In Island steht die größte Anlage, die CO2 aufnimmt und in Gestein umwandelt – mit dem Namen Orca. Utopia.de zeigt dir, wie sie aussieht und funktioniert und was die größte Herausforderung der Anlage ist.
Die weltweit größte Anlage, um Kohlendioxid aus der Luft zu saugen und in Gestein umzuwandeln, ist im September 2021 in Island in Betrieb gegangen. Die Anlage mit dem Namen Orca soll im Jahr 4.000 Tonnen CO2 aus der Luft filtern. Benannt ist die Anlage nach dem isländischen Wort „orka“, was übersetzt heißt: „Energie“.
So funktioniert die CO2-Sauger-Anlage Orca
Die Anlage besteht aus Metallkisten, die Schiffscontainern ähneln. Ventilatoren saugen die Luft in einen Kollektor. Dort wird das Kohlendioxid an der Oberfläche eines hochselektiven Filtermaterials aufgefangen, das sich im Inneren des Kollektors befindet. Sobald das Material gefüllt ist, schließen die Kollektoren und die Temperatur im Inneren erwärmt sich auf 80 bis 100°C, um das CO2 freizusetzen. Das wird dann mit Wasser vermischt und 1.000 Meter in die Tiefe gepumpt.
Die Kollektoren werden klimafreundlich aufgewärmt, durch Geothermie. Orca wurde dafür in die Nähe eines großen Geothermie-Kraftwerks in Hellisheidi gebaut. Abgepumpt in die Erde, durchläuft das CO2 einen natürlichen Mineralisierungs-Prozess mit dem Basaltgestein. Innerhalb von zwei Jahren versteinert das CO2 und ist so für immer der Atmosphäre entzogen.
4.000 Tonnen CO2 sind ein kleiner, aber wichtiger Schritt
Der Bau von Orca in der Nähe von Reykjavík begann im Mai 2020. Schon im Vorfeld existierte seit 2017 eine kleinere Testanlage, die im Jahr 50 Tonnen CO2 aufsaugen konnte. Die Anlagen wurden vom Schweizer Unternehmen Climeworks und der isländischen Firma Carbfix geplant und gebaut.
4.000 Tonnen CO2 im Jahr, die sich nicht mehr in der Atmosphäre befinden, sind wichtig. Aber der weltweite Verbrauch von CO2 lag 2019 bei 36,4 Milliarden Tonnen. Es braucht also noch andere Maßnahmen und Investitionen, um die CO2-Emissionen zu verringern. Orca ist eine Möglichkeit davon.
Innovative Technologien wie Orca brauchen mehr finanzielle Unterstützung
Kritiker:innen sind jedoch der Meinung, dass die Anlage zu teuer ist, um so oft gebaut zu werden, dass wir genug CO2 der Atmosphäre entziehen können. Der weltweite CO2-Ausstoß muss minimiert werden, damit ein Leben auf diesem Planeten noch möglich bleibt. Climeworks und Carbfix brauchen also Investor:innen.
Orca bietet auch Abos an, für Unternehmen und Privatpersonen, mit denen der eigene CO2-Fußabdruck kompensiert werden kann.
Utopia meint: Es macht wütend, zu sehen, dass es bereits innovative Technologien gibt, mit denen wir CO2 aus der Atmosphäre ziehen könnten, denen es jedoch an Geld fehlt. Und umso wütender macht es, zu sehen, welche Unternehmen von Politiker:innen stattdessen subventioniert werden.
Wir als Verbraucher:innen können aber auch etwas tun. Wir können zum Beispiel bei Unternehmen wie Orca unseren CO2-Ausstoß kompensieren.
Aber am allerbesten ist das CO2, das gar nicht erst in die Atmosphäre gelangt. Daher ist es am besten den CO2-Fußabdruck effektiv zu senken.
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