31 Tage lang jeden Tag Yoga machen: Was für manche anstrengend klingt, tat mir 2023 und 2024 unheimlich gut. Mir fielen die Selbstversuche zwar nicht immer leicht, doch ich habe einiges gelernt – und werde die Challenge deshalb 2025 wiederholen.
Am 01.01.24 hieß es für mich wieder: Ich möchte 31 Tage lang jeden Tag auf die Yogamatte steigen und dadurch bewusst ins neue Jahr starten und mir an Zeit ein bisschen Zeit nur für mich nehmen. Ich möchte die Yoga-Challenge 2025 nun zum vierten Mal wiederholen.
Im Folgenden berichte ich, wie ich mich nach der Challenge fühlte, was mich durchhalten ließ – und was ich in diesem Jahr ändern möchte.
Warum eine Yoga-Challenge?
Die häufigsten Neujahresvorsätze? Jedes Jahr wieder werden genannt: mehr Bewegung oder Sport machen und sich mehr Zeit für sich selbst nehmen. Da ich beiden Dingen in meinem Alltag bewusst (mehr) Zeit einräumen möchte, entschied ich mich Anfang Januar 2023 zum ersten Mal zu einem besonderen Selbstversuch. Ich meldete mich für die 31-Tage-Yoga-Challenge an, die Yogalehrerin, YouTuberin und Bloggerin Mady Morrison seit inzwischen sieben Jahren in Folge anbietet. Sie stellt dort einen Trainingsplan zusammen, der jeden Tag eine andere Yoga-Einheit vorsieht.
Yoga bedeutet Zeit für mich, die ich bewusst wahrnehme, und eine körperliche Betätigung, die mich runterbringt und entspannt, mich aber gleichzeitig körperlich fordert. Besonders praktisch finde ich, dass ich Yoga jederzeit und auch von zuhause aus machen kann – ohne Vorbereitungszeit oder viel Equipment.
Ich praktiziere Yoga seit einigen Jahren mehr oder weniger regelmäßig. Einige Zeit besuchte ich auch einen wöchentlichen Kurs, dieser hat im Oktober nun wieder begonnen. Doch jeden Tag Yoga zu machen, ist eine kleine Herausforderung für mich. Die Corona-Pandemie mit viel Zeit zuhause trug für mich damals einen großen Teil bei, dass ich das Vorhaben auch umsetzte. Deshalb dachte ich 2023: Zeit, es nochmal unter „normalen“ Bedingungen zu versuchen.
Jeden Tag Yoga – wird das nicht eintönig?
Mein Plan sah wie folgt aus: Mittwochs besuchte ich wie gehabt die Yogastunde vor Ort, an den anderen Wochentagen machte ich zuhause die Einheiten aus der Yoga-Challenge „Inner Awakening“ von Mady Morrison.
Das Schöne an der Challenge: Jeden Tag steht eine neue Sequenz mit anderem Fokus auf dem Programm. Mal kräftigt man vor allem die Körpermitte, mal stehen Hüft- oder Herzöffner im Vordergrund. Von 15-Minuten-Morning-Yoga bis hin zu einer 45-minütigen Einheit Yin Yoga (hier hält man die Positionen mehrere Minuten lang) absolviert man ein abwechslungsreiches Ganzkörper-Training.
Mein Yoga-Tagebuch: Das habe ich aus dem Selbstversuch in 31 Tagen gelernt
Tag 1-11: Ich legte am 01.01.23 voller Motivation los. Diese hielt elf Tage lang unvermindert an. Ich nahm mir meist direkt nach der Arbeit Zeit fürs Yoga, einmal nutzte ich auch die Mittagspause, ein anderes Mal startete ich mit einer kurzen Yoga-Einheit in den Tag. Am Wochenende sind laut Challenge-Plan etwas längere Sequenzen von ca. 45 Minuten vorgesehen, diese konnte ich gut einplanen.
Tag 12-14: Die erste Herausforderung – ich war mit dem Nachtzug nach Rom gereist. Bei der Abreise war ich mir noch nicht sicher, ob und wie ich dort meine Yoga-Einheiten absolvieren würde. Doch an zwei von drei Tagen machte ich Yoga im Hotelzimmer und stellte fest: Das klappt ziemlich gut. Allerdings hatte ich mir bewusst kürzere Sessions für die Urlaubstage aufgespart und die längeren Einheiten schon vorher zuhause erledigt oder auf nach den Rom-Trip geschoben. Den einen „Fehltag“, an dem ich in Rom kein Yoga machte, nahm ich als Souvenir mit nach Hause.
Nach zwei Wochen Yoga stellt sich eine Routine ein
Tag 15-25: Nach zwei Wochen Yoga stellte sich eine gewisse Routine ein; mein ausgedruckter Trainingsplan auf dem Schreibtisch musste mich nicht mehr daran erinnern, dass ich heute noch Yoga machen „musste“. Viel mehr entwickelte sich die Yoga-Einheit zu einem festen und schönen Bestandteil meines Tages.
