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Forschung zeigt 2 Bedingungen für erholsame Pausen

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Foto: CC0 Public Domain - Unsplash/ Redd F

Welche Faktoren sorgen dafür, dass Pausen erholsam sind? Verschiedene Expert:innen kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Ein Organisationspsychologe stellt zwei „Pausenregeln“ vor.

Wer falsch Pause macht, kann sich zusätzlich stressen oder sogar die Fähigkeit verlieren, sich zu regenerieren. Das erläutert Mazda Adli, Mediziner und Stressforscher an der Charité, gegenüber Zeit Online. Das Blatt hat auch mit anderen Expert:innen darüber gesprochen, unter welchen Bedingungen Pausen erholsam sind.

2 Regeln für erholsame Pausen: kurze Dauer und Gespräche

Pausen sollten erholsam sein – sind es aber nicht immer. Gegenüber Zeit Online stellt der Arbeits- und Organisationspsychologe Hannes Zacher von der Universität Leipzig folgende „Pausenregeln“ vor: 

  • persönliche Gespräche und Begegnungen tun gut und
  • kurze Pausen sind besser als lange.

Der Forscher hebt besonders „Mikropausen“ (von drei bis fünf Minuten) hervor. In den zeitlich begrenzten Unterbrechungen gehe es dann darum, etwas zu machen, das Abstand zu den Anforderungen der normalen Tätigkeit böte: Wer in seiner Arbeit viel kommunizieren müsste, erholt sich im Schweigen. Wer viel am Schreibtisch sitze, regeneriert sich durch Bewegung. 

Vor allem sei es aber empfehlenswert, die Pausen mit anderen zu verbringen. Das bestätigt auch eine Untersuchung durch Psychologinnen der Universität Mannheim. Demnach fühlten sich die Proband:innen wertgeschätzt und als Teil einer Gruppe akzeptiert, wenn sie Mittagspause mit ihren Kolleg:innen machten. Den Forscherinnen zufolge setzen solche positiven sozialen Interaktionen „energetische Ressourcen“ frei.

Zacher weist allerdings darauf hin, dass dieser Effekt nur eintritt, wenn

  • man in der Gruppe nicht streite oder über Probleme auf der Arbeit spreche und
  • wenn keine Vorgesetzten anwesend seien. 

Sonst würde man sich auch in der Pause fragen, ob man Leistung erbringen müsse. 

Wenn sogar Pausen Stress verursachen

Pausen sind dafür da, den Akku wieder aufzuladen, so Stressforscher Adlin gegenüber der Zeit. Durch eine Pause bekäme man neuen Schwung und mehr Antrieb. Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass man richtig pausiert. Wer sich zu viel für eine Pause vornehme, würde sich noch mehr Stress machen. Bei chronischem Stress könne sogar die Fähigkeit abhanden kommen, sich zu erholen. Dann funktioniere die „Abschaltautomatik des körpereigenen Stresssystems gar nicht mehr“, so der Experte. 

Wissenschaftler:innen beschäftigen sich daher mit der Frage, was eine gelungene Pause ausmacht.  Psychologinnen Sabine Sonnentag von der Universität Konstanz und Charlotte Fritz von der Bowling Green State University haben vier weitere Faktoren identifiziert, die beim Pausieren Erholung bewirken können:

  1. das Gefühl, mental Abstand zur Arbeit und ihren anstrengenden Anforderungen nehmen zu können,
  2. körperliche Entspannung, zum Beispiel durch Joggen,
  3. Selbstwirksamkeit außerhalb des Arbeitsplatzes zu erfahren, zum Beispiel durch neue Erfahrungen in der Freizeit und
  4. selbstbestimmt entscheiden zu können, wie man die Pause verbringt.

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