Wo kann ich mein Geld guten Gewissens anlegen? Die Stiftung Warentest ist dieser Frage auf den Grund gegangen – und findet: Wirklich grün sind nur drei deutsche Banken.
Ist dir Nachhaltigkeit und Umweltschutz ein wichtiges Anliegen? Dann achtest du womöglich auch bei der Auswahl deiner Hausbank darauf, dass diese besonders strenge Kriterien an ihre Geschäfte anlegt. Die Zeitschrift “Stiftung Warentest Finanzen” (4/2025) hat die Kreditinstitute einem Nachhaltigkeits-Check unterzogen – und stellt fest, dass nicht viele von ihnen den Anforderungen genügen.
So hat Stiftung Warentest Finanzen getestet
Den Mindeststandard, den eine grüne Bank leisten sollte, hat Stiftung Warentest Finanzen wie folgt festgelegt:
- Die Nachhaltigkeit muss im Geschäft der Bank oder Sparkasse eine zentrale Rolle spielen.
- Seinen Nachhaltigkeitsansatz macht das Institut auf seiner Internetseite transparent.
- Kredite gehen bevorzugt an ökologische oder soziale Unternehmen und Projekte.
- Die Bank vergibt keine Kredite an und legt ihr Geld auch nicht bei Unternehmen an, die im Bereich Kohle, Atomkraft, Tabak, konventionelle und geächtete Waffen oder Massenvernichtungswaffen ihr Geld verdienen.
- Das Institut geht keine Geschäfte mit Unternehmen ein, die durch schwere Kontroversen etwa bei Arbeits- und Menschenrechten auffällig geworden sind.
Als besonders streng nachhaltig bewerten die Tester eine Bank dann, wenn sie darüber hinaus die folgenden Kriterien erfüllt:
- Kredite und Eigenanlagen gehen ausschließlich an soziale oder ökologische Projekte, die Bank macht das auch transparent.
- Sämtliche Emissionen, die im Zusammenhang mit den Bankgeschäften entstehen, werden erfasst und offengelegt.
Nachhaltige Banken bei Stiftung Warentest: Die Testsieger
Legt man die besonders strengen Kriterien für die Nachhaltigkeit an, bleiben Verbraucher:innen nur drei grüne Banken übrig:
- die GLS Bank
- die KD-Bank
- die Umweltbank
Für den täglichen Zahlungsverkehr ist die Umweltbank – zumindest bislang – jedoch nicht geeignet, sie bietet neben Tages- und Festgeld sowie einem Wertpapierdepot noch kein eigenes Girokonto an. Geplant ist das aber für das zweite Quartal 2025. Schon jetzt können Interessent:innen sich auf der Website der Umweltbank für das Konto vormerken lassen, um informiert zu werden, sobald ein Girokonto eröffnet werden kann.
Bei der GLS und der KD-Bank können Verbraucher:innen schon jetzt sämtliche Bankgeschäfte abwickeln. Für ein nachhaltiges Girokonto bei der GLS Bank werden dafür 121 Euro pro Jahr fällig, bei der KD-Bank sind es je nach Kontomodell zwischen rund 35 und 60 Euro.
Utopia-Empfehlungen unterscheiden sich leicht
Auch wir nehmen nachhaltige Banken regelmäßig unter die Lupe. Allerdings wenden wir andere Kriterien an als Stiftung Warentest Finanzen, was zu einem abweichenden Ergebnis führt.
👉 Hier findest du die Utopia-Kritieren für nachhaltige Banken.
Aktuell empfehlen wir neben der GLS-Bank und der Umweltbank auch die Ethikbank, die Pax-Bank, die Banking-App Tomorrow und die Triodos-Bank. Die KD-Bank ist bei der letzten Prüfung 2024 sehr knapp gescheitert. Grund dafür ist, dass Utopia mehr Ausschlusskriterien für Kredite und Investitionen von nachhaltigen Banken fordert als Stiftung Warentest. Dafür war Stiftung Warentest in anderen Aspekten strenger, zum Beispiel bei der Offenlegung sämtlicher Treibhausgasemissionen.
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