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Prof. Dr. Ruckriegel über Glück: „Es geht um die Zeit.“

Foto: Nürnberger Versicherung

Glück und Zufriedenheit sind Dinge, nach denen nahezu jede:r strebt. Für viele hängt beides mit Geld zusammen. Aber was ist Glück eigentlich und warum sind manche Menschen glücklicher als andere? Darüber sprechen wir in dieser Folge des Utopia-Podcasts mit dem Glücksforscher Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel.

Bist du eigentlich glücklich? Wenn ja, wie hast du das gemacht und wie hast du dein Glück gefunden? Wenn nicht, wie wird man glücklich? Und kann man Glück unendlich steigern? Warum für viele Menschen Glück auch etwas mit Finanzen zu tun hat, warum für einige das Glas eher halb leer und für andere das Glas irgendwie immer halb voll ist, darüber sprechen wir in dieser Folge des Utopia-Podcasts mit Professor Dr. Karlheinz Ruckriegel von der Technischen Hochschule Nürnberg. Schwerpunktmäßig befasst sich Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel dabei mit Fragen der fachübergreifenden Glücksforschung.

Als studierter Volkswirt und Glücksforscher befasst sich Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel nicht nur mit der materiellen Seite des Lebens, sondern auch damit, was uns glücklicher macht. Ob man von Geburt an glücklich sein kann, was du dafür tun kannst, dein Glück zu definieren oder ob man glücklich sein trainieren kann, neben vielen andere spannenden Einblicken verrät der Glücksforscher auch dazu mehr im Interview mit Frenzy aus der Utopia-Redaktion.

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Auszug aus dem Gespräch mit Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel:

Utopia.de: Es gibt ja auch immer Sachen, die man mit Geld nicht kaufen oder nicht bezahlen kann. Gesundheit kann man nicht bezahlen, Liebe kann man nicht mit Geld kaufen, Freundschaft …

Prof. Dr. Ruckriegel: Ganz allgemein und grundsätzlich kann man sagen: Soziale Beziehungen können Sie nicht kaufen. Richtige Freundschaft können Sie nicht erkaufen. Und dann müssen wir Zeit investieren. Und zwar Zeit investieren, wo Sie sich auch mit Ihren Mitmenschen beschäftigen. Also nicht nur körperlich anwesend sein und die andere Zeit ständig irgendwas am Handy machen. Das ist nicht sehr hilfreich.  Und natürlich Gesundheit, die braucht auch Zeit.

Utopia.de: Dazu zählt ja auch Bewegung, Sport, Ernährung und dann ist der Mensch ja auch keine Maschine. Gutes Essen zu genießen, kann ja auch ein Faktor sein, der einen Beitrag zur Gesundheit leistet.

Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel: Deswegen soll man sich, und das ist die zentrale Aussage zunächst einmal auch vor dem Hintergrund des Grundansatzes der Wirtschaftswissenschaften, fragen, wie gehe ich mit meinen knappen Ressourcen, Stichwort Zeit so um, dass ich ein Höchstmaß von dem, was ich erreichen möchte, sprich ein gelingendes, zufriedenes, glückliches Leben, auch erreiche. Es geht um die Zeit.

Utopia.de: Ich habe in den Vorbereitungen zur Folge gelesen, dass Sie mal gesagt haben „Glück ist die Nebenwirkung eines gelingenden Lebens“. Wir haben ja schon darüber gesprochen, dass es bestimmte Glücksfaktoren gibt. Würden Sie sagen, dass jemand ein glücklicheres Leben hat, wenn er einen Beruf hat, der nicht so wahnsinnig anstrengend ist? Der vielleicht mit weniger materiellen Dingen auskommt, beispielsweise minimalistischer lebt?

Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel: Da muss man natürlich sagen, die Menschen sind unterschiedlich. Der eine neigt mehr zu dem, der andere neigt mehr zu dem.  Aber vielleicht ganz grundsätzlich, vielleicht mal mit der Nebenwirkung. Die Frage des subjektiven Wohlbefindens ist für uns ja so eine Art Indikator. Das heißt, wenn ich sage, ich bin rundum zufrieden mit meinem Leben, dann passt das schon mal. Also der Indikator.

Und dann ist natürlich die Frage, wenn das nicht der Fall ist, dann muss man sich überlegen, woran liegt es denn? Und dann muss man mal nach den Glücksfaktoren schauen. Was ist jetzt, beziehungsweise wo ist bei mir jetzt Schieflage? Und zum anderen muss man sich auch überlegen, wie ist das mit den Gefühlen, aber da kommen wir vielleicht später noch darauf.

Wenn ich ständig negative Gefühle habe, wenn ich auf die Arbeit gehe, dann muss ich mich natürlich fragen, ja warum eigentlich? Und dann muss ich wirklich mal ernsthaft in mich gehen und muss fragen, liegt es jetzt am Vorgesetzten? Liegt es an den Kollegen? Liegt es an der Aufgabe an sich? Liegt es an der Work-Life-Balance, die nicht richtig fein ist? Und da sind wir wieder bei den 12 Stunden (hier sind 12 Arbeitsstunden, Anm. der Redaktion). Das kommt auf den Einzelnen an. Aber natürlich, klar, wieso kommt es auch zu Burnout? Burnout kommt auch dann zustande, wenn man sich für eine gewisse Zeit sehr stark hineingesteigert hat und dann irgendwann einmal merkt, aha, aber vielleicht doch ein bisschen zu viel. Und ich hab vielleicht andere Sachen zu wenig im Auge gehabt. Dann kommt eben dieser Einbruch.

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