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Erstickungsgefahr: Viele Babyschlafsäcke fallen bei Öko-Test durch

Öko-Test: Babyschlafsäcke stellen Sicherheitsrisiko dar
Fotos: Öko-Test

Das Verbrauchermagazin Öko-Test hat Babyschlafsäcke auf Sicherheit und Schadstoffe überprüfen lassen. Zwei Drittel der Schlafsäcke – darunter bekannte Marken – fallen wegen Sicherheitsmängeln im Test durch. In den Testsiegern schläft dein Baby sicher.

Babys verbringen viele Stunden im Schlafsack. Da ist es wichtig, dass dieser keine Schadstoffe enthält, gut sitzt – und sicher ist. Denn wenn der Babyschlafsack über Mund und Nase rutschen kann, stellt er ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar.

Öko-Test hat 15 Schlafsäcke für Babys getestet und bei mehr als der Hälfe einen gefährlich großen Halsausschnitt gefunden. Die Babyschlafsack-Testsieger dagegen sind sicher. In Sachen Schadstoffbelastung schneiden die Schlafsäcke erfreulicherweise besser ab als im vorherigen Test.

Hinweis: Öko-Test ließ die Babyschlafsäcke erstmalig für die Ausgabe 10/2023 prüfen. Haben sich zwischenzeitlich Änderungen an den Produkten ergeben oder liegen neue wissenschaftliche Erkenntnisse vor, ließ Öko-Test die Produkte für das Spezialheft Schwangerschaft 2024 erneut untersuchen.

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Babyschlafsack-Testsieger: Wie sicher schlafen Babys darin?

Öko-Test hat die Babyschlafsäcke auf Aufheller, Formaldehyd, krebserregende Farben und andere Schadstoffe überprüfen lassen. Ein wichtiger Punkt bei der Bestimmung der Babyschlafsack-Testsieger war die Sicherheit. Darüber hinaus prüften die Tester:innen, ob wichtige Anwendungs- und Warnhinweise angegeben sind. Bei den von Öko-Test getesteten Produkten handelt es sich um Ganzjahresschlafsäcke mit einer Länge von 70 bis 80 Zentimetern.

Babyschlafsäcke bei Öko-Test: 9 Modelle nicht sicher genug

Die Inhaltsstoffe sind kaum ein Problem. Schwerer wiegen die Sicherheitsmängel vieler Modelle, die bei den Babyschlafsack-Testsiegern wesentlich geringer ausfielen. Wichtigster Punkt ist dabei der Halsausschnitt. Neun Produkte können zu einer Gefahr werden, wenn sie dem Baby über Mund und Nase rutschen können. Im schlimmsten Fall kann ein Schlafsack eine Erstickungsgefahr darstellen.

Vor allem im ersten Lebensjahr ist die Sorge vor dem plötzlichen Kindstod groß. Ein sicherer Schlafsack kann helfen, einen plötzlichen Säuglingstod zu verhindern, so der Rat von Kinderärzt:innen.

Öko-Test: Babyschlafsäcke können lebensgefährlich werden
Öko-Test: Babyschlafsäcke können lebensgefährlich werden – zum Beispiel, wenn der Halsausschnitt zu groß ist. (Foto: AdobeStock / Karolina Grabowska)

Die Tester:innen ließen messen, ob der Halsausschnitt der Schlafsäcke im Test für die kleinste deklarierte oder im Internet angegebene Körpergröße sicher ist.

Ergebnis des Tests von Öko-Test: Knapp zwei Drittel der Schlafsäcke im Test erfüllen die (strengen) Anforderungen nicht, darunter bekannte Marken wie Alvi, Jako-O, Lotties, Sterntaler, Träumeland und Vertbaudet.

  • Fünf Schlafsäcke schneiden mit „mangelhaft“ ab.
  • Für vier Produkte (von Kik, Jako-O, Lotties und Vertbaudet) gibt es die schlechteste Note „ungenügend“.

Ein Beispiel aus der Testpraxis zeigt, wo das Problem liegt: „Absurd: Der Träumeland Außenschlafsack Liebmich Wolke, grau ist laut Expertenurteil sogar bis zu einem Alter von zwei Jahren nicht sicher nutzbar“, erklärt Öko-Test. Dabei sei der Schlafsack für das Alter von vier bis neun Monaten ausgelobt.

