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Tagesgeld-Analyse zeigt: Wechsel zu nachhaltiger Bank kann sich auch finanziell lohnen

Sparkonto-Analyse von Volks- und Raiffeisenbanken
Foto: Utopia/lr // CC0 / Pixabay - Alexas_Fotos

Ob Tagesgeld oder Sparbuch: Noch immer gibt es Volks- und Raiffeisenbanken, die keine oder nur sehr niedrige Zinsen für ihre Sparprodukte anbieten. Ein Vergleich von über 650 VR-Banken zeigt: Der Wechsel zu einem nachhaltigen Tagesgeldkonto kann sich auch finanziell auszahlen.

Tagesgeldkonten sind eine praktische Sache. Man kann sein Geld dort sicher verwahren und bekommt dafür auch noch Zinsen, die es bei einem Girokonto in der Regel nicht oder nur in sehr geringem Maße gibt. Das Geld vermehrt sich also wie von alleine – sollte es zumindest. Doch eine Analyse von Tagesgeldvergleich.net zeigt: Etliche Volks- und Raiffeisenbanken (VR-Banken) bieten noch immer keine Zinsen auf ihr Tagesgeld.

Volks- und Raiffeisenbanken sind genossenschaftlich organisiert und gehören somit ihren Mitgliedern, die gemeinsam über die Ziele der Bank entscheiden. Diese können von der reinen Gewinnmaximierung, wie sie konventionelle Banken betreiben, abweichen. Eine Genossenschaftsbank ist aber nicht automatisch nachhaltiger oder ethischer als andere Banken. Im aktuellen Fair Finance Guide wird sowohl der erste als auch der letzte Platz von Genossenschaftsbanken belegt.

Die schlechten Zinsen vieler VR-Banken sind bemerkenswert, da der Leitzins – trotz kürzlicher Senkung um 0,25 Prozent – noch immer stattliche 4,25 Prozent beträgt. Vor dem August 2023 hatte der Leitzins 22 Jahre lang nicht mehr diese Höhen erreicht. Die Banken befinden sich also immer noch im Ausnahmezustand und bekommen Kredite bei der EZB sehr günstig. Verbraucher:innen sollten daher ein Sparkonto bei einer Bank abschließen, die diesen Vorteil auch an ihre Kund:innen weitergibt. Die Analyse der VR-Banken zeigt jedoch, dass viele Sparende überhaupt nicht vom hohen Leitzins profitieren.

So lief der Sparkonten-Vergleich ab

Tagesgeldvergleich.net hat insgesamt 655 VR-Banken untersucht. 116 davon haben allerdings weder ein Sparbuch noch ein Tagesgeldkonto im Angebot und wurden deshalb herausgefiltert. 181 der Banken haben ein Sparbuch, 479 ein Tagesgeldkonto. Allerdings wurden nur die Zinsen analysiert, wenn diese auch auf der jeweiligen Website der Bank zu sehen waren. Somit blieben nur noch 118 Sparbücher und 346 Tagesgeldkonten übrig, deren Zinsen verglichen wurden.

Hinweis: Die Daten wurden im Juni ausgewertet und können sich in der Zwischenzeit geändert haben.

Erkenntnis 1: Weg mit dem Sparbuch!

Das ist eigentlich keine neue Erkenntnis: Wer ein Sparbuch hat, sollte es loswerden und durch ein Tagesgeldkonto ersetzen. Der einzige Vorteil eines Sparbuchs besteht darin, dass man Bargeld direkt ein- und auszahlen kann, ohne den Umweg über ein Girokonto zu nehmen. In Zeiten, in denen Smartphone-Apps es jedoch ermöglichen, jederzeit unterwegs Geld zwischen Girokonto und Tagesgeld hin- und herzuschieben, lässt sich auf eine solche Funktion jedoch bequem verzichten.

Die Zinsen beim Sparbuch sind in der Regel allerdings deutlich niedriger als beim Tagesgeld – und wer über 2.000 Euro abheben will, muss üblicherweise eine dreimonatige Kündigungsfrist beachten oder Vorschusszins zahlen. Tagesgeld ist also flexibler und lukrativer als ein Sparbuch. Letzteres zeigt sich auch an den Zinsen der VR-Banken:

44 davon boten Zinsen von 0,1 Prozent oder weniger, manche davon warfen sogar überhaupt keine Zinsen ab. Durchschnittlich betrug der Zinssatz gerade mal 0,34 Prozent. Zwar gab es auch Ausreißer nach oben, wie die Grafschafter Volksbank in Niedersachsen mit herausragenden 2,00 Prozent, doch insgesamt schnitten Tagesgeldkonten deutlich besser ab.

Erkenntnis 2: Auch beim Tagesgeld gibt es Nullnummern

Bei den Tagesgeldkonten der VR-Banken gab es im Schnitt immerhin 0,93 Prozent Zinsen. Doch auch hier existierten 49 Anbieter, die das Tagesgeld überhaupt nicht verzinsten. Die hessische Raiffeisenbank im Hochtaunus bot mit 3,40 Prozent das beste Angebot unter den untersuchten Kredithäusern. Ein Blick auf deren Website zeigt jedoch, dass sie ihren Zinssatz seit der Analyse bereits auf 3,25 Prozent korrigiert hat. Die nächstbeste VR-Bank in der Analyse bot nur 2,60 Prozent an.

Utopia meint: Gleich zu einer nachhaltigen Bank wechseln

Utopia vergleicht ebenfalls regelmäßig die Zinsen von Banken, fokussiert sich dabei aber ausschließlich auf die nachhaltigsten Banken Deutschlands. Hier schneidet die Umweltbank mit 2,77 Prozent aktuell am besten ab. Damit liegt er höher als fast alle Zinssätze der analysierten VR-Banken.

Zum Tagesgeldkonto der Umweltbank

Zwar gibt es neben VR-Banken und grünen Banken auch konventionelle Finanzinstitute und Online-Dienstleister, die Tagesgeldkonten mit Zinsen jenseits der 3 Prozent anbieten. Doch diese finanzieren in der Regel auch umwelt- und klimaschädliche Unternehmen und legen bei Investitionen auch nicht ausreichend Wert auf soziale Mindeststandards. Utopia rät deshalb von diesen finanziell lukrativeren Angeboten und empfiehlt den Wechsel zu einer nachhaltigen und ethischen Bank.

Legst du dein Geld auf ein nachhaltiges Sparkonto, wird es in aller Regel für positive Zwecke, wie die Energiewende oder den Bau sozialer Einrichtungen verwendet. Das ab Juli beste grüne Angebot mit Zinsen in Höhe von 2,77 Prozent liegt zudem deutlich über dem Durchschnitt, den Volks- und Raiffeisenbanken laut der obigen Analyse anbieten. Einen Vergleich nachhaltiger Tagesgeldkonten gibt es hier:

Verwendete Quellen: Tagesgeldvergleich.net, Fair Finance Guide, Raiffeisenbank im Hochtaunus

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