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Weniger Kund:innen kaufen Fairtrade – trotzdem steigt der Umsatz

Fair gehandelter Kaffee steht in einem Regal eines Bioladens
Foto: Frank Molter/dpa

Kaffee, Bananen, Tee und Reis: Viele Fairtrade-Produkte waren 2023 nicht ganz so beliebt. Die Zahlen aus dem vergangenen Geschäftsjahr veröffentlichte Fairtrade am Dienstag. Doch obwohl weniger verkauft wurde, stieg der Umsatz. Das liegt vor allem an der Inflation.

Aufgrund der gestiegenen Preise sind Verbraucher:innen im vergangenen Jahr auch bei Artikeln mit dem Fairtrade-Siegel zurückhaltender gewesen. In vielen fair gehandelten Produktgruppen gingen die Absätze im Jahr 2023 zurück, wie der Verein Fairtrade Deutschland am Dienstag mitteilte. Bei Kaffee etwa sanken die verkauften Mengen um 3,6 Prozent, bei Bananen um 3,3 Prozent, bei Tee um 10,4 Prozent und bei Reis sogar um mehr als 17 Prozent. Trotzdem stieg der Umsatz aufgrund der Inflation um 8,5 Prozent auf mehr als 2,5 Milliarden Euro. Erstmals lagen die Pro-Kopf-Umsätze hierzulande bei mehr als 30 Euro.

Jede dritte Rose ist fair gehandelt

An den Marktanteilen der fair gehandelten Produkte am Gesamtmarkt änderte sich trotz der Rückgänge hingegen kaum etwas. Kaffee mit Fairtrade-Siegel etwa habe weiter einen Marktanteil von fünf Prozent, hieß es. Bei anderen Fairtrade-Artikeln legte der Absatz hingegen zu, etwa bei Schokolade, Textilien, Kakao, Wein und auch im Blumengeschäft: Jede dritte Rose in Deutschland ist mittlerweile fair gehandelt. Außerdem verzeichnet Fairtrade aktuell 8.500 gesiegelte Produkte und erste Zahlen des aktuellen Jahres zeigen: Fairtrade-Absätze nehmen wieder zu.

Prämien in Höhe von 42 Mio. Euro für die Erzeuger:innen

Der gemeinnützige Verein vergibt das Fairtrade-Siegel für Produkte, bei deren Herstellung bestimmte soziale, ökologische und ökonomische Kriterien eingehalten wurden. Auf diese Weise soll etwa sichergestellt sein, dass Produzent:innen in den Herkunftsländern vom Verkauf ihrer Erzeugnisse leben können. Der Verein garantiert für die Erzeuger:innen dabei einen Mindestpreis sowie bestimmte Prämien, etwa für biologisch angebaute Produkte. Die Prämieneinnahmen durch Absätze auf dem deutschen Markt lagen 2023 bei 42 Mio. Euro.

Für Kaffee etwa erhöhte der Verein im vergangenen Jahr den Fairtrade-Mindestpreis auf 1,80 US-Dollar pro britischem Pfund. Hinzu kam die Fairtrade-Prämie von 20 Cent pro Pfund sowie eine weitere Prämie für Bio-Kaffee von 40 Cent pro Pfund. Übersteigt der Weltmarktpreis den Mindestpreis, wird stattdessen der Weltmarktpreis garantiert. 

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