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Carsharing mit den Nachbarn – So funktioniert das Abo-Modell

Mit ViveLaCar könnten sich Nachbarn ein Auto teilen.
Foto: CCO Public Domain / pixabay - Alois Wohlfahrt

Ein neues Start-up mischt Abo und Sharing in einem. Mehrere Haushalte können damit auf ein Auto zurückgreifen – günstig und ohne eigenes Auto. So funktioniert das innovative Carsharing.

Mit dem neuen Carsharing-Angebot im Abo-Modell können sich zukünftig mehrere Familien ein Auto teilen. Das Konzept stammt vom 2019 gegründeten Start-up ViveLaCar. Das Konzept ist eine Mischung aus Abo und Sharing.

Der Gedanke der Gründer:innen von ViveLaCar ist es unter anderem, die Anzahl der Autos zu reduzieren, die ungebraucht in der Stadt herumstehen. In Köln könnten allein durch das Gemeinschafts-Abo 25.000 Pkw von den Straßen verschwinden und so zum Beispiel Raum für öffentliches Leben, Grünanlagen oder Fahrradwege entstehen.

Die Beteiligten können sich zu Beginn des Abos ein Auto aus dem Angebot von ViveLaCar aussuchen. Neben Automatik-Autos oder welchen mit Gangschaltung, kleinen Autos und SUVs bietet das Start-up auch Elektroautos an.

So wird das Auto finanziert

Bis zu drei Haushalte können bei ViveLaCar ein Auto mieten. Jede Partei zahlt im Monat einen fixen Betrag, der sich an der Kilometerzahl orientiert. Im Vorfeld kann jeder Haushalt eine Kilometerzahl festlegen, für die er das Auto maximal nutzen möchte. Die Kilometeraufteilung kann jeden Monat neu getroffen werden und nicht verbrauchte Kilometer können in den nächsten Monat übertragen werden. Alle laufenden Kosten sind im Fixpreis enthalten – also Zulassung, Versicherung, Steuer, Inspektion, Reparaturen.

So könnte ein Beispiel für die Finanzierung eines Abos bei ViveLaCar aussehen:

Ein Mini Cooper mit 1.500 monatlichen Kilometern kostet 735 Euro pro Monat. Haushalt A bucht 500 Kilometer und zahlt 245 Euro, Partei B bucht 200 Kilometer und zahlt 98 Euro und Partei C bucht 800 Kilometer und zahlt 392 Euro.

Die Organisation läuft über eine App

Die verteilten Kilometer werden in einer App festgehalten. Dort können außerdem alle Beteiligten einsehen, wie sie finanziell aufgestellt sind. Zusätzlich ist die App wichtig für den Gebrauch, denn mit der App schließen die Parteien das Auto auf, der Schlüssel liegt dann im Handschuhfach.

Die Haushalte sollten dicht beieinander liegen, unterschiedliche Tagesabläufe haben und respektvoll miteinander umgehen.
Die Haushalte sollten dicht beieinander liegen, unterschiedliche Tagesabläufe haben und bei der Abstimmung der Nutzung umsichtig und respektvoll miteinander umgehen. (Foto: CCO Public Domain / pixabay - Foulon Richard)

Damit die Nutzung reibungslos über die Bühne geht, ist es von Vorteil, wenn ein paar Kriterien erfüllt sind:

  • Alle Haushalte sollten nahe beieinander wohnen.
  • Die Parteien sollten unterschiedliche zeitliche Nutzungsvorlieben haben, damit nicht alle gleichzeitig den Wagen fahren möchten.
  • Die Mitglieder der Haushalte sollten tolerant und umsichtig sein, damit nicht jede Unstimmigkeit gleich zum Streit führt. An manchen Tagen muss vielleicht auch etwas mehr Flexibilität an den Tag gelegt werden.

In den kommenden Wochen wird das Angebot starten: Stuttgart, Köln und Berlin sind als erste Städte dabei. Im Frühjahr 2022 sollen weitere Städte folgen.

Über herkömmliche Carsharing Anbieter wie Share Now informieren wir in unserem Artikel über Carsharing-Dienste.

Utopia meint: Carsharing kann eine echte Alternative zu einem eigenen Auto sein. So ein geteiltes Auto im Abo könnte auch in Regionen funktionieren, in denen weder andere Carsharing-Angebote existieren, wie man sie aus manchen Großstädten kennt, noch das öffentliche Verkehrsnetz ausgebaut ist.

In unserer Bestenliste findest du die besten Carsharing-Anbieter. Vielleicht ist davon einer in deiner Umgebung. Ansonsten gibt es auch Plattformen, auf denen du privat ein Auto mieten oder vermieten kannst. Lies dazu hier weiter: Privat-Auto mieten – Anbieter für private Autovermietung

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