Tag 25-31: Ganz reibungslos lief die Challenge zugegebenermaßen nicht ab. Nicht an jedem Tag fand ich die Zeit für Yoga. Zum Beispiel, als ich nach dem Büro nicht nach Hause, sondern zum Abendessen und dann ins Kino fuhr. Zuhause angekommen ging ich direkt ins Bett und sparte mir den „Umweg“ über die Yogamatte.
Wie ich mit den verpassten Einheiten umging? Teilweise holte ich diese am folgenden Tag oder am Wochenende nach und ließ mich täglich durch zwei Yoga-Einheiten leiten, zum Beispiel morgens und nach der Arbeit. Wenn das nicht möglich war, hängte ich die fehlenden Tage einfach an die 31-Tage-Challenge dran. Meine Yoga-Challenge dauerte deshalb auch keine 31, sondern 34 Tage.
Selbstversuch Yoga-Challenge: Das solltest du beachten
Eine meiner wichtigsten Erkenntnisse der 31-Tage-Yoga-Challenge: Man sollte sich durch eine verpasste Yoga-Einheit keinesfalls von der Gesamtaufgabe abhalten lassen. Schließlich kann man die Übung nachholen oder die Challenge einfach um die Tage ohne Yoga verlängern.
Wie findet man jeden Tag die Zeit und Motivation für Yoga? Ich kann für mich sagen: Ich kann mir die Zeit täglich nehmen – wenn ich will. An Tagen im Homeoffice habe ich die Yoga-Einheiten gerne direkt nach der Arbeit gemacht oder in der Mittagspause. Beides half sehr gut beim Abschalten. Motivationsprobleme hatte ich nur selten. Falls doch, half es mir, an das zufriedene Gefühl nach dem Training zu denken, um loszulegen.
Für alle, die wie ich gerne strukturiert vorgehen, habe ich einen Tipp: Den Yoga-Plan ausdrucken (Mady Morrison stellt bei der 31-Tage-Challenge einen Kalender mit den Tageseinheiten zum Download zur Verfügung) oder digital abspeichern und jede abgeschlossene Session abhaken. So sieht man jeden Tag den Fortschritt und hat ein kleines Erfolgserlebnis. Gleichzeitig merkt man, wie schnell die 31 Tage vergehen – das kann wirklich motivierend sein. Wer keinem festen Kursplan folgt, kann die Tage, an denen man Yoga praktiziert hat, dennoch im Kalender farblich hervorheben.
Das hat die Yoga-Challenge bei mir bewirkt
Yoga hilft mir beim Abschalten und hat an zwei Tagen sogar meine Kopfschmerzen gemildert. Auch einen kleinen körperlichen Unterschied konnte ich feststellen: Ich merkte, dass ich beweglicher bin – und dass es bei einigen Yoga-Figuren trotzdem auf die Tagesform ankommt. Mal fiel mir die Balance recht leicht, mal schwankte ich auf einem Bein stark hin und her. Auch die Kraft in den Armen ist nicht immer gleich stark. Doch insgesamt merkt man schon nach einem Monat, dass man mehr Kraft in den Armen hat und der herunterschauende Hund wirklich eine Entspannungshaltung sein kann.
Fazit: Yoga bereichert den Tag
Inzwischen habe ich aber auch begriffen: Yoga ist unheimlich facettenreich, den einen Yoga-Stil gibt es nicht. Ich für mich habe während der Challenge zum Beispiel herausgefunden, dass das langsame Yin Yoga nicht meine Präferenz ist, an einzelnen Tagen aber genau richtig sein kann (zum Beispiel, wenn ich Joggen war und es zum Dehnen der Muskeln nutzte).
Die Yoga-Challenge hat mir vor allem gezeigt, dass ich es (fast) jeden Tag schaffen kann, mir einen kleinen Zeitslot nur für mich zu nehmen und diesen so zu füllen, wie ich es möchte. Die Übungen sind für mich eine schöne Möglichkeit, ein gutes Buch oder ein Spaziergang an der frischen Luft sind mir manchmal aber noch lieber.
Für mich ist die Yoga-Challenge inzwischen ein wichtiger Teil für einen bewussten Start ins neue Jahr. Ich bin jetzt schon für 2025 motiviert und warte mit Vorfreude auf die 31-Tage-Yoga-Challenge – bereits zum vierten Mal. Ich hoffe, dass ich mich auch nach langen Arbeitstagen gerne auf die Yogamatte stelle und bewusst durchatme. Das Schöne: Ich praktizierte bislang immer auch im Februar noch mehrmals die Woche Yoga und nahm mir damit bewusste Me-Time.
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