Du hast Angst vor Zecken im Garten und denkst, dagegen sei kein Kraut gewachsen? Wir zeigen dir drei Pflanzen gegen Zecken, die sogar bienenfreundlich sind.
Durch den Klimawandel und die immer höheren Temperaturen selbst im Winter steigt die Zeckenpopulation in Deutschland seit Jahren kontinuierlich an. Inzwischen sind Zecken fast das ganze Jahr über aktiv – umso wichtiger ist es, dich jederzeit gut und umfassend vor ihnen zu schützen.
Sticht eine Zecke, tut das in der Regel nicht weh. Häufig spürst du davon gar nichts oder bemerkst lediglich ein kurzes Jucken. Aber die Folgen eines Zeckenstichs können durchaus gefährlich sein, denn die kleinen Tierchen können Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) oder Borreliose übertragen, zwei Krankheiten, die du nicht auf die leichte Schulter nehmen solltest.
Du bist den Spinnentieren allerdings nicht schutzlos ausgeliefert: Wir stellen dir drei Pflanzen gegen Zecken vor, die du in deinem Garten anpflanzen kannst.
Wo leben Zecken?
Hartnäckig hält sich das Gerücht, Zecken würden auf Bäumen sitzen und sich herabfallen lassen, sobald ein:e passende:r Wirt:in vorbeikommt. Das stimmt so nicht: Die kleinen Spinnentiere können nur bis auf eine Höhe von etwa 150 cm klettern. Sie sitzen im hohen Gras, im Unterholz oder in Sträuchern und warten dort auf vorbeiziehende Tiere oder Menschen, an denen sie sich festklammern können.
Zecken haben sich in den letzten Jahrzehnten permanent vermehrt, heute gibt es sie überall in Deutschland, in der freien Natur genauso wie in der Stadt. Denn entgegen der landläufigen Meinung leben Zecken nicht nur im Wald, sie kommen auch in naturnahen Gärten, auf Spielplätzen oder in Parks vor – kurz gesagt überall dort, wo sie es möglichst feucht und schattig haben.
Der "Zecken-Check" im Garten
Du möchtest wissen, ob sich bei dir im Garten Zecken befinden? Kein Problem! Mit einem Trick kannst du ganz einfach überprüfen, ob und wo sich die kleinen Blutsauger bei dir aufhalten:
- Binde ein weißes Tuch (am besten aus Frottee) an einen Stock.
- Streiche damit über die Wiese, den Boden und an den Pflanzen entlang.
- Lege das Tuch danach flach hin.
- Checke, ob sich darauf kleine Punkte befinden, die herumkrabbeln – das könnten Zecken sein.
Falls du dir unsicher bist, findest du hier ein paar Fakten, die dir helfen können, Zecken zu erkennen:
- Zecken gehören zu den Spinnentieren, du erkennst du sie also gut an ihren acht Beinen (da sie keine Nase haben, sondern mit ihren Beinen „riechen“, sind die vorderen zwei Beine manchmal suchend ausgestreckt).
- Häufig haben Zecken einen braunen Körper, es gibt aber auch schwarze, graue oder sehr hell gefärbte Zecken. Lass dich nicht verunsichern, falls das Krabbeltier farblich anders aussehen sollte als auf den meisten Bildern, die man von Zecken findet.
- Zecken sind in der Regel nur zwei bis vier Millimeter groß, mit bloßem Auge also nicht immer zu erkennen. Es lohnt sich daher unter Umständen, für deinen „Zecken-Check“ eine Lupe zu Hilfe zu nehmen.
Generell kannst du den „Zecken-Check“ zu jeder Tages- und Jahreszeit machen, allerdings sind Zecken erst dann aktiv, wenn es mehrere Tage hintereinander mindestens 7 °C hatte. Das solltest du beachten, damit du kein verfälschtes Ergebnis bekommst. Normalerweise beginnt die Zeckenzeit etwa im Februar und dauert bis ungefähr Oktober, in warmen Wintern kann sie jedoch deutlich länger sein.