Der Discounter Kik hat seinen als „ungenügend“ getesteten Schlafsack Ergee Schlafsack Autos und Schrifzüge, blue bereits zurückgezogen.

Babyschlafsäcke bei Öko-Test: Größenangaben fehlen

Bei vielen Schlafsäcken ist am Produkt keine verlässliche Größenangabe zu finden, kritisiert Öko-Test. Wenn Eltern den Schlafsack im Geschäft kaufen, fehlen die Maße, die sie eigentlich für die Kaufentscheidung bräuchten. Auf den Internetseiten sind die Angaben zwar zu finden, das hilft allerdings nicht viel, wenn man im Laden steht. „Verbraucherfreundlich wäre es, die Körpergröße direkt am Produkt zu deklarieren. Bestenfalls dauerhaft auf dem Stoff oder dem vernähten Etikett“.

Tipp: Bei Öko-Test findest du nicht nur alle Babyschlafsack-Testsieger, sondern auch die Empfehlung, mit welcher Körpergröße Babys in den jeweiligen Schlafsäcken sicher schlafen.

Babyschlafsack-Testsieger: 6 sind empfehlenswert

Sechs Schlafsäcke im Test sind empfehlenswert, in diesen schläft dein Baby sicher. Dreimal vergaben die Tester:innen ein „sehr gut“, dreimal die Note „gut“.

Die Babyschlafsack-Testsieger mit der Note „sehr gut“ sind:

  • Dimo Organic Schlafsack Fox („sehr gut“), derzeit (Stand Mai 2024) online offenbar nicht mehr erhältlich
  • Julius Zöllner Schlafsack Organic Wild Friends („sehr gut“), ab ca. 38 Euro bei Babywalz, Babymarkt oder Amazon
  • Dm Pusblu Kinder Schlafsack Schaf-Motiv, grau („sehr gut“), erhältlich bei Dm

Öko-Test Babyschlafsäcke: Alle Testergebnisse als PDF kaufen

Öko-Test: Weniger Probleme mit Schadstoffen

Im Vergleich zum vergangenen Schlafsack-Test 2019 wurden in den Schlafsäcken deutlich weniger Schadstoffe gefunden. In drei Schlafsäcken wies das Labor das Spurenelement Antimon nach. Gelangt Antimon ins Blut, wirkt es toxisch, beim Einatmen gilt das Spurenelement als krebsverdächtig. Im Kik-Schlafsack („ungenügend“) fanden die Tester:innen sogar stark erhöhte Antimon-Werte.

Alle Details und Babyschlafsack-Testsieger findest du im Öko-Test Spezial Schwangerschaft 2024 sowie online auf www.ökotest.de.

Schlafsack: Im ersten Lebensjahr die beste Wahl

Expert:innen sind sich einig: Ein Schlafsack ist sicherer als eine Decke. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) empfiehlt im ersten Lebensjahr Babyschlafsäcke, da sie sich nicht über den Kopf ziehen oder wegstrampeln lassen. Denn Säuglinge können sich – schon lange bevor sie sich selbst drehen können – unter eine Decke bewegen.  

Auf der sicheren Seite: Tipps für den Schlafsackkauf

Da Babyköpfchen unterschiedlich groß sind, gibt es kein für alle Kinder gültiges Maß für den Schlafsack. Öko-Test hat festgestellt: „Auf Herstellerangaben ist nicht immer Verlass.“ Für Eltern bedeutet das: Beim Kauf – egal ob Babyschlafsack-Testsieger oder anderes Modell – solltest du darauf achten, dass der Kopf des Kindes nicht durch den Halsausschnitt rutschen kann. Der Schlafsack sollte weder zu groß noch zu klein sein.

Für die Wahl der richtigen Größe empfiehlt Öko-Test die Formel:

  • Richtmaß für die Schlafsacklänge: Körperlänge minus Kopflänge plus zehn Zentimeter
  • Zwischen den Halsausschnitt des Schlafsacks und den Hals des Babys sollte ein (Erwachsenen-)Finger passen.

Auch für die Matratze gibt es wichtige Punkte, die du beim Kauf beachten solltest: Sie sollte luftdurchlässig und fest sein, damit das Baby nicht mit Mund und Nase darin versinkt. Hier findest du die besten Kinder- und Babymatratzen:

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