Auch Haustiere können sich ersten Beobachtungen zufolge mit dem neuartigen Coronavirus anstecken. Expert:innen sehen jedoch keinen Grund zur Beunruhigung. Was du zu Coronainfektionen bei Haustieren wissen solltest, erfährst du bei uns.
Nicht nur Menschen können sich mit dem Coronavirus infizieren. Auch Tiere, darunter beliebte Haustiere wie Hunde und Katzen, können an Corona erkranken. So ergriffen die Menschen in der Vergangenheit aufgrund der Gefahr, die durch Corona für Tiere ausgeht, bereits ernste Konsequenzen: So löste die Regierung in Dänemark einen Skandal aus, als sie die Massentötung von rund 15 Millionen Nerzen anordnete.
Dass Haustiere allerdings nur in wenigen Fällen das Coronavirus einschleppen, sondern durch ihre Besitzer:innen infiziert werden, gibt der Deutsche Tierschutzbund in einer Pressemeldung bekannt. So sei es relativ unwahrscheinlich, sich über das eigene Haustier mit dem Virus anzustecken. Weltweit gäbe es lediglich vereinzelte Fälle und diese seien höchstwahrscheinlich auf die Ansteckung vom Menschen zurückzuführen. Die meisten Tiere würden zudem keinerlei oder lediglich milde Symptome zeigen und könnten gut medizinisch versorgt werden.
Coronavirus bei Hunden und Katzen: Was sollten Halter:innen wissen?
Wie der Deutsche Tierschutzbund weiter bekanntgibt, spielen Hunde beim Infektionsgeschehen kaum eine Rolle. Zumindest nicht beim SARS-Cov-2, wohl aber bei anderen Coronaviren: So könnten Hunde etwa an Coronaviren erkranken, die Atemprobleme oder Magen-Darm-Symptome hervorrufen. Deutschlandweit wären, wie die Zeit schreibt, lediglich vier nachgewiesene SARS-Cov-2-Infektionen bei Hunden bekannt. Von den Symptomen her können Hunde ähnliche Beschwerden zeigen wie Menschen – darunter Fieber, Husten oder Schnupfen.
Katzen wiederum können, wie Studien berichten, an Sars-Cov-2 erkranken und das Virus an Artgenossen weitergeben. Auch können sich Katzen beim Menschen anstecken, der umgekehrte Übertragungsweg von Tier zu Mensch wurde wiederum bislang nicht nachgewiesen. Katzen erkranken auch am sogenannten Felinen Coronavirus (FCoV), der sich vor allem durch Durchfall bermerkbar macht. Nur in seltenen Fällen erleiden die Miezen einen schweren Verlauf, wenn das Virus mutiert und eine schwerwiegende Bauchfellentzündung auslöst. Dennoch sind Katzen, die das Virus in sich tragen, auch bei milden Symptomen ansteckend und könnten andere Artgenossen gefährden. Deshalb sollten bei den infizierten Fellnasen bestimmte Vorsichtsmaßnahmen eingehalten werden: Bei FCoV-positiven Katzen sollten keine weiteren Artgenossen im Haushalt leben beziehungsweise nur solche, die das Virus ebenfalls in sich tragen. Zudem dürfen die infizierten Katzen keinen Freigang bekommen und sollten regelmäßig vom Tierarzt untersucht werden.
Wichtig zu wissen: Einen für Haustiere zugelassenen Impfstoff gegen Sars-Cov-2 gibt es aktuell noch nicht. Du reduzierst jedoch das ohnhin schon geringe Risiko, dass dein Hund oder deine Katze an Corona erkrankt mit deiner eigenen Schutzimpfung gegen Sars-Cov-2.
Corona und Kleintiere: Was gilt bei Kaninchen, Hamstern und Meerschweinchen?
Versuche zur Krankheitsanfälligkeit offenbarten, dass sich auch Hamster oder Kaninchen mit Sars-Cov-2 anstecken können. Meerschweinchen scheinen, wie der Welttierschutz bekanntgibt, laut aktuellem Stand hingegen nicht krankheitsanfällig zu sein.
Tipp: Wenn du mit dem Coronavirus infiziert bist, solltest du einen engen Kontakt zu deinen Haustieren meiden. Beauftrage stattdessen in der Zeit während deiner Isolation andere nicht-infizierte Haushaltsmitglieder, sich um deine Tiere zu kümmern.
Was tun, wenn das eigene Haustier an Corona erkrankt ist?
Sollte dein Haustier nachweislich mit dem Coronavirus infiziert sein, solltest du bestimmte Vorsichtsmaßnahmen ergreifen:
- Bist du selbst mit dem Coronavirus infiziert, solltest du dich in Isolation begeben. Auch dann, wenn du „nur“ eine Kontaktperson bist, musst du unter Umständen in Quarantäne. Die Dauer der Isolation hängt mit deinem aktuellen Impfstatus und dem Risikokontakt zusammen. Du solltest dich hierbei mit dem Gesundheitsamt abstimmen und dich über die aktuellen Verordnungen informieren.
- Sorge für dein Tier im Falle einer Quarantäne vor. Für deinen Hund musst du auch während der Zeit der Isolation eine vertrauensvolle Pflege gewährleisten. Da der vierbeinige Mitbewohner ja trotzdem Freigang braucht, solltest du Familienmitglieder, Nachbar:innen oder Freund:innen um Unterstützung bitten. Idealerweise fragst du bei einer Person an, die bereits Erfahrung mit Tieren hat oder mit deinem Haustier gut vertraut ist. Als Tierhalter:in solltest du außerdem einen Vorrat an Futter zulegen, der für einige Tage bis zu einer Woche reicht.
- Falls du eine Katze hast und selbst mit Corona infiziert bist, solltest du dem Tier während der Quartantäne besser keinen Freigang gewähren.
- Achte auch im Umgang mit deinem Haustier auf die Hygieneregeln. Du solltest vor und nach dem Kontakt mit deinem Tier gründlich Hände waschen und in die Armbeuge oder ein sauberes Tuch niesen oder husten. Auch solltest du es vermeiden, dass dir dein Hund über das Gesicht oder die Hand leckt. Um deine Tiere vor einer Ansteckung zu schützen, kannst du zudem eine Mund-Nasenbedeckung tragen.
Wichtig: Ist dein Haustier mit dem Coronavirus infiziert, besteht eine Meldepflicht. Diese ist wichtig, da sie dazu beiträgt, die Rolle der Tiere als mögliche Überträger zukünftig besser zu verstehen. Eine Untersuchungspflicht besteht hingegen nicht. Falls dein infiziertes Tier schwer erkrankt, sollte es trotzdem einem Tierarzt gezeigt werden. Bitte in diesem Fall ebenfalls nicht-infizierte Familienmitglieder, Nachbar:innen oder Freund:innen darum, mit deinem Haustier zum Veterinärmediziner zu gehen.
Können Haustiere an Omikron erkranken?
Seit Ende des Jahres 2021 ist in Deutschland eine neue Mutation von Sars-Cov-2 auf dem Vormarsch: Omikron. Ob sich Haustiere auch mit dieser ansteckenderen Variante infizieren können, ist bisher nicht bekannt. Denn die Infektionen bei Menschen erlauben nicht automatisch eine Schlussfolgerung, wie und in welchem Maße sich Tiere infizieren können. Es gibt jedoch erste mögliche Theorien über Omikron und die Infektiösität bei Tieren: So vermuten einige Forschende auf Basis einer bisher unveröffentlichten Studie, dass sich Omikron besonders gut an die körpereigenen Rezeptoren von Ratten oder Mäusen anbinden könne.
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