Diese Pflanzen halten Zecken fern
Möchtest du Zecken aus deinem Garten fernhalten, gibt es einige natürliche Hilfsmittel, die dich dabei unterstützen können. Dazu gehören bestimmte Kräuter und Pflanzen, deren Geruch Zecken abschreckt. Wir stellen dir drei davon vor, die besonders wirkungsvoll und dazu noch insektenfreundlich sind:
- Rosmarin: Das mediterrane Kraut eignet sich gleichermaßen zum Kochen wie zum Zecken vertreiben, denn der typische Rosmarin-Geruch schreckt die kleinen Spinnentiere ab. Für Bienen hingegen ist Rosmarin eine gute Nahrungsquelle, die sie gerne ansteuern.
- Katzenminze: Katzen lieben sie, Zecken hassen sie. Die lila, weiß und blau blühenden Blüten strömen einen leicht zitronigen Geruch aus, der Zecken in die Flucht schlägt. Bei Bienen und Schmetterlingen bewirkt er genau das Gegenteil: Sie werden davon angelockt und fast das ganze Jahr über mit ausreichend Nektar und Pollen versorgt.
- Lavendel: Was für viele Menschen angenehm riecht, ist für Zecken ein Graus. Die ätherischen Öle im Lavendel vertreiben neben Zecken auch Wespen und Spinnen. Bienen wiederum erfreuen sich an Lavendel, sodass diese Pflanze im Garten gleich doppelt wertvoll ist.
So gestaltest du deinen Garten zeckenunfreundlich
Du kannst auch ganz generell mit der Gestaltung deines Gartens dazu beitragen, die Zeckengefahr zu verringern:
- Mähe das Gras regelmäßig, denn kurzes Gras ist für Zecken unattraktiv.
- Pflanze Bodendecker nur an Orten, an denen du dich nicht viel aufhältst.
- Entferne altes Laub und lagere es an einer Stelle, an der du selbst nicht viel unterwegs bist.
- Brennholz, Vogelhäuser und Vogeltränken solltest du ebenfalls nur an Stellen platzieren, die du nicht aktiv nutzt.
Wichtig ist bei alledem, dass du es mit den Maßnahmen nicht übertreibst. Bist du zu rigoros beim Mähen oder Laub harken, zerstörst du nicht nur den Lebensraum von Zecken. Du nimmst gleichzeitig auch Mäusen oder Igeln im Garten gute Rückzugsmöglichkeiten und minimierst die Nahrungsquellen für Insekten. Versuche daher, eine gute Balance zu finden, für dich und deine Umwelt.
Das kannst du noch gegen Zecken tun
Bist du nicht nur in deinem Garten, sondern auch viel im Wald und auf Wiesen unterwegs, wirst du eine Begegnung mit Zecken früher oder später kaum vermeiden können. Aber keine Panik! Mit ein paar einfachen Verhaltensweisen bekommst du dennoch einen guten Schutz vor Zecken:
- Trage bei Ausflügen in den Wald und Spaziergängen durch hohes Gras selbst im Sommer lange Hosen und festes Schuhwerk. Am besten steckst du deine Hose in die Socken – so haben Zecken weniger schnell die Möglichkeit, freiliegende Hautpartien zu finden.
- Kontrolliere nach jedem Aufenthalt im Freien deine Kleidung: Auf hellen Klamotten entdeckst du Zecken schneller und kannst sie leichter entfernen, bevor sie sich ein Plätzchen zum „Andocken“ suchen.
- Checke abends vor dem Schlafengehen, ob doch eine Zecke auf dir herumkrabbelt oder sogar schon zugestochen hat. Besonders gerne sitzen sie an warmen, geschützten Stellen, daher solltest du vor allem unter den Achseln und in den Kniekehlen, aber auch im Intimbereich und hinter den Ohren sorgfältig nachsehen.
- Möchtest du ein natürliches Mittel nutzen, kannst du es mit Kokosöl gegen Zecken probieren. Das soll Zecken, ähnlich wie bei Insektensprays, mehrere Stunden abschrecken.
Solltest du bei dir oder deinem Haustier trotz aller Vorsichtsmaßnahmen doch einmal eine Zecke finden, mach dir nicht zu viele Gedanken. Wichtig ist dann nur, dass du beim Zecken entfernen schnell und richtig reagierst, um mögliche Risiken zu vermeiden.
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