke Engelke kritisiert Schokolade in Deutschland: Das ist der traurige Grund

Anke Engelke bei den Fairtrade Awards
Foto: © Fairtrade I Tim Keweritsch

„Besser als nix“ sei das Schokoladenangebot in deutschen Märkten laut Anke Engelke – mit der Auswahl ist sie dennoch nicht zufrieden. Den Grund dafür nannte sie im Rahmen der Fairtrade-Awards 2024.

„Nur jede fünfte Tafel Schokolade in Deutschland trägt ein Fairtrade-Siegel. Klar, das ist besser als nix, aber stabile Mindestpreise und Prämien sollten doch für alle Kakaobauernfamilien möglich sein“, sagte Schauspielerin Anke Engelke laut einer Mitteilung von Fairtrade Deutschland bei der Moderation der Fairtrade Awards 2024 am Donnerstag. Wer fair gehandelte Schokolade kaufe, unterstütze diese Familien dabei, Armut aus eigener Kraft zu überwinden und sich gegen die Folgen des Klimawandels zu wappnen, betonte Engelke.

Die traurige Realität und was Fairtrade dagegen tut

Viele Bauernfamilien erhalten trotz harter Arbeit bei Anbau und Ernte vieler konventioneller Lebensmittel nur einen geringen Lohn. Die Kakaopreise sind oft zu niedrig und die Anbauflächen der Familien zu klein. Außerdem ist Kinderarbeit heute auf vielen Farmen noch immer Realität und führt dazu, dass Kinder gesundheitlich Schaden nehmen, weniger Bildungschancen haben und oft auch misshandelt und missbraucht werden.

Beim Fairtrade-Siegel sollen Kleinbäuerinnen und -bauern einen garantiert kostendeckenden Preis für ihre Waren erhalten, auch wenn die Weltmarktpreise schwanken. Kinderarbeit unter 15 Jahren ist laut den Kriterien des Siegels verboten. Fairtrade strebt langfristige Handelsbeziehungen zwischen allen Handelspartner:innen an. Eine zusätzliche Prämie steckt die Organisation in gemeinschaftliche Projekte.

Außerdem sind bestimmte Pestizide verboten und ökologische Bewirtschaftung wird belohnt. Dennoch ist das Fairtrade-Siegel nicht vergleichbar mit Öko-Standards wie dem EU-Bio-Siegel. Etliche Fairtrade-Produkte tragen zwar ein Bio-Siegel, aber nicht alle.

Fairtrade Awards wurden in sieben Kategorien verliehen

Bei den Fairtrade Awards zeichnet Fairtrade Deutschland alle zwei Jahre wichtige Akteure des fairen Handels wie Unternehmen und Projekte aus Politik und Zivilgesellschaft aus. Anke Engelke moderierte die Veranstaltung bereits zum siebten Mal. Die Fairtrade Awards wurden in insgesamt sieben Kategorien verliehen: Wirtschaft, Newcomer, Zivilgesellschaft, Nachwuchs, Climate Hero Business und Climate Hero Society. Außerdem gab es einen Publikumspreis. Die Gewinner:innen für diese Kategorie wurden bereits im Voraus über ein Online-Voting ermittelt. Die Jury bestehend aus Vertreter:innen von Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft wählte aus den zahlreichen Bewerbungen die Finalisten.

Die Gewinner:innen:

  • Wirtschaft: Dm Drogeriemarkt
  • Newcomer: Fairfood Freiburg GmbH
  • Zivilgesellschaft: Gemeinde Sankt Peter Ording
  • Nachwuchs: F41r Commodity
  • Climate Hero Business: Midsona
  • Climate Hero Society: FairActivists, Bizwera Women Coffee Association und Kaffee Koop GmbH
  • Publikumspreis: Johann-Sebastian-Bach-Gymnasium Mannheim

Verwendete Quellen: Fairtrade Deutschland, Fairtrade Deutschland (2), Redaktionsnetzwerk Deutschland

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