21 Mineralwasser für die Zubereitung von Baby-Nahrung hat die Zeitschrift Öko-Test 2017 untersucht. Die gute Nachricht zuerst: Mehr als die Hälfte der Mineralwasser sind unbedenklich. In einigen Wasserflaschen fand Öko-Test aber Schwermetalle, Keime und andere Schadstoffe. Ein Wasser ist sogar radioaktiv belastet.
Viele Eltern greifen bei der Zubereitung von Babybrei und Muttermilchersatz zu Mineralwasser, das speziell für Säuglinge geeignet ist. Dabei ist Leitungswasser genau so gesund, wie Stiftung Warentest bestätigt. Dennoch setzen viele Eltern vorsorglich auf Mineralwasser, das für Säuglingsnahrung geeignet ist, denn hier gelten besonders strenge Grenzwerte. Das Problem hierbei ist, dass „natürliches Mineralwasser“ von Natur aus Schadstoffe enthalten kann. Öko-Test legt strenge Kriterien an: Wer Mineralwasser für teures Geld für sein Baby kaufe, das die Firmen als „natürlich rein“ bewerben, der dürfe hohe Erwartungen haben, so die Zeitschrift.
Öko-Test: Diese Mineralwasser sind top
Gleich elf Mineralwasser haben die Note „sehr gut“ für ihre Wasser-Qualität erhalten. Empfehlenswert sind aus unserer Sicht aber nur die zehn Mineralwasser in Glas-Mehrwegflaschen aus der Region. Denn regional abgefülltes Mineralwasser aus Glasflaschen ohne weite Transportwege hat die beste Klimabilanz. Noch besser ist nur Leitungswasser. Das sind die Sieger:
- Bayern (Bad Brückenau): Bad Brückenauer Naturquell
- Bayern (König Otto-Bad): König Otto-Sprudel Piano Extrastill
- NRW (Haan): Bergische Waldquelle ohne Kohlensäure
- NRW (Dorsten): Landpark Bio-Quelle
- NRW (Essen): Schloss Quelle Naturelle
- Baden-Württemberg (Reutlingen): Eiszeit Quell Naturelle
- Rheinland-Pfalz (Schwollen): Hochwald Premium Naturquell
- Schleswig-Holstein (Mildstedt): Viva con Aqua leise
- Hessen (Rosbach): Elisabethen Quelle Pur
- Hessen (Ebersburg): Rhön Sprudel Naturell
Öko-Test Mineralwasser für Babys – Alle Testergebnisse als PDF**
Öko-Test findet in Mineralwasser Keime, Arsen und Uran
Auch wenn die meisten Mineralwasser „sehr gut“ abschneiden, gibt es einige Ausreißer – und die haben es in sich. Neben Keimen fand Öko-Test auch Arsen, Uran und radioaktive Strahlung. In Mineralwasser für Säuglinge hat das nichts zu suchen.
Eine erhöhte Anzahl an Keimen stellte Öko-Test im Mineralwasser „Hornberger Lebensquell Naturelle“ fest. Bei der Abfüllung muss das Wasser so gut wie keimfrei sein. Steht das Wasser dann längere Zeit im Supermarkt-Regal, können sich aber Keime vermehren. Bestimmte Grenzwerte müssen aber bei Wasser für Säuglinge bis zum Verkauf eingehalten werden. Laut Öko-Test war dies beim Hornberger Mineralwasser nicht der Fall.
Arsen fand Öko-Test gleich in zwei Mineralwassern, im „Volvic Still“ und im „Celtic Naturell“. Haut- und Lungen-Tumore können die Folge sein, wenn sich das Arsen in größeren Mengen im Körper anreichert. Im Labor fanden die Experten Uran im Mineralwasser „Evian Still“. Das kann vor allem bei Kindern zu Schäden an Leber, Niere und Lunge führen. Bei allen drei Wassern halten die Hersteller zwar die Grenzwerte ein, doch dass es auch besser geht, zeigen die Testsieger (siehe oben).
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Mineralwasser mit radioaktiver Strahlung
Das französische Wasser „Mont Roucous ohne Kohlensäure“ wies im Test eine erhöhte Strahlenbelastung aus. Die Stoffe Blei-210 und Polonium-210 fand Öko-Test im Mineralwasser in einer so hohen Dosis, dass sie nicht mehr den Trinkwasserkriterien für Säuglingen entsprechen. Die Richtdosis für einen Erwachsenen hält das Wasser zwar noch ein, laut Trinkwasserverordnung wäre das Wasser für Babys aber ungeeignet.
Das Problem ist: Bei Tafelwasser wird die Wasserqualität nur auf Radium überprüft, nicht aber auf andere strahlende Stoffe. In der Trinkwasserverordnung für Leitungswasser gelten dagegen strengere Prüfkriterien.
Zum Test: Den vollständigen Öko-Test Mineralwasser für Babys findest du in Öko-Test 01/2019.
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